Beitrag gelesen: 1986 x |
||
Spanien stellt offiziell einen Hilfsantrag. Zypern braucht offenbar ebenfalls „Rettungs-Milliarden“. Die deutschen Schulden explodieren. Die Ratingagentur Moody’s stuft so ziemlich jedes spanische Finanzinstitut herab. Angela Merkel bleibt eisern. Und letztlich gibt es nach nicht einmal einer Woche bereits die ersten Veränderungen im neu implementierten griechischen Kabinett. Alles in allem also eine fast schon normale Handelswoche.
Der Kapitalbedarf der spanischen Banken beläuft sich wohl doch „nur“ auf maximal 62 Milliarden Euro. Zu diesem Schluss kommt ein Gutachten der Unternehmensberater Roland Berger und Oliver Wyman. Das sind immerhin 38 Milliarden weniger, als die Euro-Partner vergangene Woche – sozusagen prophylaktisch – genehmigt hatten. Dennoch hielt sich die Freude in Grenzen, als Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos den offiziellen Antrag auf finanzielle Unterstützung für Spaniens Kreditinstitute einreichte. Während dieser Akt an den Aktienmärkten relativ gleichgültig aufgenommen wurde, reagierte die Ratingagentur Moody’s umso heftiger. Die Bonitätsprüfer aus den USA zeigten sich wenig verständnisvoll und stuften gleich 28 spanische Finanzinstitute, darunter auch die beiden EuroStoxx-Mitglieder Banco Santander und BBVA, herab. Für einige Institute ging es gleich um vier Schritte abwärts. Heftige Reaktionen gab es am Rentenmarkt: Hier kam es bereits am Dienstag zu einer kleinen Rendite-Explosion für spanische Papiere. Allein für 6-Monats-Papiere mussten die Iberer mit 3,24 Prozent fast doppelt so viel Rendite bieten, wie noch Ende Mai (1,7). Für Kredite mit drei Monaten Laufzeit mussten 2,36 Prozent Zinsen von Madrid akzeptiert werden. Zum Vergleich: Die Rendite bei zehnjährigen deutschen Staatsanleihen liegt im Augenblick im Bereich von 1,55 Prozent. Bis zu zwei Milliarden benötigt das wahrscheinlich älteste noch existierende Bankhaus der Welt. Die Banca dei Paschi schafft es offenbar nicht mehr aus eigener Kraft die erforderlichen Eigenkapitalrichtlinien der Bankenaufsicht EBA zu erfüllen und bat jetzt den italienischen Staat um Hilfe. Die Regierung in Rom wird dem Bankhaus bis zu zwei Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das sind jedoch weitere zwei Milliarden für die der italienische Staat an den Kapitalmärkten ordentlich bluten muss: Zwar schafft es Italien weiterhin seine Anleihen ohne Probleme am Markt zu platzieren, doch die Zinsen steigen unaufhörlich weiter. Nicht mehr lange und das halbe Dutzend ist komplett: Zu Beginn der Woche ist Zypern als fünftes Land der Eurozone unter den Rettungsschirm geschlüpft. Zypern führt den Hilfsantrag auf die Krise in Griechenland zurück, da traditionell zahlreiche zypriotischen Banken auf dem griechischen Festland stark engagiert seien. Auf die Märkte hatte das Hilfsgesuch des kleinen Landes kaum Auswirkungen. Zehn Milliarden Euro (die Summe die Zypern ersten Berechnungen maximal benötigen könnte) sind in Zeiten der Eurokrise, so scheint es, zu einer reichlich unbedeutenden Summe verkommen. Etwas mehr als zwei Billionen Euro Schulden haben seit dieser Woche die öffentlichen Haushalte in der Bundesrepublik. Fast 1,3 Billionen Euro der Gesamtschuld entfallen dabei auf den deutschen Staat, der jedoch seine Neuverschuldung leicht zurückschrauben konnte. Keine guten Vorzeichen für den EU-Gipfel, der zum Wochenausklang anstand. Zwar stellte die Bundeskanzlerin bereits im Vorfeld klar, dass es mit ihr keine Vergemeinschaftung von Schulden und im Zuge dessen keine Eurobonds geben werde („nicht solange ich lebe“). Dennoch konnten sich die Vertreter der Euro-Zone auf ein milliardenschweres Wachstumspaket einigen. Profiteure des beschlossenen Wachstumspakts dürften in erster Linie die jüngsten Problemkinder Italien und Spanien sein. Der Bund-Future kam im Zuge dessen unter Druck und rutschte am Freitagvormittag – erstmals seit Mitte Mai – unter die Marke von 140,00 Prozentpunkten. Bondm-News Die CENTROSOLAR Group AG (A1E85T) konnte diese Woche einen neuen Großauftrag von EDF Optimal Solutions vermelden. Gut 19.000 Module liefert das Unternehmen hierzu nach Frankreich, das zu den drei wichtigsten internationalen Absatzmärkten des Unternehmens zählt. Eine gute Ernte erwartet die KTG Agrar AG (A1ELQU) nach eigenen Angaben in diesem Jahr – dazu stehen dem Unternehmen in Ostdeutschland und Litauen über 35.000 ha zur Verfügung. Bereits rund 60% der Ernte seien vorverkauft worden. Die erzielten Preise liegen über dem Niveau der vergangenen Saison. Auch die Nabaltec AG (A1EWL9) konnte diese Woche erfreuliches vermelden. Nabaltec wurde bereits zum sechsten Mal als eines der innovativsten Mittelstandsunternehmen Deutschlands mit dem Gütesiegel „Top 100“ausgezeichnet. Als Reaktion auf die steigende Attraktivität des südostasiatischen Marktes baut die Dürr AG (A1EWGX) ihre Position in Thailand aus. Die neu gegründete Gesellschaft Dürr Thailand Co. Ltd. werde eng mit dem japanischen Lackieranlagebauer Parker Engineering kooperieren, an dem Dürr seit 2011 beteiligt ist. Zum neuen COO der Windreich AG (A1H3V3, A1CRMQ) wurde Herr Anil Srivastava berufen. Der von AREVA kommende Manager übernimmt die Verantwortung für das gesamte internationale Geschäft einschließlich Technik, internationalem Vertrieb, Projekten und Marketing. Börse Stuttgart TV Markige Worte vor dem EU-Gipfel in Brüssel! Italiens Ministerpräsident Mario Monti warnt und sagt: ohne neue Finanzhilfen könnten “politische Kräfte” freigesetzt werden, die die europäische Integration und den Euro “zur Hölle fahren lassen”. Stehen Europa und der Euro auf der Kippe? Wie ist die aktuelle Lage zu bewerten? Fragen von Börse Stuttgart TV an Armin Fahrner von der Walser Privatbank. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=7492 Die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine neigt sich dem Ende zu. Und seit der Niederlage gegen Italien ist gewiss, dass es für Deuscthland erneut ein Turnier ohne Titel bleiben wird. Doch können wenigstens die beiden Ausrichterländer ihren wirtschaftlichen Nutzen aus dem Turnier ziehen? Das Börse Stuttgart-Anleihenforum zum Thema. https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=7493 Anlegertrends Anleger in Stuttgart setzten in der abgelaufenen Handelswoche wieder stark auf deutsche Bundesanleihen, obwohl oder vielleicht gerade weil die Kurse deutscher Staatstitel mitunter deutlich nachgaben. Einem Rentenhändler zufolge waren deutsche Bundesanleihen vor allem von institutionellen Investoren gesucht. Auf Seite der Unternehmensanleihen ergab sich eine nahezu unverändertes Bild zur Vorwoche: Gesucht waren besonders deutsche oder europäische Blue Chips. Gerne auch in einer Nicht-Euro-Währung. Aktuelle Neueinführungen an der Börse Stuttgart In der abgelaufenen Handelswoche waren u.a. zwei Autobauer aktiv am Neuemissionsmarkt: Die Daimler AG emittierte eine Schuldverschreibung mit Laufzeit bis Juni 2018 sowie einem festen Kupon von 2,125 Prozent (A1PGQY). Das Papier kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden. Volkswagen setzte in dieser Woche erneut auf eine Anleihe mit drei Jahren Laufzeit, ausgegeben in norwegischen Kronen (NOK). Die Mindeststückelung beträgt 10.000 Euro nominal. Der Kupon verspricht feste 2,875 Prozent (A1G5DT). Zehn Jahre Laufzeit und einen festen Kupon von 2,45 Prozent lauten die Eckdaten eines Papiers der Provinz Ontario (A1G6SB). Bei einem festen Kupon von 2,45 Prozent, kann das Papier zu 5.000 US-Dollar nominal erworben werden. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Bonds weekly die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|