Alt 26.10.16, 17:18
Standard Sind auch Sie zu oft dagegen und zu negativ?
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Überprüfen Sie Ihre Einstellung!

Der Protestgedanke lebt. Immer mehr Menschen fühlen sich missverstanden, vom System ausgenutzt und abgehängt. Das Phänomen Donald Trump und der große Zuspruch für die AfD in Deutschland kommen nicht von ungefähr. Es scheint immer mehr zur Norm zu werden, den Status Quo in Frage zu stellen und sich vom Establishment abzuwenden. Ein böser Trend!

Diese Stimmungslage wird ohne Umwege an die Börse transportiert. Trotz einer konjunkturellen Wachstumsphase, die mittlerweile seit mehr als sieben Jahren andauert, ist die Marktstimmung immer noch von einer großen Portion Skepsis geprägt. Auch hier erscheint es „normal“, permanent den großen Crash zu thematisieren. Wer nachhaltiges Vertrauen in die global wachsende Wirtschaft aufbauen will, gilt als naiv und gutgläubig.

Löst ein Crash die Probleme der Anleger?

Folgt man zahlreichen Kommentatoren in der Öffentlichkeit und den sozialen Medien, so entsteht der Eindruck, als würden viele Investoren einen Crash regelrecht „herbeisehnen“. So könnte man als Kleinanleger den bösen Marktmächten und Großbanken ein Schnippchen schlagen: Gar nicht investiert sein, wenn die Märkte abstürzen! Eine seltsame Form der Genugtuung, denn permanent an der Seitenlinie zu stehen ist eben keine nachhaltig erfolgreiche Strategie - insbesondere im aktuellen Niedrigzinsumfeld. Mangelndes Vertrauen in die Weltwirtschaft und in „das System“ wird zum zunehmenden Problem unserer Gesellschaft.

Würde ein Crash oder eine kräftige Korrektur dieses Misstrauen auflösen? Niedrigere Einstiegskurse könnten Anleger dazu ermutigen, auf Produktivkapital in Form von Unternehmensbeteiligungen zu setzen und mehr auf die langfristige Stärke der Wirtschaft zu vertrauen. Mitnichten! In der Realität ist viel eher zu beobachten, dass Kursrückgänge - auch innerhalb eines völlig intakten Bullenmarkts - nicht gerade vertrauensfördernd sind.

Wann soll ich einsteigen?

Ist die Grundstimmung derart skeptisch, kann der Markt die Anleger kaum zufrieden stellen. Steigen die Kurse in Richtung neuer Rekordstände, schlägt die Höhenangst zu. Von „Überbewertung“ und „Blasenbildung“ ist die Rede. Langfristige Investitionspläne werden über den Haufen geworfen, bevorzugt kleine Gewinne mitgenommen. Auf der anderen Seite sorgen Kursrückgänge und scharfe Korrekturen ebenso für großes Unwohlsein. Wer investiert ist, zieht schnell die Reißleine. Wer an der Seitenlinie steht, fühlt sich in seinem Pessimismus bestätigt - aber durch die Kursrückgänge auch keinesfalls dazu animiert, ins Lager der Optimisten zu wechseln. Nachhaltige und langfristige Aktieninvestitionen sind in diesem Umfeld schwer möglich. Darin besteht das eigentliche Problem.

Wann fühlen sich Anleger also dazu berufen, in Aktienmärkte zu investieren? Entweder überhaupt nicht, wodurch der wichtigste Renditebaustein für den langfristigen Vermögensaufbau grundsätzlich wegfällt, oder erst in der finalen Euphorie-Phase - was in der Regel mit einer schnellen Enttäuschung verbunden ist. Nachhaltige Renditeprobleme sind die Folge - hausgemacht!

Fazit

Zwischen Anlegern und dem eigenen, langfristigen Anlageerfolg stehen nicht Donald Trump, die Fed, europäische Banken oder „das unfaire System“. Das eigentliche Problem besteht darin, dass eine skeptische, fast destruktive Markteinstellung nachhaltiges Vertrauen in die globale Wirtschaftsleistung verhindert. Sie wollen heute gegen die Norm und den „Mainstream“ agieren? Dann seien Sie positiv und vertrauen Sie auf langfristige Aktieninvestitionen!

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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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