Alt 28.11.22, 22:47
Standard Schwach - Proteste in China und US-Notenbanker belasten
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Proteste in China und falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern haben den Wochenstart an der Wall Street verhagelt. Zum einen sorgte die Frage für Verunsicherung, wie Peking auf die Proteste gegen die Null-Covid-Politik reagieren werde, zum anderen führten sie den Anlegern die negativen Folgen der Abriegelungen für die Wirtschaft des Landes und damit auch die Weltkonjunktur vor Augen.

Derweil sagte US-Notenbanker James Bullard gegenüber MarketWatch, dass er aggressivere Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation befürworte und dass die Zinssätze wahrscheinlich für das gesamte Jahr 2023 und bis ins Jahr 2024 hinein erhöht bleiben müssten. Und sein Kollege John Williams bemerkte, dass man die Zinsen noch weiter anheben müsse und die restriktive Politik "für einige Zeit" beibehalten werden müsse.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,4 Prozent auf 33.850 Punkte, der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes kamen ähnlich deutlich zurück. Nach ersten Angaben gab es an der Nyse 705 (Freitag: 1.940)Kursgewinner und 2.474 (1.088) -verlierer. Unverändert schlossen 96 (127) Titel.

Gegenläufige Impulse am Anleihemarkt

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen leicht. Während die falkenhaften Aussagen aus Fed-Kreisen für anziehende Renditen sprachen, waren die Zinspapiere mit Blick auf die Lage in China in ihrer Funktion als sicherer Hafen gesucht, was den Anstieg der Renditen bremste.

Dass die Ölpreise ihre jüngste Schwächephase zunächst fortsetzten und auf das tiefste Niveau seit Januar fielen, und auch die Preise für Industrierohstoffe schwächelten, wurde von Marktteilnehmern im Zusammenhang mit einer mutmaßlich schwächeren Energienachfrage gesehen. Schätzungen zufolge sei die chinesische Ölnachfrage durch die jüngsten Lockdowns um 900.000 Barrel pro Tag gesunken, sagte eine Marktteilnehmerin. Am Ende war die Tendenz aber nach einer Erholung von den Tagestiefs uneinheitlich. Brentöl verbilligte sich leicht, US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um ein halbes Prozent.

Einzelhandelswerte nach "Black Friday" uneinheitlich

Am Aktienmarkt standen Einzelhandelswerte im Fokus, nachdem der Online-Umsatz am diesjährigen sogenannten Black Friday in den USA auf die Rekordsumme von 9,12 Milliarden Dollar gestiegen war. Amazon konnten gegen den schwachen Markt ein Plus von 0,6 Prozent retten, während Aktien von stärker im Geschäft vor Ort engagierten Unternehmen wie Walmart (+0,3%) und Macy's (-2,2%) davon weniger profitierten.

Apple fielen um 2,6 Prozent. Die Aktie wurde von einem Bericht belastet, wonach das Unternehmen in diesem Jahr einen Produktionsausfall von 6 Millionen iPhones erleiden könnte, nachdem es in der Fertigungsfabrik von Apple im chinesischen Zhengzhou zu gewaltsamen Zusammenstößen kam, vor dem Hintergrund von Protesten gegen die Null-Covid-Politik.

Univar verteuerten sich um gut 4 Prozent. Hier sorgte für Fantasie, dass der deutsche Chemikalienhändler Brenntag Gespräche mit dem Unternehmen hinsichtlich einer möglichen Übernahme führt. Ob es tatsächlich dazu kommt, ist noch offen.

Dollar als sicherer Hafen gesucht

Der Dollar zeigte eine ausgeprägte Berg- und Talfahrt. Zwischenzeitlich war er zum Euro auf ein Fünfmonatstief knapp unter 1,05 abgerutscht, ehe er das Minus wieder mehr als wettmachte auf zuletzt 1,0334. Im Handel hieß es, zunächst sei der Euro von der jüngsten Erholung an den europäischen Aktienmärkten gestützt worden und weil die Energiepreise gefallen seien, was generell günstig sei für Währungen aus energieimportierenden Regionen. Die Dollarerholung im Handelsverlauf wurde dann dem Ruf des Dollar als sicherer Hafen zugeschrieben wegen der Proteste in China.

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November 28, 2022 16:09 ET (21:09 GMT)

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