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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Börsen haben sich am Mittwoch mehrheitlich mit Aufschlägen gezeigt. Damit demonstrierten Aktienanleger ihre positive Stimmung im Vorfeld der wichtigen Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am Donnerstag und der zum Wochenausklang beginnenden Berichtssaison in den USA. Schon das Ausbleiben schlechter Nachrichten reiche offenbar für Käufe, hieß es im Handel. Denn US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte am Vortag keine neuen Erkenntnisse zur Zinsthematik geliefert.
Fed-Gouverneurin Michelle Bowman sah noch jede Menge zu tun, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Und nach Ansicht der Fed-Präsidentin aus San Francisco, Mary Daly, wird die US-Notenbank die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation auf über 5 Prozent hieven. Diese eher falkenhaften Aussagen verschreckt nicht mehr, weil sie bereits zuvor aus dem Kreise der Fed zu hören gewesen waren. Stattdessen spielten Investoren weiter die Karte Konjunkturerholung in China nach der 180-Gradwende in der Coronapolitik. Dazu passten Meldungen zur Kreditvergabe in China. Denn die Zentralbank hat die großen Banken des Landes aufgefordert, die Kreditvergabe im Jahr 2023 vorzuziehen und die schwachen Glieder der Wirtschaft gezielt zu unterstützen. China-Börsen schwächeln In China schlossen die Indizes entgegen des regionalen Trends im Minus: Die Leitbörse in Schanghai verlor 0,2 Prozent, Shenzhen-Composite und das Startup-Segment ChiNext gaben gar 0,8 bzw. 1,1 Prozent nach. Die meisten Sektoren drehten während der Sitzung nach unten ab. Während die Branchen Software und Konsum zu den schwächsten zählten, hielten Finanz- und Immobilientitel dagegen. Der Optimismus über die Aufhebung der meisten Coronamaßnahmen sei etwas durch die weiter explodierenden Neuinfektionen getrübt worden, so ein Händler. Laut den CICC-Analysten dürften die Abgaben aber nur kurzfristiger Natur sein, denn die jüngsten Beschlüsse der Politik seien auf eine Verbesserung der Konjunktur ausgelegt. Auch der zwischenzeitlich sehr feste HSI (+0,4%) in Hongkong kam im späten Geschäft deutlich zurück. Die Automobiltitel von Great Wall Motor sanken um 3,2 Prozent, der Konzern setzte 2022 rund 17 Prozent weniger um. Der japanische Leitindex Nikkei-225 legte um 1 Prozent auf 26.446 Punkte zu - angeführt vom Elektroniksektor. Trotz der jüngsten Fed-Verlautbarungen setzten Anleger auf eine weniger aggressive Zinspolitik, hieß es zu den Aufschlägen. Yaskawa Electric stiegen um 6,3 Prozent, der Konzern steigerte in den vergangenen neun Monaten den Gewinn um 21 Prozent. Nach einem schwachen Ausblick stürzen im Lebensmittelbereich Kewpie um 7,3 Prozent. In Südkorea gewann der Kospi 0,4 Prozent - die Gewinnserie erstreckt sich über sechs Sitzungen. Investoren hielten sich umfangreichen Wetten im Vorfeld der US-Inflationsdaten und der Zinsentscheidung der südkoreanischen Notenbank im Wochenverlauf zurück, sagte ein Händler. Gestützt wurde der Markt von den Sektoren Wehrtechnik und Industrie. Hanwha Solutions zogen um 6,7 Prozent an - das Unternehmen will 2,3 Milliarden US-Dollar in den USA im Bereich Solarzellen investieren. Der australische S&P/ASX-200 beendete die Sitzung 0,9 Prozent höher nach uneinheitlichen Konjunkturdaten. Alle Sektoren verbuchten Aufschläge mit Ausnahme der Versorgertitel. Während Daten über offene Stellen am Arbeitsmarkt schwächelten, zeigte sich der Einzelhandel weiterhin rosig. Die monatliche Inflation legte zu. Das Datenbild lieferte nach Aussage von Volkswirt Paul Bloxham von der HSBC der Notenbank keine klaren Argumente für oder gegen Zinserhöhungen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/raz (END) Dow Jones Newswires January 11, 2023 03:19 ET (08:19 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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