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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Dienstag dank eines Schlussspurts etwas von der jüngsten Talfahrt erholt. Der Kollaps der Silicon Valley Bank (SVB) hatte die US-Börsen zum Ende der Vorwoche unter Druck gebracht, am Vortag hatten sie sich stabilisiert. Gestützt wurde der Markt von nachlassenden Zinsängsten. Denn zusammen mit aktuellen Inflationsdaten könnte die Sorge um die Stabilität des Finanzsystems die US-Notenbank zu einer gemächlicheren Gangart animieren, spekulierten Händler. Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 32.155 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 1,7 bzw. 2,1 Prozent zu. Den 2.240 (Montag: 923) Kursgewinnern standen dabei 823 (2.148) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 73 (67) Titel.
Die Verbraucherpreise im Februar entsprachen im Wesentlichen der Prognose, lediglich die Kernrate fiel auf Monatsbasis etwas höher als erwartet aus. Damit lieferten die Daten kaum Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen der US-Notenbank. Immerhin hatte der Inflationsdruck gegenüber dem Vormonat - wie erwartet - nachgelassen. Damit standen die Daten einem weniger forschen Vorgehen der Fed aber auch nicht im Wege. "Die Inflationsdaten von Februar werden das Dilemma zwischen Preisstabilität und Finanzstabilität für die Fed wahrscheinlich weder erleichtern noch erschweren. Die Daten sind zwar nicht besonders gut, aber da die Verbraucherpreise im Großen und Ganzen im Einklang mit den Erwartungen gestiegen sind, kann die Fed eine Erhöhung um 50 Basispunkte getrost vom Tisch nehmen", machte Marktstrategin Seema Shah von Principal Asset Management Anlegern Mut. Die Turbulenzen um die SVB Bank hatten an den Märkten die Spekulation ausgelöst, dass die US-Notenbank ihre Zinserhöhungen stoppen könnte. Doch bedarf es hierfür möglicherweise eines nachlassenden Inflationsdrucks. "Es gibt jetzt einen massiven Mangel an Konsens am Markt darüber, was die Fed tun sollte und was sie tun wird", so die Swissquote Bank. In jedem Fall rechnen Teilnehmer in nächster Zeit mit erhöhter Volatilität an den Märkten. Dollar wenig bewegt - Ölpreise stürzen ab Der Dollar zeigt sich nach den Inflationsdaten wechselhaft, der Dollarindex präsentierte sich aber letztlich kaum verändert gegenüber dem Zeitpunkt vor den Daten und auch auf Tagessicht. Damit machte der Greenback nach seinen jüngsten Verlusten im Zuge der SVB-Turbulenzen keinen Boden gut. Am Rentenmarkt standen die Notierungen am kurzen Ende unter Druck, nachdem sie am Vortag kräftig zugelegt hatten. Allerdings holten die Notierungen im Verlauf die Hälfte ihrer Verluste wieder auf. Die höhere Kernrate der Verbraucherpreise auf Monatsbasis drückte die Rentenkurse. Die Renditen kamen damit nach ihrem jüngsten Einbruch zurück - trotz der Hoffnung auf weniger stark steigende Leitzinsen. Händler sprechen von einer technischen Gegenbewegung auf den herben Absturz zuvor. Die Ölpreise gaben um über 4 Prozent nach und rutschten auf die tiefsten Stände seit Anfang Dezember - belastet von den Problemen rund um den SVB-Kollaps. Eine Finanzkrise könnte gesamtwirtschaftliche Effekte nach sich ziehen und so die Nachfrage abwürgen. Die US-Benzinnachfrage lag zuletzt rund 15 Prozent unter Vorjahresniveau. Laut Erdölkartell OPEC könnte eine stärkere Nachfrage in China die Schwäche in Europa und den USA wettmachen. Analysten sahen die Nachfrage aus China aber kritisch und sprachen von einer großen Unsicherheit. Gestiegene Marktzinsen drückten den Goldpreis leicht. Bunge sehr fest mit S&P-500-Aufstieg Derweil wurden zwei Änderungen im S&P-500 angekündigt. Bunge und Insulet ersetzen Signature Bank und SVB. Bunge kletterten um 14,5 Prozent, Insulet stiegen um 3,1 Prozent. Einige Titel von kleineren Finanzinstituten erholten sich von den kräftigen Verlusten der vergangenen Tage. So gewannen First Republic Bank 27 Prozent, nachdem sie am Montag fast 62 Prozent niedriger geschlossen hatten. KeyCorp rückten um 6,9 Prozent nach Verlusten von 27 Prozent am Vortag vor. Bei Meta Platforms gehen die Stellenstreichungen in eine neue Runde. Der Facebook-Konzern will in den nächsten Monaten weitere rund 10.000 Jobs abbauen. Es ist die zweite größere Entlassungswelle innerhalb weniger Monate. Der Kurs legte um 7,3 Prozent zu. United Airlines sanken um 5,3 Prozent, nachdem die Fluggesellschaft vor schwächeren Reisetrends im Januar und Februar gewarnt hatte. Die Aktien von Gitlab knickten um 22,9 Prozent ein, nachdem der Ausblick auf das laufende erste Quartal und das Geschäftsjahr enttäuscht hatte. Ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Kalifornien bestätigte ein Gesetz, wonach Fahrer von Fahrdienstleistern wie Uber oder Lyft als selbstständige Unternehmer und nicht als Angestellte gelten. Für die Branchenunternehmen war das eine günstige Entscheidung, weil sie von der Zahlungen bestimmter Sozialleistungen befreit werden. Uber und Lyft zogen um 4,9 bzw. 0,6 Prozent an. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires March 14, 2023 16:08 ET (20:08 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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