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Wie wäre es denn, wenn Sie einen äußerst günstigen Kredit aufnehmen könnten, um damit zu spekulieren? Damit es sich etwas „seriöser“ anhört, nennen wir es „investieren“. Zu riskant? Warum? Schließlich müsste die Rendite nur über dem Zins des Kredits liegen. Und da es sich um aufgenommenes Kapital handelt, hat man auch gleich noch eine Hebelwirkung dabei.
US-Dollar im steilen Sinkflug Die Sache wird natürlich umso schwieriger, je höher der Zins ist. Bzw. im umgekehrten Fall umso lukrativer, je niedriger der Zins ist. Vor einigen Jahren verschuldete man sich im Japanischen Yen, um andernorts zu investieren. Mittlerweile lässt sich das Spiel aufgrund der niedrigen Zinsen in den USA mit dem US-Dollar machen. Mit dem Ergebnis, dass das Geld „aus dem US-Dollar“ in eine andere Währung fließt. Schauen Sie sich daher den Kursverlauf des US-Dollar z.B. zum Euro an. Oder auch zum Südafrikanischen Rand, zum Neuseeländischen Dollar usw. usw. Profis sprechen hierbei von so genannten Carry Trades, die durchaus ihren Charme haben können. Segen oder Fluch? Diese Änderung des Wechselkurses hat für die USA sicherlich den Vorteil, dass die Schulden abnehmen. Im Land der aufstrebenden Währung leidet hingegen die Exportwirtschaft unter dieser Verschiebung. Brisant wird die Situation allerdings, wenn die Zinsen wieder anziehen. Und besonders problematisch ist die Sache, wenn durch die niedrigen Zinsen eine Blase geschaffen wurde, die nur durch die niedrigen Zinsen selbst am Leben gehalten wurde. Sicherlich kennen sie diese Situation, denn in ähnlicher Form führte sie zur Immobilienblase in den USA, deren Platzen die Finanzkrise ausgelöst hat. Never stop a running system? Solange das System aber ohne Störfaktoren läuft, zeigen die Kurse weiter nach oben. Vorsicht ist aber angebracht, wenn sich erste Anzeichen ergeben, dass sich das Zinsniveau ändert. Dann wird es schwieriger, den oben erwähnten Renditevorsprung zu erwirtschaften, so dass das Kartenhaus dann zusammenklappt. Und je weiter die Dinge im Vorfeld aus dem Ruder gelaufen sind, desto größer wird hinterher die Ernüchterung werden. Noch scheint es aber noch lange nicht soweit zu sein. Oder um sich sinngemäß wieder an Kostolany zu halten: „Wenn die Zinsen nahe null sind, Gehirn ausschalten und investieren.“ Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen Stephan Feuerstein Hebelzertifikate-Trader http://www.hebelzertifikate-trader.de | ||
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