Alt 17.12.20, 18:46
Standard Spekulation auf Konjunkturpaket treibt Kurse weiter an
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NEW YORK (Dow Jones)--Die andauernden Hoffnungen auf ein US-Konjunkturpaket verhelfen den US-Börsen auch am Donnerstag zu leichten Gewinnen. Enttäuschende Konjunkturdaten werden dagegen erneut ignoriert. Vielmehr fokussierten sich die Anleger auf eine kräftige wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr, heißt es im Handel. Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,3 Prozent auf 30.254 Punkte und liegt damit knapp unter seinem Rekordhoch. Der S&P-500 legt um ebenfalls 0,3 Prozent zu. Der Nasdaq-Composite steigt um 0,4 Prozent; im frühen Verlauf schaffte der Index ein neues Rekordhoch.

Bereits am Vortag hieß es zu einem etwaigen neuen Konjunkturprogramm aus informierten Kreisen, dass sich die führenden Politiker einer Vereinbarung angenähert haben. Das Hilfspaket soll die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise abmildern. Außerdem hatte die US-Notenbank am Vorabend signalisiert, dass sie noch längere Zeit an ihrer ultraexpansiven Geldpolitik festhalten wolle.

"Das Stimuluspaket ist der Schlüssel", sagt Mary Nicola, Portfolio-Managerin bei PineBridge Investments. "Dies wird der Erholung ein wenig mehr Auftrieb geben." Edward Park, Chief Investment Officer bei Brooks Macdonald, gibt allerdings zu bedenken: "Wir nähern uns offensichtlich dem Zeitraum, in dem es ziemlich schwierig wird, einen Deal noch über die Ziellinie zu bringen."

Schwache US-Konjunkturdaten

Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Daten enttäuschten mehrheitlich. So stiegen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe entgegen der Erwartung. Auch für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert. Der Philadelphia-Fed-Index verzeichnete für Dezember einen wesentlich deutlicheren Rückgang als prognostiziert. Der Index fiel auf plus 11,1 Punkte, während Volkswirte lediglich einen Rückgang auf 20,0 Punkte erwartet hatten. Im Vormonat hatte der Index noch bei 26,3 Punkten gelegen. Die Daten könnten Ausdruck dafür sein, dass sich die stark steigenden Infektionszahlen in den USA zunehmend negativ auf die Wirtschaft auswirken, heißt es.

Einen kleinen Lichtblick lieferten dagegen die US-Baubeginne. Die Neubautätigkeit hat sich im November stärker als von Ökonomen erwartet ausgeweitet.

Ölpreise legen weiter zu - Dollar bleibt unter Druck

Für die Ölpreise geht es weiter nach oben. Händler verweisen zur Begründung auf die neuesten gesunkenen Öl-Vorratsdaten sowie Stimulus- und Impfstoffhoffnungen, die für eine anziehende Nachfrage sorgen dürften. Dazu komme der schwache Dollar, heißt es. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI steigt um 0,8 Prozent auf 48,19 Dollar, Brent gewinnt 0,5 Prozent auf 51,36 Dollar.

Der US-Dollar bleibt unter Abgabedruck. Der Dollar-Index fällt um 0,7 Prozent. Der Euro notiert weiter klar über der Marke von 1,22 Dollar. Das Pfund kommt nach den höchsten Wechselkursen seit Mai 2018 nach den Entscheidungen der Bank of England (BoE) leicht zurück, bleibt aber im Aufwind. Die BoE hatte ihren Leitzins stabil gehalten und signalisiert, dass sie zu weiteren Hilfen für die Wirtschaft bereit sei, sollte die Lage es erfordern. Börsianer und Ökonomen hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Getragen wird der Höhenflug des Pfund durch die Hoffnung auf eine Einigung bei den Brexit-Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien.

Für den Goldpreis geht es weiter nach oben. Neben der Aussicht auf längere Zeit niedrige Zinsen stützt vor allem der schwache Dollar. Der Preis für die Feinunze klettert um 1,0 Prozent auf 1.884 Dollar.

Die US-Anleihen fallen nach einer anfänglichen Erholung zurück. Die Rendite zehnjähriger Titel steigt um 2,2 Basispunkte auf 0,94 Prozent.

Alphabet-Aktie von neuen Klagen gegen Google unbeeindruckt

Für die Papiere der Google-Mutter Alphabet geht es um 0,6 Prozent nach unten, nachdem der Konzern in den USA juristisch weiter unter Druck geraten ist. Zehn Bundesstaaten reichten am Vortag Klage bei einem Bundesgericht in Texas gegen den Internet-Konzern wegen des Vorwurfs illegaler Praktiken bei Werbeanzeigen ein. Google wies die Anschuldigungen als "haltlos" zurück. Positiv ist dagegen die Genehmigung der Fitbit-Übernahme durch die EU unter Auflagen.

Die Lennar-Aktie gewinnt 7,1 Prozent. Das auf Eigenheimbau spezialisierte Unternehmen hat mit den Ergebnissen für das vierte Quartal überzeugt.

Nach Vorlage von Geschäftszahlen tendieren Navistar knapp behauptet. Die künftige Traton-Tochter ist als Folge der Corona-Pandemie im Geschäftsjahr 2019/20 in die roten Zahlen gerutscht.

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December 17, 2020 12:05 ET (17:05 GMT)

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