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NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen ist es am Mittwoch nach Veröffentlichung des mit einiger Spannung erwarteten Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung etwas nach oben gegangen mit den Kursen. In den Schlussminuten bröckelten die Gewinne aber wieder ab, so dass nur kleine Aufschläge verblieben. Die Aufzeichnungen enthielten keine negativen Überraschungen und letztlich nichts Neues als die schon angekündigte Zinserhöhung um 50 oder erneut 75 Basispunkte später im Juli und die Inkaufnahme einer vorübergehenden Verlangsamung der Konjunktur.
Das Protokoll spiegele die extreme Besorgnis bzw panikartige Situation wider, in der sich die Fed befinde, kommentierte Rentenexpertin Kathy Jones vom Schwab Center for Financial Research. Sie fügte aber hinzu: "In den vergangenen Wochen hat sich viel geändert" und verwies auf den Rückgang des US-Ölpreises auf unter 100 Dollar, Zeichen für eine wirtschaftliche Verlangsamung und den steigenden Dollar als Folge der Rezessionsangst. "Es sieht nun nach einer viel anderen Welt als noch vor drei Wochen aus", relativierte sie den Inhalt des Protokolls. Derweil offenbarte die Aufzeichnung auch, dass die Ökonomen der US-Notenbank mit ihren Inflationsprognosen etwas weniger skeptisch waren als die Notenbanker selbst. Auf Konjunkturseite fielen neue US-Einkaufsmanagerindizes zwar besser als erwartet aus, gingen aber beim Warten auf das Fed-Protokoll eher unter. Der Dow-Jones-Index beendete den Handelstag mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 31.038 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,4 Prozent nach oben, die Nasdaq-Indizes stiegen um bis zu 0,6 Prozent. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 1.279 (Dienstag: 1.394) Kursgewinner und 2.009 (1.861) -verlierer. Unverändert schlossen 119 (122) Titel. Am Anleihemarkt kam es nach den sehr kräftigen Kursanstiegen der Vortage zu einer deutlichen Gegenbewegung, die Renditen zogen also an, im Zehnjahresbereich um 12 Basispunkte auf 2,93 Prozent. Weiter liegt die Zehnjahresrendite damit unter der Zweijahresrendite, was als Zeichen einer drohenden Rezession gilt. Ölpreise weiter unter Druck ... Mit Blick auf die Inflation erhielt die Fed weiter Unterstützung vom Dollar und den Ölpreisen. Nach den massiven Einbußen am Vortag, ausgelöst von Konjunktursorgen, fielen die Ölpreise erneut, wenn auch diesmal eher moderat. Das nimmt Druck von der Inflation. Zugleich gingen sie in einen sogenannten Bärenmarkt über, definiert als Preisrückgang um über 20 Prozent vom jüngsten Hoch. Der Dollar nähert sich unterdessen immer mehr der Parität zum Euro, der Dollar-Index gewann 0,5 Prozent und der Euro gab um 0,8 Prozent nach auf 1,0187 Dollar. Mit dem festen Dollar verbilligen sich die Importe der USA, was ebenfalls dämpfend auf die Inflationsrate wirkt. Die Societe Generale verwiesen zur Euro-Schwäche auf die Sorgen um die europäische Energieversorgung und den Plan der EZB, die Risiken der Fragmentierung des Anleihemarktes anzugehen. Beides könnte mutmaßlich kräftigeren Zinserhöhungen im Weg stehen, wohingegen in den USA der Zinszug längst Hochgeschwindigkeit aufgenommen hat. Bereits den siebten Tag in Folge abwärts ging es mit dem Goldpreis, diesmal um 1,4 Prozent. Hier drückte der feste Dollar wie auch die Aussicht auf attraktivere Zinsen am Anleihemarkt. ... Ölaktien ebenso Am Aktienmarkt lagen erneut Papiere aus dem Energiesektor mit den schwachen Ölpreisen am Ende, der Subindex verlor 1,7 Prozent. Die Amazon-Aktie stieg um 0,8 Prozent. Angebote des Essenslieferdienstes Grubhub werden in den USA künftig Teil des Prime-Pakets von Amazon sein. Amazon hat dazu mit der Grubhub-Mutter Just Eat Takeaway einen Deal abgeschlossen, mit der Option auf eine niedrige Beteiligung an Grubhub. Just Eat machten in Amsterdam einen Satz um 15 Prozent. Die Microsoft-Aktie (+1,3%) litt nicht darunter, dass die geplante Übernahme des Videospiele-Herstellers Activision von der britischen Wettbewerbsaufsicht wegen des Verdachts der Wettbewerbsgefährdung geprüft wird. Activision gaben dagegen um 0,6 Prozent nach. Altria verloren 1,3 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat eine Verbannung von bestimmten Produkten des E-Zigarettenherstellers Juul temporär ausgesetzt. Altria hatte Ende 2018 rund 12,8 Milliarden Dollar in Juul investiert. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires July 06, 2022 16:09 ET (20:09 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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