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Nach einer Stimmungseintrübung im späten Handel haben sich die meisten Börsen in Ostasien mit Verlusten aus dem Donnerstag verabschiedet. Besonders kräftig abwärts ging es in Tokio. Nach dem schwachen Wochenauftakt und der kräftigen Erholung am Vortag verlor der Index wieder 1,5 Prozent auf 15.880 Punkte. Händler taten sich mit Erklärungen für das Minus schwer. Zum Teil war von Gewinnmitnahmen die Rede nach dem herausragenden Börsenjahr 2013 in Japan, zum Teil von Enttäuschung darüber, dass der Dollar zum Yen nicht stärker zulege, obwohl die langfristigen Zinsen in den USA seit Einleitung der Drosselung der expansiven US-Geldpolitik auf dem Weg nach oben seien.
Andere Akteure erklärten das Auf und Ab der Kurse in Tokio mit dem Optionsverfalltag am Freitag. An den Tagen vor derlei Terminen würden im Handel typischerweise Positionsanpassungen vorgenommen, die zu stärkeren Kursbewegungen führen könnten. Verwiesen wurde daneben nicht nur in Tokio auf Kaufzurückhaltung vor den am Freitag anstehenden wichtigen Arbeitsmarktdaten aus den USA. Diese dürften maßgeblichen Einfluss über die weitere Geldpolitik in den USA haben, wie aus dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der jüngsten Sitzung des Offfenmarktauschusses der Notenbank hervorging. Gegen den schwachen Markt legte die Sony-Aktie um 3,8 Prozent zu. Für Käufe sorgte hier die Ankündigung von Sony-Präsident Kazuo Hirai, die Smartphone-Verkäufe in den kommenden beiden Jahren verdoppeln zu wollen. Nintendo verloren derweil 2,7 Prozent. Am Vortag war die Aktie um 11 Prozent nach oben geschossen, befeuert von der Fantasie um die Aufhebung des Verkaufsverbots von Spielekonsolen in China. In Schanghai setzte sich die Talfahrt der vergangene Tage fort, nachdem es zwischenzeitlich einmal mehr noch nach einer leichten Erholung ausgesehen hatte. Der Shanghai Composite verlor 0,8 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Stand seit rund fünf Monaten. Getrübt wurde die Stimmung nach zuletzt enttäuschend ausgefallenen Konjunkturdaten diesmal von Inflationszahlen. Demnach sind die Preise auf Produzentenebene erneut gesunken, bereits das 22. Mal in Folge. Das schürte Sorgen vor einer Verlangsamung des Wachstums und besonders der inländischen Nachfrage. Dass die ebenfalls gesunkenen Verbraucherpreise der Notenbank des Landes derweil Luft geben, eine eher lockere Geldpolitik zu betreiben, konnte nur zwischenzeitlich für positive Impulse sorgen. Inflation sei derzeit kein größeres Thema für die Zentralbank. "Wir rechnen damit, dass die Geldpolitik im ersten Quartal tendenziell locker bleibt", so die Analysten von Nomura. Zu den größten Verlierern gehörten Aktien aus den Bereichen Reederei, Metalle und Brokerhäuser. China CSSC Holdings gaben um 3,9 Prozent, Zijin Mining um 1,3 Prozent und Haitong Securities um 2,8 Prozent nach. Erstmals seit fünf Handelstagen wieder aufwärts, wenn auch nur leicht, ging es an der Börse in Sydney. Händler sprachen aber von nur dünnen Umsätzen und einer immer noch zu beobachtenden Ferienstimmung im Vorfeld der US-Arbeitsmarktzahlen am Freitag. Kaum Bewegung gab es am Rohstoffmarkt. Die Feinunze Gold kostete zuletzt rund 1.227 Dollar, Öl der US-Sorte WTI ging auf dem am Vortag deutlicher ermäßigten Niveau von 92,60 Dollar um, während die Nordseesorte Brent mit 107,74 Dollar in etwa so viel kostete wie an den Vortagen. Die jüngste Zuspitzung der Unruhen in Libyen stütze den Brent-Preis, denn vorerst dürfte kein größeres Angebot an libyschem Öl auf den europäischen Markt kommen, hieß es dazu bereits im US-Handel. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/cbr Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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