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FRANKFURT (Dow Jones) - Leicht im Minus hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch geschlossen und damit einen ruhigen Handelstag beendet. Händler hatten damit gerechnet, dass sich die Kursdynamik vom Vortag nicht werde durchhalten lassen. Zudem belasteten die abermals auf neue Rekordhochs gestiegenen Versicherungskosten gegen den Ausfall griechischer Staatsanleihen. Obwohl am Mittwoch die Gespräche zwischen griechischer Regierung und Vertretern der Euro-Zone und des IWF begonnen hätten, sei nicht mit einer schnellen Entspannung zu rechnen, meinte ein Händler .
Der DAX gab 0,5% oder 34 auf 6.230 Punkte nach. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 148,8 (Vortag: 132,7) Mio Aktien im Wert von rund 4,62 (Vortag: 3,82) Mrd EUR. Dabei gab es eine Fülle von Quartalszahlen aus den USA zu verarbeiten, allen voran Apple und Morgan Stanley, die beide mit sehr guten Ergebnissen zu überzeugen wussten. Die US-Bank gewann in der am 31. März beendeten Periode 0,99 USD je Aktie nach einem Verlust von 0,57 USD je Aktie. Von Thomson Reuters befragte Analysten hatten für das erste Quartal lediglich mit einem Gewinn von 0,54 USD je Aktie gerechnet. Damit wurden sogar die kühnsten Flüsterschätzungen übertroffen. Infineon profitierten naturgemäß von den guten Apple-Zahlen. Mit ihrem Bericht für das zurückliegende Vierteljahr hatten die Amerikaner die Analystenerwartung sowohl bei Umsatz als auch Gewinn klar übertroffen. Insgesamt gingen 8,75 Mio iPhones über die Ladentische, Analysten hatten nur 7 Mio bis 7,5 Mio erwartet. Infineon und Dialog gelten als Zulieferer für das iPhone, offiziell darf dies Infineon aber nicht einräumen. Analysten schätzen, dass Infineon für jedes an Apple gelieferte Chip-Set im iPhone 16 USD kassiert. Die Aktie steigerte sich um 3,8% auf 5,40 EUR. Weniger günstig wirkten sich die Ergebnisse von Morgan Stanley auf die Finanzwerte aus. "Am Markt wird zunehmend bezweifelt, dass Griechenland den Mai-Zahltag noch ohne Hilfe von EU und IWF schafft", sagt Markus Ernst, Kreditanalyst beim UniCredit. Immerhin konnten die Verluste dank der guten Zahlen von Morgan Stanley im Handelsverlauf reduziert werden. Deutsche Bank verloren 0,8% auf 55,32 EUR, Allianz 1,9% auf 90,90 EUR. Bei Daimler kam es zu leichten Gewinnmitnahmen nach dem Kurssprung am Vortag. Die Aktie verlor 1,4% auf 38,45 EUR. Dagegen stiegen VW um 3,8% auf 75,26 EUR. Sowohl Umsatz als auch Gewinn seien besser ausgefallen als erwartet, meinte ein Analyst. Lediglich der Ausblick sei etwas vage geblieben. VW prognostiziere weiter steigenden Umsatz und Gewinn, ohne genaue Zahlen zu nennen. Metro profitierten von einer Studie von Goldman Sachs und kletterten um 1,9% auf 46,74 EUR. Kursneutral wirkte sich der Wiedereinstieg von EADS in das Bieterverfahren für das neue Tankflugzeug der US-Streitkräfte aus. Die Aktien verloren 0,7% auf 14,54 EUR. "EADS hat vermutlich nur geringe Chancen", so ein Händler. Im TecDAX legten Wirecard kräftig zu. Ein Händler verwies auf eine Investorenkonferenz in London, von der positive Impulse ausgegangen seien. Zudem will der US-Kreditkartenanbieter Visa den Dienstleister für elektronischen Zahlungsverkehr CyberSource für insgesamt 2,0 Mrd USD übernehmen. Wirecard stiegen um 9% auf 8,61 EUR. DJG/mif/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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