Alt 13.07.20, 20:10
Standard Wie in längst vergessenen Zeiten ...
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Etwas erfahrene Anleger erinnern sich noch an die Zeiten des „Neuen Marktes“, der nach der starken Bewerbung des Börsengangs der Telekom-Aktie in Deutschland ein bislang nie dagewesenes Aktienfieber entfachte. Unterstützt wurde die damalige Übertreibung zum Ende des Jahrtausends noch durch die Internet-Fantasie in den USA, welche die Notierungen immer weiter nach oben trieb. So gab es in dieser Zeit auch immer mehr Menschen, die ihren Job kündigen wollten, da an der Börse mehr Geld zu machen war. Um die Bewertungen der Unternehmen hat sich zu dieser Zeit niemand mehr gekümmert. Die Euphorie war einfach zu ansteckend um noch rational agieren zu können.

Aktienkurse steigen immer!

Die so genannten „Millennials“ oder auch die „Generation Y“ hat mittlerweile die Börse als Spielwiese für wilde Zockereien entdeckt. Vor allem in den USA wird diese junge und weitgehend unerfahrene Generation zudem noch zu selbst ernannten Börsengurus. So konzentrierte sich beispielsweise David Portnoy auf Sportwetten. Bis er den Aktienmarkt für sich entdeckte. Seitdem nennt er sich „El Presidente“ und verbreitet auf Twitter seine Aktientipps. Dabei ist alles ganz einfach, es gibt nur zwei Regeln: 1. Aktien können nur steigen. Regel 2: Wenn Du Zweifel hast, gilt Regel 1!.

Aktienrally auf dem Zenit angelangt?

In der Vergangenheit waren solche Dinge immer ein Zeichen dafür, dass ein Bullenmarkt in eine Übertreibung übergegangen ist und mit einer entsprechend deutlichen Korrektur zu rechnen ist. Allerdings kann dies durchaus dauern. In den 90ern hielt die Übertreibung bis kurz nach der Jahrtausendwende. Im aktuellen Fall dürfte es sicherlich keine Jahre dauern, bis die momentane Übertreibung korrigiert wird. Schließlich lässt sich auch ein weiteres Phänomen eines über das Ziel hinausgeschossenen Bullenmarktes beobachten: Etablierte und über viele Jahre angewandte Bewertungsmodelle, welche die momentane Übertreibung in Zahlen verdeutlichen, werden als veraltet abgetan. Sie passen einfach nicht mehr in die moderne Zeit. Genau dann, wenn solche Dinge zu beobachten sind, sollten die Alarmglocken schrillen. Vor allem bei Anlegern, die sich noch an die Zocker-Zeiten der 90er Jahre erinnern können.

Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen

Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
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