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FRANKFURT (Dow Jones) - Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich bis Freitagmittag wenig bewegt. Die Anleger verhalten sich abwartend vor der Bekanntgabe wichtiger US-Konjunkturdaten am Nachmittag. Bis 13.15 Uhr gewinnt der DAX 2 Punkte auf 6.059 Punkte. Charttechnisch liegt die nächste Hürde für den Leitindex nunmehr im Bereich von 6.100 Punkten, Unterstützung findet sich auf dem Niveau von 6.000 Punkten. Bei Zyklikern und Exportwerten kommt es nach dem Anstieg der vergangenen Tage zu leichten Gewinnmitnahmen.
Die Titel profitierten zuletzt von der Euro-Schwäche, die sich positiv in den Gewinnen der Unternehmen widerspiegeln dürfte. So verlieren etwa BMW 1,2% auf 40,17 EUR, Daimler 1% auf 42,82 EUR oder VW 1,5% auf 71,10 EUR. Siemens geben 0,8% auf 75,52 EUR nach. Versorger zeigen sich in einem uneinheitlichen Licht: E.ON rücken 0,2%, für RWE geht es 0,5% nach unten. Der Sektor wird weiter von der geplanten Brennelementeabgabe belastet. Für neue Impulse dürften am Nachmittag US-Konjunkturdaten sorgen. Auf dem Programm stehen die wichtigen Einzelhandelsumsätze. Rund 70% des US-BIP stammen aus dem Privaten Konsum. Ökonomen erwarten im Mittel ihrer Prognosen, dass die Einnahmen der US-Einzelhändler im Mai um 0,2% gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Dies wäre eine weitere Abschwächung nach Zunahmen um 0,4% respektive 2,1% in den Monaten April und März. Darüber hinaus steht die erste Veröffentlichung der von der Universität Michigan ermittelten Stimmung der US-Verbraucher im Juni auf dem Programm. Hier lautet die Konsensprognose auf einen Anstieg des Index auf 74,0 von zuvor 73,6 Punkten. "Sollten die Daten die Erwartungen nicht erfüllen, könnte dies Gewinnmitnahmen verstärken", so ein Marktteilnehmer. Infineon steigen um 4,2% auf 4,87 EUR. Der US-Halbleiterhersteller National Semiconductor ist im vierten Geschäftsquartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Das Unternehmen profitierte von einer anziehenden Nachfrage nach analogen Produkten vom Mobiltelefon- und dem industriellen Markt. Lufthansa steigen um 2,7% auf 11,14 EUR. Auch europaweit sind die Airlines gefragt. So ziehen Air France-KLM und Iberia rund 3% an. Ein Händler verweist zur Begründung der Kursgewinne bei der Lufthansa darüber hinaus auf die am Morgen vorgelegten Verkehrszahlen von Fraport für den Monat Mai, die als sehr gut eingestuft wurden. Fraport gewinnen 0,3% auf 36,18 EUR. K+S profitieren laut Händlern von guten US-Vorlagen. Dort hätten die Branchentitel im Schnitt um 6% zugelegt, heißt es mit Blick auf die Stickstoff- und Phosphat-Anbieter. "Die Aktien der Branche haben Nachholbedarf", so ein Händler. K+S steigen 3,1% auf 39,20 EUR. Daneben hat das Unternehmen bekannt gegeben, den Preis für Kalidünger in Europa erhöhen zu wollen. Im MDAX verteuern sich Gildemeister um 3,3% auf 8,89 EUR. CEO Rüdiger Kapitza hat im Interview mit dem "Handelsblatt" für das erste Halbjahr ein Auftragsplus von rund 40% in Aussicht gestellt. Gleichzeitig zeigte er sich offen für eine erhöhte Beteiligung von Mori Seiki an dem Werkzeugmaschinenhersteller. Continental ziehen um 3,6% auf 41,57 EUR an. Die Deutsche Bank hat die Aktien des Automobilzulieferers laut Händlern auf "Kaufen" von "Halten" heraufgestuft. Von einer "ausgepowerten Aktie", spricht ein Händler mit Blick auf Q-Cells. "Hier hat seit Wochen niemand mehr etwas gemacht", sagt der Broker. Seit Mitte April habe sich der Kurs fast halbiert, entsprechend massiv falle nun die Gegenbewegung aus. Ausgelöst worden sei diese vom guten Verlauf der Messe InterSolar in München. UBS merkt hierzu an, vor Beginn der Förderkürzungen im kommenden Jahr sei mit eine "Jahresend-Rally" in der Branche zu rechnen. "Die meisten Unternehmen, mit denen wir gesprochen haben, rechnen 2010 mit einer Nachfrage in Deutschland von 6 Gigawatt bis 7 Gigawatt, also mehr als unsere Prognose von 5,5 Gigawatt", schreibt UBS. Q-Cells gewinnen 15,2% auf 5,80 EUR, aber auch andere Titel aus dem Sektor erholen sich. Centrotherm steigen 5% auf 27,88 EUR, Roth & Rau 4,5% auf 21,56 EUR und Solarworld 7,2% auf 9,54 EUR. DJG/mpt/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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