Alt 09.06.10, 23:33
Standard Wall Street schließt etwas leichter - Merkel-Aussagen belasten
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Forderung nach einem baldigen Ausstieg aus den konjunkturellen Stützungsmaßnahmen durch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch eine kleine Rally an Wall Street beendet und letztlich für etwas leichtere Schlusskurse gesorgt. Der Dow Jones Industrial (DJIA) drehte im späten Geschäft ins Minus und verlor letztlich 0,4% oder 41 Punkte auf 9.899, nachdem er zuvor deutlich über die Marke von 10.000 Punkten geklettert war.

Der S&P-500 sank um 0,6% bzw 6 Zähler auf 1.056 und der Nasdaq Composite Index fiel um 0,5% oder 12 Stellen auf 2.159. Umgesetzt wurden 1,70 (Dienstag: 1,64) Mrd Aktien. Dabei standen 1.568 Kursgewinnern 1.472 -verlierer gegenüber, während 106 Titel unverändert schlossen.

Merkel hält den rechtzeitigen Ausstieg aus den konjunkturellen und fiskalen Unterstützungsmaßnahmen für notwendig, um nicht bereits den Keim für eine weitere Krise zu legen. Der richtige Zeitpunkt sei gekommen, um sich mit Ausstiegsstrategien zu beschäftigen, sagte die Kanzlerin am Mittwochabend auf einer Veranstaltung in Berlin. Zum Euro merkte sie, mit dem Rettungsschirm sei nur Zeit erkauft worden.

Insbesondere diese Aussage sei am Markt nicht gut angekommen, hieß es im Handel, untermauere diese doch die Probleme in Europa. "In diesen Tagen wird immer wieder betont, wie angespannt die Situation in Europa ist. Obwohl die Fakten längst bekannt sind, sind solche Äußerung aber schnell wieder ein Thema", sagte Händler Matt Harris von Madison Williams.

Davor hatten ermutigende Aussagen von US-Notenbankpräsident Ben Bernanke und Berichte über positive Exportdaten in China die Kurse nach oben getrieben. Auch der Konjunkturbericht der US-Notenbank lieferte kaum Verkaufsargumente. Die Wirtschaftsaktivität habe sich seit Mitte April weiter erhöht und die Lage am Arbeitsmarkt wird zudem günstiger als bisher beurteilt, teilte die US-Notenbank in ihrem Konjunkturbericht "Beige Book" mit. "Die Angaben sind nicht finster, aber auch nicht sonderlich umwerfend", fasste ein Analyst zusammen.

Konjunkturabhängige Titel hielten sich recht gut: Alcoa stiegen um 0,4% auf 10,80 USD und Caterpillar um 0,4% auf 56,81 USD. Der Baumaschinenhersteller hat die Quartalsdividende auf 0,44 USD von 0,42 USD angehoben. Boeing legten um 1,1% auf 61,71 USD zu und führten das Tableau der Spitzenreiter an. Finanzwerte standen dagegen unter Druck. Bank of America verloren 2,1% auf 15,01 USD und J.P. Morgan 1,7% auf 37,12 USD.

Texas Instruments wechselten das Vorzeichen und sanken um 0,6% auf 23,74 USD. Der Konzern hat das untere Ende seiner Prognose für das zweite Quartal angehoben. Die sich fortsetzende Erholung auf den gewerblichen Märkten stütze den Chipabsatz, teilte der Chiphersteller mit. Er stellt nun einen Gewinn von mindestens 0,60 USD je Aktie und einen Umsatz von wenigstens 3,45 Mrd USD in Aussicht. Bislang hatten die Unterkanten 0,56 USD und 3,31 Mrd USD gelautet. Mit Microsoft (minus 1,3%) und Cisco Systems (minus 0,8%) konnten zwei weitere Technologiewerte ihre Gewinne nicht verteidigen.

DJG/DJN/flf

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