Alt 04.06.12, 17:06
Standard XETRA-SCHLUSS/DAX rutscht unter 6.000 Punkte
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FRANKFURT (Dow Jones) - Vom Regen in die Traufe: Nach dem heftigen Ausverkauf vom Freitag haben Anleger am deutschen Aktienmarkt auch am Montag auf die "Sell"-Taste gedrückt, wenn auch nicht ganz so fest. Erstmals in diesem Jahr schloss der DAX unter der 6.000er Marke. Konjunkturdaten aus China und den USA konnten erneut nicht überzeugen, was die Kurse weiter abbröckeln ließ. Der DAX gab um 1,2 Prozent auf 5.978 Punkte nach. Das ist der niedrigste Stand seit dem 2. Januar.

In der letzten Handelsstunde kämpfte der DAX regelrecht um die 6.000er Marke - am Ende vergeblich. In den finalen Handelsminuten setzten sich die Bären durch. In nur zwei Monaten, im April und Mai, hat der DAX mehr als 1.000 Punkte verloren. Büßt der Index von diesem Niveau weitere 80 Zähler ein, so wird seine Performance seit Jahresbeginn negativ.

Die Umsätze schmolzen ab. Auf dem Handelssystem Xetra wechselten in den 30 DAX-Werten insgesamt lediglich 103,7 Millionen Aktien im Wert von 2,21 Milliarden Euro die Besitzer. Beim Ausverkauf am Freitag war der Umsatz mit 4,48 Milliarden Euro noch doppelt so hoch. In London war die Börse wegen eines Feiertags geschlossen, was auch am deutschen Markt das Geschäft gebremst haben dürfte.

Noch mehr Federn als die Standardwerte des DAX verloren die Titel aus der zweiten Reihe. Der MDAX rutschte um 1,6 Prozent zurück und der TecDAX um 2,3 Prozent.

Verkauft wurden vor allem solche Aktien, bei denen Investoren seit Jahresbeginn noch immer "vorn" liegen, also weiterhin Gewinne in den Büchern stehen haben. Im DAX trifft das beispielsweise auf adidas, BMW und Henkel zu. So büßten adidas 2,4 Prozent ein, Henkel verloren 3,4 Prozent und BMW 3,2 Prozent.

Bei BMW bemängelten Händler zudem das Absatzplus in den USA von nur 7 Prozent im Mai. Mercedes-Benz mit einem Anstieg der Verkäufe von 19 Prozent und vor allem VW mit 28 Prozent schnitten deutlich besser ab. Dennoch verbilligten sich auch VW-Aktien um 3,2 Prozent und Daimler um 1,9 Prozent. "Die schwache Konjunktur belastet die Automobilbranche besonders", sagte ein Händler.

Tagesverlierer im DAX waren jedoch Linde, die um 4,3 Prozent nachgaben und damit den Ausverkauf vom Freitag ungebremst fortsetzten. Am Freitagmittag hatte der Hersteller von Industriegasen mitgeteilt, dass drei Vorstandsmitglieder, darunter der CEO Wolfgang Reitzle, jüngst für insgesamt rund 14 Millionen Euro Linde-Aktien verkauft haben.

Ein seltener Anblick: Aktien der Deutschen Bank standen auf dem Kurstableau ganz oben. Kräftige Kursgewinne im europäischen Bankensektor in der vagen Hoffnung darauf, dass Spanien vielleicht doch unter den Euro-Rettungsschirm schlüpft, machten Deutsche Bank mit einem Kursplus von 1,1 Prozent zum Tagesgewinner im DAX.

DJG/bek/raz

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