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Neues Jahr, schlechte Stimmung.
Marktbeobachter sind sich einig: 2019 wird ein schwieriges Jahr. Nicht ganz unschuldig an dieser vorsichtigen Grundhaltung dürfte der Börsenmonat Dezember sein: Durch den neuerlichen Kursrutsch an den globalen Börsen geht 2018 als negatives Jahr in die Bücher ein. Im gesamten Jahresverlauf wurde die Geduld der Anleger bereits mehrfach auf die Probe gestellt, das vierte Quartal entpuppte sich als fortgeführter Härtetest für Aktienanleger. Was ist angesichts dieser „trüben“ Ausgangslage für 2019 zu erwarten? Normale Volatilität Eines ist sicher: Auch 2019 wird für Aktienanleger eine große Herausforderung darstellen. In einem skeptischen Umfeld genügt bereits die marktübliche Volatilität, um immer wieder neue Unsicherheit auszulösen. Korrektur oder Bärenmarkt? Die zähe Korrekturbewegung im vierten Quartal konnte leider nicht mit einer unmittelbaren Belohnung für geduldige Anleger aufwarten. Eher muss die Grundsatzfrage „Korrektur oder Bärenmarkt“ noch sorgfältiger analysiert werden. Auf globaler Ebene kann man durchaus von robusten Märkten sprechen, schließlich hat der marktbreite MSCI World Index im Kalenderjahr 2018 nur 6,7 Prozent verloren - regional betrachtet sind die Rückgänge allerdings gravierender. Der deutsche Leitindex DAX beschließt das Börsenjahr 2018 beispielsweise mit einem Minus von 18,3 Prozent. Ein Katastrophenjahr? Wie immer kommt es auf die Perspektive an: Bis zum Jahr 2018 hat der DAX in einem negativen Jahr durchschnittlich 19,7 Prozent verloren. Einerseits bietet die Kursentwicklung der Märkte Anlass für verschiedene Zahlenspiele, andererseits sollte man die fundamentale Marktsituation immer als primäre Entscheidungsgrundlage für strategische Investmententscheidungen heranziehen. Eine mögliche Abgrenzung bei der Analyse des Zahlenwerks besteht darin, ab einem Rückgang von zwanzig Prozent zum vorangegangenen Hoch offiziell von einem Bärenmarkt zu sprechen. Aber ist die Welt wirklich eine andere, wenn die europäischen Aktienmärkte 20,3 Prozent statt 19,8 Prozent an Kursrückgängen verkraften müssen? Wenn verschiedene Länder und Sektoren diese magische Grenze mit Leichtigkeit unterschreiten, weil sie ohne die ganz große Marktbreite anfälliger für höhere Schwankungsbreiten sind? Gerade in schwierigen Phasen muss man sich als Investor die Frage stellen, ob sich der Rückgang aus stimmungsgetriebenen Faktoren zusammensetzt oder tatsächlich fundamental begründet ist. Aus unserer Sicht geht 2018 nicht als fundamentales Schwächejahr in die Bücher ein, sondern musste unter einer Kombination aus diversen Einflussfaktoren leiden, die sich negativ auf die Anlegerstimmung niedergeschlagen haben. Fazit Tun Sie es den Märkten gleich: Schauen Sie nach vorne! Zu Beginn des Jahres 2019 befinden wir uns in einer emotional schwierigen Phase, in der weitere Rücksetzer für schmerzhafte Nadelstiche sorgen können. Das Potential hierfür ist im ersten Quartal 2019 natürlich gegeben: Gerade die Brexit-Verhandlungen können jederzeit für negative Diskussionen sorgen. Eines darf man aber nie vergessen: Märkte preisen alle bekannten Informationen unmittelbar ein. Es geht um Wahrscheinlichkeiten, nicht um Gewissheiten. In diesem Sinne stehen die Vorzeichen für 2019 außergewöhnlich gut: Die Erwartungshaltung ist extrem gesunken, das Prinzip „nicht so schlimm wie befürchtet“ kann zu einem mächtigen Einflussfaktor werden. Wer erhöhte Schwankungsbreiten akzeptiert und sich nicht von der trüben Stimmung beeinflussen lässt, eröffnet sich alle Chancen für ein erfolgreiches Jahr 2019. Den aktuellen Kapitalmarktausblick von Grüner Fisher Investments können Sie unter www.gruener-fisher.de kostenlos anfordern. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Thomas Grüner die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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