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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Börsen haben am Donnerstag an ihre Vortagesaufschläge angeknüpft und etwas fester geschlossen. Der überraschende Rückgang bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sorgte für Auftrieb. "Ein Minus von 27.000 bei den Wochendaten ist schon ein Wort", kommentierte ein Händler. Allerdings zeigten sich die US-Indizes im späten Verlauf äußerst volatil und lugten ganz kurz ins Minus.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte legte um 0,3% oder 28 Punkte auf 10.415 zu. Für den S&P-500-Index ging es um 0,5% bzw 5 Zähler auf 1.104 nach oben. Der Index kletterte im Verlauf auf den höchsten Stand seit einem Monat und rang mit der schweren Hürde im Bereich von 1.105 Punkten. Der technologielastige Nasdaq-Composite-Index rückte um 0,3% oder 7 Punkte auf 2.236 vor. Gehandelt wurden 0,84 (Mittwoch: 0,88) Mrd Aktien. Dabei standen 1.862 Kursgewinnern 1.133 -verlierer gegenüber, unverändert schlossen 106 Titel. Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen der US-Arbeitslosenversicherung ist in der Woche zum 4. September unerwartet stark um 27.000 gefallen, Volkswirte hatten nur einen Rückgang um 2.000 Anträge vorhergesagt. Darüber hinaus schrumpfte das Handelsbilanzdefizit in den USA im Juli so deutlich wie seit 17 Monaten nicht mehr, es fiel zudem geringer als erwartet aus. Damit reduziert sich die Abhängigkeit der USA von den massive Kapitalzuflüssen aus dem Ausland etwas. Beide Datenkränze hätten die Hoffnung auf eine schnellere Konjunkturerholung erhöht, hieß es im Handel. "Die Daten vom Arbeitsmarkt fügen sich nahtlos in die vom vergangenen Freitag an. Damit dürfte die Sorge vor einem 'double dip' vom Tisch sein", sagte Analyst Barry M. Sine von CapStone Investments. Allerdings gab es auch kritische Stimmen. Elliott Roman, Managing Director bei Direct Access Partners, sieht die Gefahr, dass die Rally die Kurse an das obere Ende der jüngsten Handelsspanne treiben könnte. Für einen Ausbruch nach oben aus dieser Spanne seien die Daten aber nicht überzeugend genug. Dazu passten kritische Anmerkungen des IWF. In den meisten Industrieländern - wie den USA - ist nach Einschätzung des Chefvolkswirts des Internationalen Währungsfonds (IWF), Olivier Blanchard, das Wachstum "zu lau", um die Arbeitslosigkeit zu verringern. Wie schon am Vortag gehörten Finanzwerte zu den größten Gewinnern. Händler sprachen von Hoffnungen am Markt, dass die derzeit in der Schweiz diskutierten "Basel-III"-Vorschläge hinsichtlich der Eigenkapitalregelungen nicht ganz so streng ausfallen werden wie bislang angenommen. Bank of America zogen um 0,9% auf 13,50 USD an und J.P. Morgan Chase als festester Standardwert um 2,5% auf 40,10 USD an. American Express gewannen 1,5% auf 40,69 USD. Außerhalb der Standardwerte stiegen Goldman Sachs um 1,1% auf 149,14 USD, nachdem sich die Bank mit der britischen Finanzaufsicht über die Höhe der Strafzahlung im Fall des Händlers Fabrice Tourre verständigt hatte. Die US-Bank wird eine Strafe von 17,5 Mio GBP entrichten. Kraft Foods rückten um 0,5% auf 30,74 USD vor. Der Nahrungsmittelproduzent hat sich mit der Schweizer Schokoladenfirma Barry Callebaut auf ein umfangreiches Geschäft zur Ausstattung mit Kakao und Schokolade geeinigt. Adobe schnellten um 12,1% auf 32,86 USD empor. Apple hat die Restriktionen für die Anbieter von Anwendungen für "iPhones" und "iPads" gelockert. Unter Gewinnmitnahmen litten McDonald´s trotz guter Nachrichten. Das Unternehmen hat im August beim flächenbereinigten Umsatz um 4,9% im Vergleich zum Vorjahr zugelegt. Die Aktie büßte dennoch 2,2% auf 74,37 USD ein, nachdem sie am Mittwoch auf ein neues Jahreshoch gestiegen war. Zudem überzeugte das Europa-Geschäft des Schnellrestaurantbetreibers nicht ganz. DJG/DJN/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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