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FRANKFURT (Dow Jones)-Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag von den Verlusten am Vortag erholt. Mit Rückenwind der US-Börsen und dem Bekenntnis Spaniens zu schwäbischen Tugenden legte der DAX um ein Prozent oder 72 auf 6.947 Punkte zu. Viel getan hat sich damit seit Monatsbeginn aber nicht. Der März endete mehr oder weniger dort, wo er begonnen hatte. Die Umsätze waren vor dem Wochenende niedrig. Umgesetzt wurden an DAX-Titeln auf Xetra rund 130,1 (Vortag: 167,8 ) Millionen Aktien im Wert von rund 2,94 (Vortag: 3,77) Milliarden Euro.
Nach wie vor lastet eine gehörige Portion Unsicherheit auf den Märkten. Zwar haben die Euro-Finanzminister bei ihrem Treffen in Kopenhagen beschlossen, die Krisenmittel zur Rettung von überschuldeten Ländern auf über 800 Milliarden Euro aufzustocken, während die spanische Regierung ein drastisches Sparprogramm verabschiedet hat. Doch ob die Einsparungen gegen den Widerstand der Bevölkerung auf Dauer durchgesetzt werden können, muss sich erst zeigen. Das Gleiche gilt für die Konjunktur vieler Euro-Länder. "Zu groß sind die fundamentalen Schwächen des Euroraums", merken die Devisenanalysten der Commerzbank skeptisch zu den Erfolgsaussichten der Maßnahmen an. Auch andernorts bleibt die Lage unklar. So ist die japanische Industrieproduktion im Februar überraschend um 1,2 Prozent zum Vormonat gesunken. Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago hat im März die Erwartungen der Analysten ebenfalls nicht ganz erreicht, verharrt aber immerhin auf hohem Niveau. Zumindest das Vertrauen der US-Verbraucher wächst. Ihre Stimmung hat sich im März stärker aufgehellt als erwartet worden war, und die Konsumausgaben sind im Februar gestiegen. Zahlreiche Einzelwerte, vor allem aus dem konjunktursensiblen Bereich, konnten sich von den Rückschlägen am Vortag erholen. HeidelbergCement schnellten mit dem Rückenwind einer Empfehlung von HSBC um 4,3 Prozent auf 45,39 Euro nach oben. Gefragt waren auch die zuletzt unter Druck geratenen Automobilwerte. Eine Empfehlung der britischen Gesundheitsbehörde NICE für den Gerinnungshemmer Xarelto ließ die Bayer-Aktie um ein Prozent auf 52,74 Euro steigen. Damit werde auch die Position gegenüber dem Konkurrenzprodukt Pradaxa von Boehringer gestärkt, hieß es im Handel. Lufthansa (plus 1,6 Prozent auf 10,50 Euro) gehörten ebenfalls zu den Gewinnern. Die Fluggesellschaft hatte ihre in JetBlue-Aktien wandelbare Umtauschanleihe erfolgreich am Kapitalmarkt untergebracht. Das Volumen liegt bei 234 Millionen Euro. Zudem kann sie ihre verlustreiche Tochter British Midlands (BMI) an die International Consolidated Airlines Group (IAG) verkaufen. Die Europäische Kommission gab am Freitag ihre Zustimmung zur der im November angekündigten Transaktion. Commerzbank legten um 2,2 Prozent auf 1,90 Euro zu. Die Bank darf ihre Tochter Eurohypo mit Erlaubnis der EU-Kommission unter Auflagen in den Konzern integrieren. Allianz hinkten mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 89,47 Euro etwas hinterher. Der Versicherer soll ein Gebot für die französische Gan Eurocourtage abgegeben haben. Wie die "FTD" berichtet, liegt das Gebot bei weniger als 200 Millionen Euro. Ursprünglich war von einer Summe von 700 Millionen die Rede gewesen. Nach guten Quartalszahlen und einer hohen erstmaligen Dividendenausschüttung von 0,90 Euro griffen Anleger beim MDAX-Wert GSW Immobilien zu. Die Aktie gewann 1,9 Prozent auf 25,92 Euro. Erfreut wurde auch der Dividendenvorschlag des Containerlogistikers HHLA von 0,65 Euro je Aktie aufgenommen. Das Papier rückte um 1,7 Prozent auf 25,25 Euro vor. Lanxess gewannen sogar 4,7 Prozent auf 61,98 Euro, nachdem J.P. Morgan das Kursziel für die Aktie auf 90 von 40 Euro mehr als verdoppelt hatte. DJG/mif/cln Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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