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NEW YORK (Dow Jones)--Zinsängste haben am Dienstag an den US-Börsen wieder die Oberhand gewonnen. Zeitweise kräftige Gewinne an den Aktienmärkten wurden im späten Verlauf wieder abgegeben, und die Kurse rutschten ins Minus.
Die mit Spannung erwarteten US-Verbraucherpreise waren im März zwar etwas stärker gestiegen als von Analysten erwartet, übten aber zunächst keinen Druck auf den Markt aus. Der Anstieg von 8,5 Prozent zum Vorjahr sei zwar "massiv, aber eben auch nicht schlimmer als befürchtet", sagt ein Händler. Im Vormonat hatte der Anstieg noch 7,9 Prozent betragen. In der Kernrate erhöhten sich die Preise etwas weniger stark als erwartet. Marktteilnehmer schöpften daraus Hoffnung, dass die Inflation vielleicht schon bald ihren Zenit erreicht haben könnte. Allerdings wurde den Anlegern rasch bewusst, dass die Daten nichts am geldpolitischen Kurs der US-Notenbank ändern werden. Fed-Gouverneurin Lael Brainard bekräftigte vielmehr die Bereitschaft der Notenbank, den Preisauftrieb entschlossen zu bekämpfen. Die Inflation sei zu hoch, stellte sie auf einer Veranstaltung des Wall Street Journal fest. Die Inflation zu bekämpfen sei die wichtigste Aufgabe der Fed. Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent niedriger. Der S&P-500 sank um ebenfalls 0,3 Prozent, und auch für den Nasdaq-Composite ging es um 0,3 Prozent nach unten. Dabei wurden 1.651 (Montag: 1.011) Kursgewinner und 1.668 (2.299) -verlierer gesehen. Unverändert gingen 121 (122) Titel aus dem Handel. Dass die zuletzt stark gestiegenen Renditen am US-Anleihemarkt sanken, half nicht. Die Rendite zehnjähriger Papiere lag zuletzt bei 2,72 Prozent nach 2,78 Prozent am Vorabend. Im Verlauf war schon die Marke von 2,80 Prozent erreicht worden. Daneben blieb der Ukraine-Krieg ein dominierendes Thema. Mit Berichten über den Einsatz von chemischen Waffen in Mariupol hat der Konflikt eine neue Eskalationsstufe erreicht. Allerdings gab es für den Einsatz noch keine Bestätigung. Gleichwohl sanken damit die Hoffnungen auf eine Lösung am Verhandlungstisch. Dollar etwas fester - Ölpreise steigen kräftig Der Dollar profitierte von den Inflationsdaten. Der Dollar-Index stieg um 0,4 Prozent. Der Euro rutschte auf rund 1,0830 Dollar. "Die Zahlen sollten die Erwartungen des Marktes unterstützen, dass die Federal Reserve den Leitzins bis zum Jahresende in Richtung 2,50 Prozent anheben wird", so die Analysten der ING schon vor Veröffentlichung der Daten. Die Ölpreise stiegen nach den jüngsten Verlusten kräftig. Hintergrund waren Anzeichen, dass das Erdölkartell Opec es nicht eilig hat, seine gemeinsame Fördermenge zu erhöhen. Bei einem Treffen mit EU-Vertretern sagte Opec-Generalsekretär Mohammad Barkindo, dass es nicht möglich sei, die verlorenen russischen Öllieferungen zu ersetzen, berichtete Reuters. Zudem hat die Opec ihre Nachfrageprognose für 2022 gesenkt. Dazu kamen Berichte, wonach die Corona-Beschränkungen in Schanghai nach zwei Wochen gelockert wurden. Für das als Inflationsschutz gesuchte Gold ging es nach den Daten aufwärts. Dazu komme noch der Status als "sicherer Hafen" vor dem Hintergrund des weiter eskalierenden Ukraine-Krieges, hieß es. Oracle-Aktie legt zu - Angebotsfrist für Cerner erneut verlängert Angeführt wurde der Markt vom Energiesektor, der im Windschatten des Ölpreises um 1,7 Prozent zulegte. Schlusslicht war der Bankensektor mit minus 1,4 Prozent. Hier lasteten die gesunkenen Marktzinsen. Bei den Einzelwerten sank die Oracle-Aktie um 0,5 Prozent. Der US-Softwarekonzern hat die Angebotsfrist im Rahmen seiner Übernahmeofferte für die Cerner Corp (+0,3%) zum dritten Mal verlängert - nun bis zum 11. Mai. Den Zukauf im Geschäft mit Software für Krankenhäuser und Ärzte hatte Oracle im Dezember vermeldet. Oracle bietet 95 Dollar je Aktie, womit Cerner mit rund 28,3 Milliarden Dollar bewertet wird. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/cln (END) Dow Jones Newswires April 12, 2022 16:10 ET (20:10 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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