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Die Hoffnungen auf eine baldige Lösung im US-Haushaltsstreit haben an den Aktienmärkten in Ostasien zum Wochenausklang für steigende Kurse gesorgt. Im erbitterten Streit um den Staatshaushalt haben die Republikaner der Regierung vorgeschlagen, sechs Wochen lang eine höhere Neuverschuldung zu gestatten, um mehr Zeit für Verhandlungen zu gewinnen. Dies sorgte für Kursaufschläge von Tokio bis Sydney.
Laut dem Antrag von Republikanerführer John Boehner dürfte die US-Regierung bis zum 22. November mehr Schulden aufnehmen, ohne dass sie im Gegenzug die zuvor vehement geforderten Riesenzugeständnisse machen müsste. Nach dem Treffen erklärten Abgeordnete, der Präsident habe den Vorschlag nicht angenommen, aber auch nicht abgelehnt. "Er hat nicht Nein gesagt, er hat nicht Ja gesagt", teilte Paul Ryan, der republikanische Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus, mit. Die Verhandlungen würden nun weiterlaufen. Zusätzlich angefeuert von einem schwächeren Yen zog der Nikkei-Index um 1,5 Prozent auf 14.405 Punkte an. Allerdings bei einem insgesamt recht niedrigen Umsatz. Denn vor dem verlängerten Wochenende, am Montag findet wegen eines Feiertages kein Handel statt, hätten sich viele Investoren auch zurückgehalten. "In welches Ergebnis die Gespräche zum US-Haushalt münden ist derzeit schwer zu sagen, so das eine klare Positionierung kaum möglich ist", merkte Analyst Takeshi Yamaguchi von Mitsui Sumitomo Asset Management an. Gesucht waren in Tokio vor allem die Titel exportorientierter Unternehmen. Die Papiere von Fanuc kletterten um 4,5 Prozent und Bridgestone legten um 2,8 Prozent zu, nachdem der Reifenhersteller angekündigt hatte, seine Tochter NEC Biglobe zu verkaufen. In Australien verbuchte der S&P/ASX-Index mit einem Plus von 1,6 Prozent den größten Tagesgewinn seit Anfang Juli. Gesucht waren vor allem die Aktien von Westpac Banking, die um 2,5 Prozent zulegten. Die zweitgrößte Bank des Landes will für 1,4 Milliarden US-Dollar Teile von Lloyds übernehmen. Ein erhöhter Eisenerzpreis sorgte bei BHP Billiton und Rio Tinto für Aufschläge von rund zwei Prozent. Vor der Veröffentlichung zahlreicher Konjunkturdaten am Wochenende legten die Börsen in Hongkong und Schanghai ebenfalls zu. So stehen die chinesischen Verbraucherpreise und die Industrieproduktion für September sowie die Daten zum Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal auf der Agenda. Gesucht waren in Schanghai vor allem Finanzwerte. Hier stützten die Hoffnungen auf Reformen im chinesischen Bankensystem, so ein Teilnehmer. Die Aktien der Shanghai Pudong Development Bank erhöhten sich um 5,8 Prozent und die Titel von China Merchants Bank gewannen 1,5 Prozent. In Hongkong findet am Montag aufgrund eines Feiertages kein Handel statt. Am Devisenmarkt gewann der US-Dollar gestützt von Hoffnungen auf eine Einigung im Haushaltsstreit gegenüber dem Yen an Boden und übersprang die Marke von 98 Yen deutlich. Der Greenback kostete 98,31 Yen, nachdem er im Tagestief noch für 97,88 Yen zu haben war. Dagegen notierte er gegenüber dem Euro kaum verändert mit 1,3561 Dollar. Der Goldpreis erholte sich nach seinen Verlusten am Donnerstag zwar etwas, notierte aber mit 1.290 Dollar je Feinunze weiter deutlicher unter der Marke von 1.300 Dollar. Am Ölmarkt ging es leicht bergab. Ein Fass der Sorte WTI kostete 101,95 Dollar nach 103,01 Dollar zum Settlement am Donnerstag. Kontakt zum Autor: hans.bielefeld@dowjones.com DJG/DJN/ros/hhb Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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