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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Wall-Street-Schock vom Vorabend sind die Notierungen am deutschen Aktienmarkt am Freitag schwächer in den Handel gestartet. Bis 9.42 Uhr verliert der DAX 1,1% oder 69 auf 5.837 Punkte. Damit fallen die Verluste zwar deutlich aus, nehmen allerdings keine dramatischen Ausmaße an. Händler sehen bislang auch keinen Anlass zur Panik. "Die Lage ist mit 1987 nicht vergleichbar", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die extremen Ausschläge an Wall Street.
Die Fundamentaldaten wie die am Donnerstag veröffentlichten März-Auftragseingänge seien gut, und Anlass zu einer Verschärfung der Geldpolitik wie 1987 bestehe nicht. Auch wenn es keine klaren Beweise gebe, geht der Handel davon aus, dass der Grund für den zeitweiligen Crash an Wall Street eine Fehleingabe in einem Handelssystem war - also menschliches Versagen. "Sollte sich dies bewahrheiten, dürfte der Ruf nach einer stärkeren Regulierung schnell wieder aufkommen", so der Händler. Dass kurzfristig Panik herrschte, war auch an dem Volatilitätsbarometer VIX abzulesen. Dieses "Angstbarometer" schoss um 62% in die Höhe und notierte mit 40,26 auf dem höchsten Stand seit April 2009. Der Euro fiel im Tief in New York auf 1,2518 USD, kann sich seitdem aber wieder erholen. In Asien hielten sich die Verluste derweil in Grenzen. "Eine schwache Eröffnung am deutschen Aktienmarkt könnte zum Kauf genutzt werden", gibt sich ein Marktteilnehmer hoffnungsvoll. Geprägt werden dürfte die Sitzung erneut von der Entwicklung der Spreads griechischer, portugiesischer, spanischer und anderer Bonds zu Bundesanleihen. Der Markt werde auf die Abstimmung zum Griechenland-Paket im Bundestag achten und am Nachmittag auf den US-Arbeitsmarktbericht. Aus technischer Sicht sei der DAX um 5.740 Punkte unterstützt, ein erster Widerstand könnte nun bei 5.900, der nächste um 6.030 Punkte liegen. Mit Blick auf den Geschäftsbericht von Munich Re heißt es, der Ausblick trübe das sonst positive Bild etwas ein. Der Konzern halte das Ziel eines Gewinns von mehr als 2 Mrd EUR für "zunehmend ambitioniert", so Analyst Heino Ruland. "Das Ergebnis könnte von Großschäden wie einer schwierigen Hurrican-Season verhagelt werden." Die Zahlen selbst seien deutlich besser als erwartet ausgefallen. Munich Re verlieren in den ersten Minuten 1,5% auf 102,50 EUR. Die Zahlen von Rheinmetall werden derweil von Händlern als gut eingeschätzt. Der Umsatz liege zwar leicht unter den Erwartungen, aber trotzdem 13% über dem Vorjahr. Die Gewinnkennziffern hätten die Erwartungen deutlich übertroffen. Positiv klinge auch der Ausblick, nach dem nun das obere Ende der Prognosebandbreite erreichbar sei. Die Frage ist nur, inwieweit die Zahlen in dem aktuellen Umfeld zur Kenntnis genommen werden. Für die Aktie geht es um 2,7% auf 49,87 EUR nach unten. Zum Geschäftsbericht von Aurubis heißt es denn auch gleich, dass in der derzeitigen Phase hoher Volatilität die Zahlen das Papier nicht stützen dürften. "Der Umsatz liegt leicht über, die Gewinnkennziffern knapp unter den Erwartungen", so ein Marktteilnehmer. Aurubis verlieren 0,8% auf 34,58 EUR. Auch am Berichtstag schütten mit adidas, Celesio und E.ON zahlreiche Unternehmen Dividenden in Höhe von 0,35 EUR, 0,50 EUR sowie 1,50 EUR aus. Für E.ON geht es 6,7% oder 1,81 auf 25,38 EUR nach unten, Celesio geben 4,9% bzw 1,17 auf 22,90 EUR nach und adidas verlieren 2,3% oder 0,97 auf 41,19 EUR. Gegen den Trend ziehen MediGene mit 4,7% auf 2,86 EUR an. Das Biotechnologieunternehmen macht Fortschritte mit seinem Hoffnungsträger "EndoTAG-1". Nach ersten vorläufigen Daten habe das Medikament in einer Phase-II-Studie zur Behandlung einer sehr schwer therapierbaren Brustkrebsform gut abgeschnitten. DJG/mpt/raz Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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