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Die Angst als stetiger Begleiter.
Selten kann man an den Börsen von „ruhigen Zeiten“ sprechen. Politische und gesellschaftliche Unruhen, Kriege und geologische Katastrophen sind historisch betrachtet ständige Begleiter des Börsengeschehens. Diese externen Schocks sind stets in der Lage, kurzfristig für eine erhöhte Schwankungsbreite an den Märkten zu sorgen. Dabei dauert die damit stets verbundene Panik oft nur wenige Tage oder Wochen. Der Wirkungsgrad der negativen Ereignisse wird dabei von den Marktteilnehmern tendenziell eher überschätzt und die aktuelle Krise generell als die Schlimmste aller Zeiten empfunden – ein typisches Verhaltensmuster. Oftmals ist von Jahren oder Jahrzehnten die Rede, was die Dauer der Marktbeeinträchtigung angeht – die Realität sieht allerdings anders aus. Die Zeiträume, die die Märkte im Durchschnitt benötigen, um sich von einem negativen Schock zu erholen, sind erstaunlich kurz – unabhängig von der politischen oder gesellschaftlichen Tragweite der jeweiligen Krise. Besonnenheit bewährt sich! Schneller Crash, schnelle Erholung Man erinnere sich an den 11. September 2001: Nach den Terroranschlägen auf die Vereinigten Staaten schien der Friede in der westlichen Welt in seinen Grundfesten erschüttert zu sein. Entsprechend heftig wurden auch die Aktienkurse in Mitleidenschaft gezogen. Und langfristig betrachtet? Allen Horrorszenarien zum Trotz benötigte der Aktienindex S&P 500 ganze 13 Handelstage, um auf seinen ursprünglichen Wert zurückzukehren. Andere „Katastrophen“ sind schon längst wieder in Vergessenheit geraten: Im Jahre 2010 flossen Millionen von Litern Öl in den Golf von Mexico. Der Energiekonzern BP wurde verteufelt und auf Jahrzehnte abgeschrieben, die Umweltschäden als irreparabel bezeichnet. Nur zwei Jahre später scheint dieser Vorfall vergessen und komplett aus dem Fokus der Analysten verschwunden. Ähnlich schnell wurde im Jahre 2011 die Tsunami- und Atomkatastrophe im japanischen Fukushima an der Börse „verarbeitet“ – die massiven Kursverluste wurden an den weltweiten Aktienmärkten binnen weniger Wochen wieder komplett ausgemerzt – die Börse hat in Bezug auf vergangene „Krisen“ ein äußerst kurzes Gedächtnis. Die globale Rezession 2008 Selbst ausweglos erscheinende Krisensituationen wie die globale Rezession des Jahres 2008 haben einen zeitlich begrenzten Einfluss – die deutlichen Abwärtsbewegungen an den Aktienmärkten dauerten lediglich bis zum März 2009 an. Viele Experten sagten damals eine mehrjährige Weltwirtschaftskrise voraus. Es kam ganz anders. Das weltweite Bruttosozialprodukt hat längst neue Rekordwerte erreicht. Erinnern Sie sich stets an den Witz, dass viele Volkswirte über 20 der letzten 3 Rezessionen prognostiziert haben. Es gilt: Wer den Blick hebt und seinen Anlagehorizont auf mehrere Jahre auslegt, kann selbst die massivsten Abwärtsbewegungen an den Börsen überstehen. Keine vier Jahre nach den schlimmsten Verlusten in der jüngeren Geschichte der Börse sind neue Allzeithochs an den globalen Aktienmärkten wieder in greifbare Nähe gerückt. Fazit Geschichte wiederholt sich. Die Auswirkungen externer Schocks auf die Aktienmärkte laufen stets nach einem ähnlichen Muster ab. Wuchtig im ersten Impuls, gefolgt von einer schnellen Erholungsphase – und damit für langfristig orientierte Anleger eher zu vernachlässigen. Wer in Phasen des größten Krisengeredes standhaft bleibt und dann sogar antizyklisch handelt, dem winken zudem die größten Chancen. Weitere wichtige interessante Fakten zu diesem Thema – sowie einer detaillierten Markteinschätzung für das zweite Halbjahr 2012 - können Sie im umfangreichen Update – unserer Jahresprognose nachlesen. Sie können dieses Update kostenlos und unverbindlich unter www.gruener-fisher.de anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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