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FRANKFURT (Dow Jones) - Am deutschen Aktienmarkt haussiert am Montagmittag. Der DAX legt um 13.21 Uhr MESZ um 4,9% oder 278 auf 5.992 Punkte zu. Auslöser ist das am Wochenende in Brüssel verabschiedete EU-Rettungspaket für den Euro. Das Volumen von rund 750 Mrd EUR, das sich aus Kreditgarantien und direkten Kreditlinien aus Brüssel und dem IWF zusammensetzt, sei beeindruckend ausgefallen, heißt es. Zugleich hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Widerstand gegen den Aufkauf von Staatsanleihen aufgegeben. Die Gemeinschaftswährung notiert am Mittag mit rund 1,30 USD nach einem Tief am Freitag bei 1,2703 USD.
"Damit ist ein deutliches Zeichen gesetzt worden", heißt es. In Asien kam es zu einer Erholung auf breiter Front bei risikobehafteten Vermögenswerten. Neben Aktien können sich auch Rohstoffe erholen, gegen den Trend gibt Gold nach. Nach Einschätzung eines Kreditanalysten kann das gigantische Rettungspaket kurzfristig zwar Entspannung bringen. "Leider ist es langfristig eine fatale Politik". Auch ein befragter Händler zeigt sich zurückhaltend über die längerfristige Marktreaktion. Die Beschlüsse zeigten vor allem, wie dramatisch die Lage sei, vermutlich dramatischer, als sich viele Leute eigentlich bewusst seien. Mit der EZB-Entscheidung, Staatsanleihen aufzukaufen, seien die langfristigen Inflationsrisiken über Nacht deutlich gestiegen. Das EU-Rettungspaket und die EZB-Entscheidung stellen die Ergebnisse der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen in den Schatten. Vor allem die Bankenaktien reagieren mit Kurssprüngen im teilweise zweistelligen Prozentbereich auf das 750 Mrd EUR schwere Hilfspaket. "Mit dem Rettungspaket ist ein Flächenbrand abgewendet worden", meint ein Händler. Gesucht sind die Aktien der Banken, die in Griechenland und anderen südeuropäischen Ländern engagiert sind. Deutsche Bank haussieren um 11,8% auf 51,16 EUR und Commerzbank legen um 9,3%% auf 6,23 EUR zu. Auch Allianz ziehen deutlich an und gewinnen 8,1% auf 82,90 EUR. Infineon legen um 9,5% auf 4,95 EUR zu, nachdem die Analysten der Deutschen Bank das Kurziel auf 5,00 nach 3,80 EUR hochgesetzt haben. Die Geschäftszahlen von ElringKlinger sind nach Einschätzung aus dem Handel gut ausgefallen. Im Blick dürfte allerdings der angehobene Ausblick des Unternehmens stehen. Die Schwaben rechnen für 2010 nun mit einem Umsatzplus von 10% bis 13% und einem Anstieg beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 20% bis 25%. Die Aktie führt die Liste der MDAX-Gewinner an und steigt um 12% auf 20,37 EUR, der MDAX legt um 6% zu. Die WestLB spricht mit Blick auf die Quartalszahlen von Bilfinger Berger von guten Zahlen. Angetan zeigt sich Analyst Ralf Dibbern vom Geschäftsbereich Construction. Es sei zwar zu früh von einer Trendwende zu sprechen, allerdings sei eine deutliche Verbesserung auf operativer Ebene erkennbar. Stark habe sich zudem das Australien-Geschäft entwickelt, was sich auch in den positiven Auftragseingängen bemerkbar mache. Die Aktie haussiert 9,3% auf 48,20 EUR. Als insgesamt im Rahmen der Erwartung ausgefallen bezeichnet ein Händler die von QSC vorgelegten Geschäftszahlen. Die Aktie handelt 8% fester bei 1,47 EUR. Smartrac klettern nach Vorlage des Geschäftsausweises um 5% auf 15,31 EUR. Smartrac sind nach Einschätzung von Veysel Taze, Analyst bei Close Brothers Seydler, überraschend gut ins Jahr gestartet. Der Umsatz liege knapp oberhalb seiner Schätzung, der Gewinn sei dagegen deutlich besser ausgefallen. Dieser habe von einer deutlichen Margenverbesserung profitiert. DJG/thl/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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