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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Stagnation der Gespräche über eine Umschuldung Griechenlands belastet den deutschen Aktienmarkt am Dienstagvormittag. Der DAX gibt gegen 10.30 Uhr MEZ um 0,7 Prozent auf 6.718 Punkte nach. Die Finanzmärkte müssen weiter auf eine Entscheidung zur Umschuldung Griechenlands warten, während sich die griechischen Koalitionspolitiker zu erneuten Beratungen treffen. Die Troika aus Internationalem Währungsfonds, EU und EZB fordert weitreichende Reformen, die über Lohnkürzungen, eine Reform des Arbeitsmarktes bis hin zur Reduzierung der Zahl der Staatsbediensteten reichen.
Zugleich steigt der Druck der Straße auf die Politiker: Die Gewerkschaften haben zum Generalstreik aufgerufen. „Viel kann man zum Thema Griechenland eigentlich nicht mehr sagen. Es ist schon lange klar, dass es ohne eine baldige Einigung der Parteien in Griechenland, die auch von der Troika akzeptiert wird, zu einem Zahlungsausfall kommt", kommentiert die BHF-Bank. Unter Druck steht die Luftfahrtbranche. Lufthansa büßen 2,2 Prozent ein. Als Hauptbelastungsfaktor macht ein Händler den Pilotenstreik bei Air France aus. Laut Air France fallen am Dienstag bis zur Hälfte aller Langstreckenflüge aus. Der Streik, der am Montag begonnen hat, soll bis Donnerstag anhalten. Zu der Meldung von Air France passe, dass das Kabinenpersonal der Lufthansa das eigene Unternehmen wegen des Einsatzes von Leiharbeitern verklagt habe. Adidas, die am Montag auf den höchsten Stand aller Zeiten gestiegen waren, geben um 1,6 Prozent nach. Hier dürften Anleger Kursgewinne mitnehmen. SAP verlieren 0,7 Prozent. "Die Oracle-Ankündigung eines weiteren Gerichtsverfahrens im Streit um Datendiebstahl könnte der Anlass sein", so ein Händler. Es sei zwar eine reine Ankündigung, aber Oracle werde wohl kaum ein Gerichtsverfahren anstrengen, wenn der Konzern keine Chancen auf einen Erfolg sehe. "SAP sind gut gelaufen", so ein anderer Händler mit Blick auf fast 20 Prozent Kursgewinn seit Jahresbeginn. In der zweiten Reihe rutschen Fielmann um 7 Prozent ab. Die Analysten der DZ Bank nennen die Geschäftszahlen der Optikerkette für das vergangene Jahr eine Enttäuschung. "Vermutlich haben Sondereffekte wie hohe Personalkosten und Marketing-Aufwendungen den Gewinn belastet", meint ein Marktteilnehmer. TUI steigen um 2 Prozent. Der Reiseanbieter TUI Travel, an dem TUI mit knapp 55 Prozent beteiligt ist, ist mit roten Zahlen ins neue Geschäftsjahr gestartet. Den Umsatz hat TUI Travel jedoch um 5 Prozent auf 2,845 Milliarden Pfund gesteigert. Hamburger Hafen geben um 1,5 Prozent nach. Die Geschäftszahlen des Hafenbetreibers haben einem Analysten der DZ Bank zufolge die Erwartungen des Marktes verfehlt. DJG/bek/kko Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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