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Emotionale Historie.
Wer in den letzten Jahren am Aktienmarkt investiert war, konnte sicherlich über eins nicht klagen: Langeweile. Während 2017 für Anleger im Euroraum noch geprägt war von einem starken Euro, der tendenziell zu Währungsverlusten bei internationalen Aktien führte, sorgte bereits das Jahr 2018 für eine außerordentliche Volatilität, als gegen Jahresende viele Hedgefonds ihre Geschäftstätigkeit aufgrund ihres Vergütungsmodells beendeten. 2019 lieferte hervorragende globale Renditen, die viele aufgrund von Ängsten des Jahres 2018 nicht vollständig investiert mitnehmen konnten. 2020 schließlich war dominiert von Corona und einer selten hohen Volatilität. Langeweile ist nun seit längerem fehl am Platz. Extreme Renditen sind normal Während viele Anleger sich der langfristig überlegenen Aktienmarktrenditen durchaus bewusst sind, gelten Investitionen am Aktienmarkt weiterhin als riskant. Schuld ist die hohe kurzfristige Volatilität, die zu starken emotionalen Schmerzen führen kann. Doch extreme Renditen sind völlig normal. So erreichte der marktbreite, amerikanische S&P 500 seit 1926 in 49 Prozent der Jahre mehr als 15 Prozent Rendite. „Langweilige“ Jahresrenditen zwischen -5 und 15 Prozent hingegen gab es nur in insgesamt 30 Prozent der Jahre. Und auch in diesem Jahr ist der Markt auf dem Weg zu einem hervorragenden Jahr – typisch für eine spätzyklische Bullenmarktentwicklung. Emotionskontrolle als Erfolgsfaktor Investoren am Aktienmarkt haben in der Regel grundsätzlich den richtigen Weg eingeschlagen, um ihre finanziellen Ziele auch langfristig erreichen zu können. Die größte Schwierigkeit auf diesem Weg ist tendenziell die Emotionskontrolle. Fehlt sie, kann das zu immensen Vermögensschäden führen. Börsen bewegen sich ständig zwischen Gier und Angst und einer der beiden Emotionen in Gänze nachzugeben, führt in der Regel zu heftigen Einschnitten. Daher heißt es auch in der kommenden Phase, die Disziplin zu bewahren und Emotionen zu kontrollieren. Zu vermeidende Fehler Nicht zu gierig werden ist das eine. Nicht zu ängstlich werden im Angesicht neuer Allzeithochs und gleichzeitig dominierender Corona-Krise das andere. Aber auch eine dritte Gefahr droht. Anleger der letzten Jahre sind nun gewohnt, viele extreme Entwicklungen zu erleben. Die Erwartungshaltung und das Adrenalin sind gestiegen, was sich in optimistischen und teilweise euphorischen Aussagen ausdrückt. Doch auch wenn irgendwann die Langeweile mal wieder über mehrere Monate oder auch wenige Jahre dominiert, sollte man nicht mit Aktionismus Adrenalin zurück ins Depot holen wollen, sondern dem langfristigen Plan diszipliniert folgen. Denn auch diese Phase wird wieder einmal kommen - die richtige Erwartungshaltung ist für den langfristigen Erfolg entscheidend. Aber auch wenn sich unsere Prognose bestätigt und wir eine dynamische Endphase im Bullenmarkt erleben, sollte man niemals die Risiken außer Acht lassen. Fazit Die wichtigste Eigenschaft in dieser Marktphase ist die Disziplin. Langfristig orientierte Anleger sollten in der kommenden Zeit tendenziell belohnt werden. Hierzu zählt ein ausreichend diversifiziertes Portfolio, nicht zu viel Angst oder Gier. Wenn irgendwann wieder einmal langweiligere Renditen und Entwicklungen „drohen“, sollte man insbesondere nicht den eingeschlagenen Weg verlassen und wilde Konstrukte wählen, um die emotionale Volatilität, die inzwischen bereits zur Gewohnheit geworden zu sein scheint, zurückzuholen. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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