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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich zum Start in die neue Handelswoche uneinheitlich gezeigt. Vor allem Technologiewerte standen unter erheblichen Abgabedruck. Der Dow-Jones-Index erholte sich indessen im Verlauf wieder von anfänglichen Verlusten.
Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 31.521 Punkte, während der S&P-500 um 0,8 Prozent nachgab. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite ging es um 2,5 Prozent nach unten. Dabei gab es insgesamt 1.568 (Freitag: 2.133) Kursgewinner und 1.709 (1.082) -verlierer. Unverändert schlossen 60 (96) Titel. Steigende Anleihezinsen weckten Befürchtungen, dass besonders die Technologiewerte zu hoch bewertet sein könnten, erklärten Beobachter die höheren Abgaben in diesem Segment. Anleger setzten auf die baldige Erholung der Wirtschaft dank der immer breiteren Verfügbarkeit von Impfungen gegen das Coronavirus und des von US-Präsident Joe Biden angestrebten Konjunkturpakets im Umfang von 1,9 Billionen Dollar. In Verbindung mit Inflationssorgen und der Aussicht auf unerwartet schnell steigende Zinsen hätten diese Erwartungen zu einem Ausverkauf bei Staatsanleihen geführt, berichteten die Marktteilnehmer weiter. Sinkende Anleihenotierungen führten indessen im Gegenzug zu steigenden Renditen. Dies habe wiederum die Sorge geschürt, dass die schon hoch bewerteten Aktien im Vergleich zu den als risikoarm geltenden Anleihen an Attraktivität verlieren könnten. Die Erwartung, dass sich die Wirtschaft erholen werde, manifestiere sich daneben auch in einer Rotation aus Technologiewerten, die den Anstieg der Aktienmärkte nach dem pandemiebedingten Einbruch angeführt hatten, in konjunktursensitive Sektoren wie Finanzen oder Energie, hieß es weiter. An Konjunkturdaten wurde der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht, der im Januar auf einen Stand von plus 0,66 stieg. Auch der Index der Frühindikatoren für Januar verbesserte sich. Triebwerksausfall belastet Raytheon und Boeing - Fluglinien mit Kurssprüngen Unter den Einzelwerten fielen Raytheon um 1,7 Prozent, nachdem am Wochenende eine Boeing 777-200 der United Airlines einen Triebwerksausfall verzeichnet hat. Alle Flugzeuge, in denen die gleichen Triebwerke des Herstellers Pratt & Whitney - der zu Raytheon gehört - verbaut sind, müssen auf Anordnung der US-Luftfahrtbehörde überprüft werden und vorerst am Boden bleiben. Boeing schlossen 2,1 Prozent tiefer. Aktien von Fluggesellschaften profitierten derweil von einem positiven Analystenkommentar der Deutschen Bank, die Anlegern zum Kauf des Sektors rät. Die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen und die Fortschritte bei den Impfungen liefen "in die richtige Richtung". American Airlines sprangen um 9,4 Prozent nach oben, Southwest Airlines gewannen 3,7 Prozent, Delta Air Lines um 4,5 Prozent und Alaska Air Group um 2,1 Prozent. United rückten trotz des Zwischenfalls vom Wochenende 3,5 Prozent vor. Apple gaben um 3,0 Prozent nach. Die Stiftung von Bill und Melinda Gates hat ihre Beteiligung an dem iPhone-Hersteller im vierten Quartal des vergangenen Jahres halbiert, wie aus einer jüngsten Mitteilung an die US-Börsenaufsicht hervorging. Aus Alibaba (-3,6%) und Uber (-5,3%) stieg die Stiftung sogar ganz aus. Die A-Aktie von Discovery Inc sprang um 8,9 Prozent nach oben, nachdem der Unterhaltungskonzern mit seinen Viertquartalszahlen positiv überrascht und einen überzeugenden Ausblick gegeben hat. Die Tesla-Aktie notierte 8,5 Prozent niedriger. Nachrichten zum Unternehmen gab es nicht, allerdings sehen Beobachter einen Zusammenhang mit der Entwicklung des Bitcoin. Neben der wachsenden Akzeptanz der Digitalwährung seitens von Unternehmen und steigenden Inflationserwartungen war Bitcoin in der jüngsten Zeit von Äußerungen des Tesla-CEO Elon Musk nach oben getrieben worden. Am Wochenende stieg die Kryptowährung bis knapp unter 58.000 Dollar und kommt aktuell deutlicher zurück. Musk hat zwischenzeitlich auf Twitter geschrieben, die Kurse von Bitcoin und Ether, einer anderen Kryptowährung, erschienen ihm "hoch". Anleiherenditen steigen weiter - Pfund auf Dreijahreshoch Das britische Pfund stieg auf seinen höchsten Stand seit April 2018, gestützt von der Aussicht auf ein baldiges Ende des Lockdown in Großbritannien. Premierminister Boris Johnson will bis Ende Juni alle Corona-Restriktionen aufheben. Der Premier legte dazu am Montag einen Vier-Stufen-Plan für die Lockerungen vor. Der Dollar zeigte sich schwächer, der DXY-Dollar-Index gab nach. Am Anleihemarkt stiegen die Renditen weiter. Zehnjährige US-Anleihen rentierten mit 1,35 Prozent 1,3 Basispunkt höher. Die Ölpreise legten deutlich zu. Hier setzten die Akteure zum einen auf die Erholung der Wirtschaft. Zum anderen stützten die Produktionsausfälle in Teilen der USA nach Winterstürmen. Der Goldpreis zeigte sich mit einem schwächeren Dollar fester. Dem Edelmetall kam auch der Status als vermeintlich sicherer Hafen zugute. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/err (END) Dow Jones Newswires February 22, 2021 16:12 ET (21:12 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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