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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Absturz des Vortages hat die Wall Street den letzten Handelstag der Woche mit einer uneinheitlichen Tendenz beendet. Ein überraschend starker Arbeitsmarktbericht für Januar hatte die Zinssorgen wieder in den Fokus gerückt und für Abgaben gesorgt. Mit einem Stellenaufbau um 467.000 wurde die Prognose von 150.000 klar übertroffen. Ökonomen hatten mit deutlich negativen Auswirkungen durch die Omikron-Variante gerechnet.
Mit diesen starken Daten werde ein großer Zinsschritt von 50 Basispunkten auf der März-Sitzung der US-Notenbank wahrscheinlicher, sagte ein Händler. Die Fed-Funds-Futures preisen aktuell eine Erhöhung um 50 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 27 Prozent ein - nach 14 Prozent am Vortag. "Der Arbeitsmarktbericht stärkt das Argument der Federal Reserve, dass die US-Wirtschaft stark genug ist, um eine straffere Geldpolitik in diesem Jahr zu verkraften", sagte Julian Koski, Chief Investment Officer bei New Age Alpha. Ein zunehmender Konjunkturoptimismus sorgte dann im Verlauf für eine Erholung der Indizes. Der Dow-Jones-Index verlor 0,1 Prozent auf 35.090 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite stieg um 1,6 Prozent. Der sonst so zinssensible Technologie-Sektor wurde dabei von guten Zahlen von Amazon und Snap gestützt. Den 1.558 (Donnerstag: 614) Kursgewinnern standen 1.757 (2.713) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 114 (106) Titel. Amazon (+13,5%) und Snap (+58,8%) haben überzeugende Geschäftsausweise vorgelegt. Snap hat den ersten Quartalsgewinn der Unternehmensgeschichte erzielt. Am Donnerstag hatten die Ergebnisse der Technologiegrößen Meta (Facebook) und Spotify noch verschreckt und die Talfahrt des Gesamtmarktes eingeläutet. "In den USA nehmen die Technologietitel einen bedeutenden Platz in den Indizes ein", so Marktstratege Mike Bell von JP Morgan Asset Management. Trotz der eigentlich gefallenen Würfel in der mittelfristigen US-Geldpolitik bleiben US-Daten von Bedeutung, denn nun wird über Tempo und Ausmaß der geldpolitischen Straffungen spekuliert. Die jüngsten Arbeitsmarktdaten sprechen für eine forschere Gangart der Fed. Im Blick sind auch die Lohnzuwächse: Die gestiegenen Stundenlöhne untermauerten die Notwendigkeit höherer Leitzinsen, hieß es im Handel. Berichtssaison macht weiter die Kurse Unter den Einzelwerten zogen Unity Software um 17,4 Prozent an. Der Entwickler von Videospiel-Software hat mit Umsatz und Ergebnis die Erwartungen übertroffen und die Umsatzprognose angehoben. Gopro rückten um 4,0 Prozent vor. Der Kamerahersteller verdiente mehr als erwartet. Als überwiegend enttäuschend wurden die Geschäftszahlen von Activision Blizzard bezeichnet. Die Aktie des Spiele-Entwicklers, der von Microsoft übernommen wird, zeigte sich dennoch 0,4 Prozent fester. Gut kamen die Geschäftszahlen von News Corp an, die Aktie gewann 0,2 Prozent. Das Unternehmen ist Eigentümer von Dow Jones, zu der auch diese Nachrichtenagentur gehört. Negativ wurden die Geschäftszahlen von Ford (-9,7%) aufgenommen, auch der Ausblick wurde bemängelt. Clorox stürzten um 14,5 Prozent ab, der Hersteller von Desinfektionsprodukten verfehlte die Marktprognosen wegen gestiegener Kosten. Bill.com schossen um 36,1 Prozent empor, der Anbieter von Finanzsoftware legte positive Geschäftszahlen und einen optimistischen Ausblick vor. Öl-Rally geht weiter Die Ölpreise legten erneut deutlich zu. Die Erdölsorten WTI und Brent kletterten beide auf neue Siebenjahreshochs. Der überraschend starke US-Arbeitsmarktbericht nährte die Hoffnung auf eine steigende Nachfrage im Frühjahr, hieß es zur Begründung. WTI verzeichnete bereits den siebten Wochengewinn in Folge. Dabei treiben weiter vor allem die geopolitischen Sorgen den Ölmarkt an. Mit den starken Arbeitsmarktdaten gerieten die Anleihekurse unter Druck, die Renditen stiegen kräftig. Mit diesen Daten verstummten auch die letzten Zweifler an einer forscheren Gangart der Fed, hieß es im Rentenhandel - auch mit Blick auf die deutlichen gestiegenen Stundenlöhne. Die zehnjährige Rendite lag mit 1,92 Prozent wieder über dem Niveau vor der Pandemie. Die Arbeitsmarktdaten stützten auch den Dollar - mit der Aussicht auf steigende Zinsen. Der Dollar-Index legte um 0,1 Prozent zu. Der Euro konnte seine Vortagesgewinne behaupten, die ihn nach den EZB-Aussagen über die Marke von 1,14 Dollar geführt hatten. Der Goldpreis legte leicht zu trotz steigender Marktzinsen und einem etwas festeren Dollar. Die steigenden Stundenlöhne in den USA könnten die Inflation zusätzlich befeuern, hieß es. Dies stützte den Preis für das häufig als Inflationsschutz gesuchte Edelmetall. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires February 04, 2022 16:19 ET (21:19 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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