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NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei Tagen mit Verlusten hat sich die Wall Street am Donnerstag erholt. Am Vortag hatten unerwartet stark gestiegene Verbraucherpreise für Spekulationen über einen baldigen Schwenk der US-Notenbank gesorgt, hin zu zu einer strafferen Geldpolitik. Am Donnerstag wurden diese Ängste etwas gemindert. Zwar lagen auch die Erzeugerpreise deutlich über der Prognose, allerdings fiel die Abweichung diesmal geringer aus. Zugleich sank die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung in der zurückliegenden Woche.
Der Dow-Jones-Index stieg um 1,3 Prozent auf 34.021 Punkte. Der S&P-500 gewann 1,2 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite legte um 0,7 Prozent zu. Auf 2.293 (Mittwoch: 462) Kursgewinner an der Nyse kamen 1.086 (2.913) -verlierer. Unverändert gingen 95 (90) Titel aus dem Handel. Von einer "netten kleinen Erholung" sprach Chefwirtschaftsstratege Kent Engelke von Capitol Securities Management. Aber die Sorgen wegen der hohen Inflation sind nicht so rasch aus dem Markt zu bringen. Die US-Notenbank hat zwar mehrfach signalisiert, es mit einer strafferen Geldpolitik nicht eilig zu haben, weil ein stärkerer Inflationsanstieg von vorübergehender Natur sein dürfte; allerdings mehren sich die Stimmen, die das erreichte Niveau als so hoch bezeichnen, dass es die Notenbanker doch auf den Plan rufen könnte. Im April waren die Verbraucherpreise um 4,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, deutlich über das Ziel der Notenbank von 2,0 Prozent. Das Problem für die Aktienkurse sei in diesem Umfeld, dass ihre Bewertungen insgesamt hoch seien, sagt Anlageexperte Salman Baig von Unigestion. Wenn man es mit einer stärkeren Inflation zu tun bekomme, müssten die zukünftigen Gewinnerwartungen angepasst werden. Die Investoren dürften daher verstärkt auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten bleiben, die von diesem Sturm verschont blieben. Hinzu kommt, dass das steigende Zinsniveau die Refinanzierung der Unternehmen verteuert. Dies trifft vor allem den Technologiesektor mit seinem hohen Anteil an Fremdkapital. Boeing und Ford fest Der Flugzeugbauer Boeing (+0,8%) hat von den US-Luftsicherheitsbehörden grünes Licht für die Lösung zur Behebung eines Problems mit der Elektrik seiner 737 Max erhalten, wie das Unternehmen und ein Vertreter der Aufsichtsbehörde FAA mitteilten. Damit ist der Weg für Fluggesellschaften frei, die Maschinen innerhalb weniger Tage wieder in Betrieb zu nehmen. Google muss in Italien ein Bußgeld in Millionenhöhe zahlen. Die Kartellbehörde kündigte am Donnerstag an, sie werde den Internetgiganten wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung mit einer Geldstrafe von mehr als 100 Millionen Euro belegen. Die Aktie der Google-Mutter Alphabet (+1,3%) zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt. Alibaba sackten um 6,3 Prozent ab. Die "chinesische Amazon" hat von der Regierung in Peking eine milliardenschwere Kartell-Strafzahlung aufgebrummt bekommen und hat deshalb einen Quartalsverlust ausgewiesen. Ford-Chairman Bill Ford hat die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung in Aussicht gestellt. Die Aktie verteuerte sich um 1,9 Prozent. Vroom stiegen um 2 Prozent. Der Online-Gebrauchtwagenhändler hatte einen geringeren Verlust im ersten Quartal verbucht als am Markt erwartet. Der deutlich gestiegene Umsatz übertraf die Prognosen. McDonald's will mehr für ihr Personal bezahlen. Über 36.000 auf Stundenbasis beschäftige Mittarbeiter sollen in den kommenden Monaten im Schnitt 10 Prozent mehr erhalten. Grund ist der Mangel an Arbeitskräften in den USA. Die Aktie gewann 0,8 Prozent. Sonos (+7,4%) verzeichnete für das zweite Geschäftsquartal nach einem Vorjahresverlust nun einen Gewinn. Zudem erhöhte der Anbieter von Audio-Unterhaltungselektronik den Umsatzausblick. Poshmark sackten um 22 Prozent ab, nachdem der Secondhand-Modehändler für das erste Quartal einen höheren Verlust als im Vorjahr vermeldet hatte. Dollar nochmals hoch - Bitcoin unter Druck Der Dollar tendierte nach seiner Rally vom Vortag wenig verändert. Am Mittwoch rofitierte er von den Spekulationen über eine straffere US-Geldpolitik. Turbulent ging es indessen einmal mehr beim Bitcoin zu. In der Nacht brach er bis auf unter 46.000 Dollar ein und geht aktuell für rund 48.000 Dollar um, nach 54.800 Dollar am Mittwochabend und 57.500 im Vortageshoch. Hintergrund ist, dass Tesla-Chef Elon Musk die Zahlungsmöglichkeit mit dem Bitcoin wegen des hohen Stromverbrauchs aus Klimaschutzgründen wieder gestoppt hat. Die Ölpreise gaben deutlich nach, nachdem sie zuletzt ein Zweiwochenhoch erreicht hatten. Teilnehmer sahen die Verluste im Zusammenhang mit der von einer Hackerattacke betroffenen Pipeline von Colonial Pipeline Co., deren Betrieb nach einer Aussetzung nun wieder aufgenommen werden soll. Bei den schwächeren Preisen dürfte daneben auch der festere Dollar eine Rolle spielen. Er verteuert das Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum. Am Anleihemarkt liegt die US-Zehnjahresrendite aktuell bei 1,66 Prozent, nachdem sie am Vortag um 8 Basispunkte auf 1,70 Prozent zugelegt hatte. Zu Beginn des Jahres lag sie noch bei 0,95 Prozent. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/raz (END) Dow Jones Newswires May 13, 2021 16:08 ET (20:08 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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