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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Hoffnung auf ein weniger straffes Zinserhöhungstempo der US-Notenbank hat am Donnerstag auch an den ostasiatischen Börsen für Kursgewinne gesorgt. Gleichwohl fielen diese nicht so deutlich aus, wie an der Wall Street. Fed-Chef Jerome Powell hatte angedeutet, dass die Zentralbank bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember die Zinsen um 50 Basispunkte erhöhen wird. Sie würde damit die beispiellose Serie von vier Erhöhungen um 75 Basispunkte zur Bekämpfung der hohen Inflation beenden. Powell sagte in einer Rede, dass sich der überhitzte Arbeitsmarkt noch weiter abkühlen müsse, damit die Fed zuversichtlich sei, dass die Inflation dauerhaft in Richtung ihres Ziels von 2 Prozent sinken wird. Damit rückte der US-Arbeitsmarktbericht für November am Freitag noch stärker in den Fokus.
Weiteren Auftrieb erzeugten die jüngsten Äußerungen zur chinesischen Covid-Politik. China scheint seinen Ton bezüglich seiner Covid-19-Politik zu mäßigen, nachdem Vizepremierministerin Sun Chunlan sagte, dass die Bemühungen zur Bekämpfung des Virus in eine neue Phase eintreten, so IG-Marktstratege Yeap Jun Rong. "Das scheint auf Pläne für eine Wiedereröffnung im nächsten Jahr hinzudeuten", ergänzte der Teilnehmer. Die chinesischen Gesundheitsbehörden haben nach den Protesten im Land gegen den strengen Corona-Kurs ihre Aussagen zu den Risiken von Covid-19 gemildert. Zudem werden die Lokalregierungen aufgefordert, unnötige und langwierige Lockdowns zu vermeiden. Am deutlichsten fiel das Plus in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,7 Prozent nach oben ging. Der Nikkei-225 in Tokio stieg um 0,9 Prozent. An den Handelsplätzen legten mit der Aussicht auf ein etwas gemäßigteres Zinserhöhungstempo vor allem die Technologiewerte kräftig zu. Der Nasdaq-Composite hatte an der Wall Street am Vortag 4,4 Prozent gewonnen. In Hongkong stiegen Tencent Holdings um 3,3 Prozent, in Tokio legten Sony um 0,6 Prozent zu. In Schanghai gewannen Beijing Thunisoft 11 Prozent und China National Software & Service kletterten um 10 Prozent. In China halfen auch etwas besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe legte im November leicht auf 49,4 zu, nach 49,2 im Vormonat. Am Vortag hatten die offiziellen Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende und Nicht-Verarbeitende Gewerbe im November allerdings einen Rückgang verzeichnet. Der Schanghai-Composite erhöhte sich um 0,4 Prozent. Für den S&P/ASX in Sydney ging es um 1,0 Prozent aufwärts. Der Index schloss damit auf dem höchsten Stand seit Mai. Auch hier trieb die Hoffnung auf ein langsameres Zinserhöhungstempo durch die Fed die Kurse an. Gesucht waren unter anderem Technologie- und Konsumwerte. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros/err (END) Dow Jones Newswires December 01, 2022 02:46 ET (07:46 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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