Beitrag gelesen: 977 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem starken Wochenauftakt ist dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag etwas die Puste ausgegangen. Gegen 11.30 Uhr MESZ lag der DAX im Tageshoch noch 0,7% im Plus. Eine gelungene Platzierung von Staatsanleihen in Irland sorgte für etwas mehr Zutrauen der Anleger in die Eurozone. Anschließend jedoch bröckelten die Kursgewinne Stück für Stück ab. Am Ende des Xetra-Handels stand für den DAX ein Minus von 0,3% oder 19 Punkten auf 6.276 zu Buche.
"Vor den Aussagen der Federal Reserve war heute nach oben wohl nicht mehr viel drin", sagte ein Händler. Am Abend tritt der so genannte Offenmarktausschuss der US-Notenbank zusammen. Das Leitzinsniveau dürften der Fed-Chef Ben Bernanke und seine Kollegen unverändert belassen. Akribisch dürften Investoren jedoch die Aussagen zur Wachstumsdynamik und Hinweise auf mögliche weitere geldpolitische Lockerungen durchforsten. Auch die Umsätze spiegelten die Zurückhaltung vor den Botschaften aus Washington wider: Auf dem Handelssystem Xetra wechselten lediglich 101,7 Mio DAX-30-Aktien im Gesamtwert von rund 3,65 Mrd EUR die Besitzer. Bereits am Montag waren die Umsätze mit 96,8 Mio Aktien im Wert von rund 2,84 Mrd EUR dünn. Deutsche Bank büßten in der Schlussauktion 4,5% auf 44,75 EUR ein. Kurz zuvor teilte die Bank mit, dass sie wegen der Neubewertung der zur Übernahme stehenden Postbank im dritten Quartal einen Nachsteuerverlust erwartet. Ein Analyst wertete die Prognosen der Deutschen Bank als Gewinnwarnung. Die zurückhaltenden Aussagen zum dritten Quartal deuteten auf ein schwaches Abschneiden vor allem der Sparte Investment Banking hin. Infineon schlossen 0,8% tiefer bei 4,72 EUR. Kurz vor Handelsschluss veröffentlichte das Unternehmen Prognosen für die Gewinnmargen im vierten Quartal und zum Umsatz im Gesamtjahr. Händlern zufolge sind diese Prognosen optimistisch. Allerdings seien bereits am Freitag Spekulationen im Markt hierzu umgegangen, so dass die guten Nachrichten bereits eingepreist gewesen seien. Deutsche Post stiegen um 1,2% auf 13,23 EUR und Lufthansa um 2,2% auf 13,65 EUR. "Der Markt setzt auf weitere Konjunkturerholung", sagte ein Händler mit Blick auf die Deutsche Post. Gestützt werde die Stimmung von Aussagen der Welthandelsorganisation (WTO), die ein Rekordwachstum im Welthandel in diesem Jahr sieht. Lufthansa profitierten von Aussagen des internationalen Luftfahrtverbands IATA. Laut IATA sollen die Fluglinien in diesem Jahr 8,9 Mrd USD Gewinn machen. Im Juni hatte die Organisation hier noch 2,5 Mrd USD erwartet. Die Papiere des Flugzeugmotorenherstellers MTU Aero Engines zogen um 4,4% auf 44,36 EUR an. DJG/bek/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones&Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|