Alt 17.10.13, 13:56
Standard US-Einigung stützt Aktien - Goldpreis springt an
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Eher gelassen haben die ostasiatischen Aktienmärkte am Donnerstag auf die vorläufig abgewendete Staatspleite in den USA reagiert. Nachdem viele Aktienmärkte bereits geschlossen hatten, sorgte die Bonitätsabstufung der Vereinigten Staaten durch die chinesische Ratingagentur Dagong aber für zum Teil heftige Reaktionen an den Finanzmärkten. In den USA hatten zuvor beide Kammern des Kongresses den von vielen Beobachtern mit Argwohn betrachteten Kompromiss zur kurzfristigen Anhebung der Schuldengrenze abgenickt. Eine langfristig tragfähige Lösung lässt indes weiter auf sich warten. Die neue Schuldengrenze ist spätestens Anfang Februar 2014 erreicht, der Übergangshaushalt besitzt nur eine Gültigkeit bis Mitte Januar.

Anleger an den Aktienbörsen in Ostasien zeigten sich dennoch erleichtert - abzulesen an Aufschlägen in der gesamten Region mit Ausnahme von China. Während der Nikkei-225 in Tokio auch begünstigt durch einen zunächst etwas nachgebenden Yen um 0,8 Prozent auf 14.587 Punkte zulegte, waren es beim Straits-Times-Index in Singapur 0,7 Prozent. Der japanische Leitindex baute damit seine jüngste Gewinnphase auf 5,3 Prozent aus. Die insgesamt zu beobachtenden nur moderaten Kursbewegungen erklärten Beobachter damit, dass die Einigung der streitenden US-Parteien in letzter Sekunde weitgehend so erwartet worden und damit bereits eingepreist gewesen sei.

"Der Ball wurde ein Stückchen weiter gespielt, aber weit geflogen ist er nicht", kommentierte Marktstratege Richard Harris von Port Shelter Investment Management in Hongkong die Washingtoner Einigung auf den letzten Drücker.

Am Devisenmarkt war der Dollar nach der Einigung zum Yen zunächst auf ein Dreiwochenhoch gestiegen. In der Spitze zog der Greenback bis auf 99,01 Yen an, nachdem er vor Wochenfrist noch bei rund 96,65 Yen notiert hatte. Nach der Bonitätsabstufung der USA durch die Chinesen wurden die Karten dann aber neu gemischt. Die US-Devise geriet deutlich unter Druck und fiel unter 97 Yen zurück. Auch zum Euro wertete die US-Devise ab auf den niedrigsten Stand seit Februar. Zuletzt ging die Gemeinschaftswährung bei 1,3625 Dollar um. Der chinesische Yuan kletterte mit 6,0953 zum Dollar auf ein Rekordhoch. Die Bedeutung der Bonitätsabstufung durch die ansonsten im Vergleich zu den drei großen US-Agenturen weniger beachtete chinesische Agentur ergibt sich daraus, dass China zu den Hauptgläubigern der USA und damit größten Nachfragern nach US-Anleihen gehört.

Der Goldpreis schoss mit den Schlagzeilen aus China auf ein Einwochenhoch von 1.321 Dollar nach oben. Davor war die Feinunze, die von vielen Anlegern als sicherer Hafen in Krisenzeiten betrachtet wird, mit 1.284 Dollar gehandelt worden. Zuletzt ging sie mit 1.304 Dollar wieder deutlich unter dem Tageshoch um.

Am Tokioter Aktienmarkt profitierten Exportwerte vom zumindest zum Börsenschluss noch etwas leichteren Yen. Terumo und Honda Motor zogen um 1,5 bzw 1,2 Prozent an. Aktien von Unternehmen mit Verbindung zu Apple waren ebenfalls gesucht. Hier stützten Berichte, dass die japanische Tochter des US-Technologiekonzerns am 23. Oktober neue Produkte vorstellen wird. Ibiden gewannen 2,5 Prozent, Murata Manufacturing 0,4 Prozent und Alps Electric um 1,3 Prozent.

In Sydney verloren Fortescue Metals 3 Prozent, nachdem das Bergbauunternehmen schwache Absatzzahlen veröffentlicht hatte. Der taiwanische Konzern HTC will mit Amazon kooperieren, die Aktie verteuerte sich in Taipeh daraufhin um 5,2 Prozent.

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