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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen verzeichnen am Dienstag moderate Abschläge. Der Nasdaq-Composite hat anfänglich höhere Verluste jedoch etwas aufgeholt. Gedämpft wird die Stimmung von wieder gestiegenen Renditen am Anleihemarkt. Stützend wirkt indessen, dass sich die Stimmung der für die US-Wirtschaft so wichtigen Konsumenten stärker als erwartet im März aufgehellt hat. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg auf den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Pandemie.
Gegen Mittag (Ortszeit New York) gibt der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent nach auf 33.039 Punkte, der S&P-500 fällt ebenfalls um 0,4 Prozent. Für den technologielastigen Nasdaq-Composite geht es um 0,3 Prozent nach unten. Der Technologiesektor reagiert wegen seines höheren Fremdkapitalanteils besonders sensibel auf steigende Marktzinsen. Wegen der sich aufhellenden Perspektiven für die Wirtschaft trennen sich Anleger von vermeintlich sicheren Investments wie Staatsanleihen, was deren Renditen nach oben treibt. Unter Vermögensverwaltern wächst überdies die Überzeugung, dass die US-Notenbank im kommenden Jahr die Zinsen erhöhen werde, auch wenn die Fed zugesichert hat, die Zinsen erst dann anzuheben, wenn sich die Beschäftigungslage gebessert habe und die Inflation eine gewisse Zeit oberhalb von 2 Prozent liege. Steigende Renditen als Test der Fed-Politik? Der Markt teste diese Zusicherung der Fed, kommentiert Hugh Gimber von JP Morgan Asset Management das Geschehen am Anleihemarkt. Gimber erwartet, dass die Anleiherenditen während des restlichen Jahres weiter steigen. Das müsse aber nicht zwangsläufig das Interesse an Aktien dämpfen. Tatsächlich war an den Aktienmärkten in den zurückliegenden Wochen eine Umschichtung zu beobachten: Anleger trennten sich von den zuvor gut gelaufenen Aktien von Technologieunternehmen, deren Ertragsaussichten nunmehr kritischer gesehen werden, zugunsten von Sektoren, die als Nutznießer einer Erholung der Wirtschaft gelten, etwa Energie, Banken und Fluggesellschaften. Doch war auch dieser sogenannte Reflation Trade in den vergangenen Tagen etwas ins Stocken geraten angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen, neuer Virus-Mutanten und vielerorts nur schleppend vorankommender Impfkampagnen. Dazu gesellen sich Befürchtungen, dass das Billionen Dollar schwere Konjunkturpaket von US-Präsident Joe Biden Steuererhöhungen zur Folge haben werde. Und nicht zuletzt dürften die Notverkäufe des in Schieflage geratenen Hedgefonds Archegos Capital Management die Marktteilnehmer noch einige Zeit beschäftigen. Biontech-Zahlen kommen gut an - Archegos-"Opfer" erholen sich Sehr gut werden die vorbörslich veröffentlichten Geschäftszahlen von Biontech aufgenommen. Die Aktie rückt um 7,2 Prozent vor. Bei den von den Archegos-Notverkäufen betroffenen Aktien kommt es zu einer Erholung. ViacomCBS legen um 3,8 Prozent zu, Discovery um 9,8 Prozent und Farfetch um 7,8 Prozent. Die Banken Goldman Sachs (+1,7%) und Morgan Stanley (+1,8%) konnten die Verluste aus den Geschäften mit Archegos begrenzen, wie das Wall Street Journal berichtet. Der US-Hedgefonds Archegos Capital war in Zahlungsschwierigkeiten geraten, was bei einigen Aktien jüngst zu teils heftigen Kursverlusten geführt hatte. Merck & Co geben 1,4 Prozent nach. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einen Antrag des Pharmakonzerns zurückgewiesen, das Krebsmittel Keytruda auch bei bestimmten Brustkrebspatientinnen einsetzen zu dürfen. Dollar erhält Rückenwind von Anleiherenditen Am Anleihemarkt hat die Rendite 10-jähriger Papiere ein neues 14-Monatshoch bei über 1,77 Prozent erreicht, aktuell notiert sie jedoch wieder etwas darunter bei 1,73 Prozent. Die steigenden US-Anleiherenditen geben dem Dollar Auftrieb. Der Dollarindex legt um 0,3 Prozent zu. Der festere Dollar und die Wiederöffnung des Suez-Kanals belasten die Ölpreise. Im Fokus steht nun die Konferenz der Opec+-Staaten am Donnerstag, auf der es auch um die Verlängerung derzeit geltender Fördermengenbeschränkungen gehen dürfte. Der Goldpreis rutscht derweil erstmals seit dem 12. März wieder unter die Marke von 1.700 Dollar je Feinunze. Teilnehmer sehen die aktuelle Verkaufswelle in Zusammenhang mit den Turbulenzen um den Hedgefonds Archegos Capital Management, der nach kräftigen Verlusten Margin Calls nicht bedienen konnte. Involvierte Banken waren zu Notverkäufen gezwungen. Diese hätten möglicherweise auch den Goldpreis gedrückt, um Liquidität zu erlangen, wie Commerzbank-Experte Daniel Briesemann in den Raum stellt. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/err/cln (END) Dow Jones Newswires March 30, 2021 12:22 ET (16:22 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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