Alt 14.01.22, 17:43
Standard Abwärts - Zinssorgen machen Anleger vorsichtig
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones)--Die Sorge vor steigenden Zinsen ist am Freitag wieder das beherrschende Thema an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien gewesen. Mit teils deutlichen Kursabschlägen folgten die Börsen den schwachen Vorgaben der Wall Street, wo stark gestiegene Erzeugerpreise die sich abzeichnenden Leitzinserhöhungen wieder voll in den Fokus gerückt hatten. Daneben kamen aus Kreisen der US-Notenbank weitere mahnende Stimmen, die die erste Zinserhöhung bereits für März erwarten lassen.

Ins Bild passte da, dass die südkoreanische Notenbank den Leitzins am Freitag erneut erhöhte, erstmals seit 2007 damit wieder zweimal in Folge und zugleich wieder auf das Niveau von vor der Pandemie. Mehrheitlich war das so auch erwartet worden. Zudem signalisierte sie weitere Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation. Der Kospi in Seoul verlor 1,4 Prozent und in Tokio ging es für den Leitindex um 1,3 Prozent nach unten auf 28.124 Punkte. Für zusätzlichen Gegenwind in Tokio sorgte der weiter anziehende Yen im Zuge des auf breiter Front weiter nachgebenden Dollar. Der Dollar ging zuletzt mit 113,73 Yen um, verglichen mit 114,17 zur gleichen Vortageszeit.

An den chinesischen Börsen fielen die Einbußen etwas geringer aus. Neue Export-und Importdaten waren weitgehend im Rahmen der Erwartungen jeweils deutlich gestiegen. Sydney schloss mit einem Minus von 1,1 Prozent.

Technikatien wieder größte Verlierer

Wie erneut in den USA zu beobachten setzte die Erwartung schnell steigender Zinsen besonders den als zinsempfindlich geltenden Wachstums-und Technologieaktien zu.

Kräftig erholt um rund 30 Prozent zeigten sich im Hongkonger Späthandel Genting, die am Vortag mit Wiederaufnahme des Handels um rund 50 Prozent eingebrochen waren. Hintergrund ist die Insolvenz-Meldung der MV Werften in Deutschland von Wochenbeginn, die zum Unterhaltungskonzern Genting gehören.

China Cinda Asset Management fielen um 10,5 Prozent zurück, nachdem das Unternehmen den beabsichtigten Kauf von 20 Prozent des Verbrauchergeschäfts von Ant Group abgesagt hatte.

Gegen die Abwärtstendenz stemmten sich Tsingtao Brewery (+2,2%), nachdem der Brauereikonzern einen Nettogewinnanstieg um 43 Prozent für 2021 angekündigt hatte.

In Tokio stiegen Fast Retailing um über 8 Prozent. Der Einzelhändler hatte am Vortag nach Börsenschluss einen 3-prozentigen Nettogewinnanstieg gemeldet und damit die Erwartungen übertroffen. Ähnlich bei Seven & I (+4,9%).

In Taipeh gewannen Taiwan Semiconductor Manufacturing 1,0 Prozent. Die ungebremste Halbleiter-Nachfrage hat Umsatz und Gewinn des weltgrößten Auftragsfertigers kräftig angeschoben, wie ebenfalls am Vortag unmittelbar nach Handelende berichtet worden war.

In Sydney sackten Afterpay um 9,2 Prozent ab. Die Aktie wird wegen der Übernahme durch Block ab dem 19. Januar nicht mehr gehandelt. Pendal stürzten um 16 Prozent ab. Der Geldverwalter hatte einen Rückgang des verwalteten Vermögens für das Dezemberquartal mitgeteilt.

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January 14, 2022 02:18 ET (07:18 GMT)

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