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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach Gewinnmitnahmen im frühen Handel hat der DAX am Dienstagnachmittag Stärke gezeigt. Der Index konnte zwar die Dynamik der Kurs-Rally vom Montag nicht beibehalten. Er drehte aber im späten Handel noch ins Plus, nachdem er im frühen Geschäft noch um bis zu 100 Punkte oder 1,7% nachgegeben hatte. Unterstützung erhielt der Aktienmarkt am Nachmittag von Wall Street, wo vor allem konsumabhängige Schwergewichte wie Home Depot, McDonalds oder Procter & Gamble zulegten.
So drehten auch am deutschen Markt etliche Kurse erst in der letzten Handelsstunde ins Plus. Für den DAX stand am Ende des Xetra-Handels ein Plus von 0,3% oder 20 Punkten auf 6.038 zu Buche. "Damit handeln wir auf dem Niveau vom Jahresanfang. Nun werden die Karten neu gemischt", meinte ein Händler. Nach wie vor stünden den überwiegend guten Geschäftszahlen und Ausblicken der Unternehmen die Sorgen über aus dem Ruder laufenden Staatsschulden in mehreren Ländern der Eurozone gegenüber. "In dieser Patt-Situation können Hiobsbotschaften aus der Eurozone jederzeit wieder eine scharfe Korrektur der Aktien einleiten", meinte der Händler. Die Umsätze waren am Dienstag deutlich rückläufig: Insgesamt wechselten rund 168 Mio DAX-30-Aktien im Volumen von 4,68 Mrd EUR die Besitzer. Am Montag waren es noch 278,3 Mio Scheine im Gegenwert von 8,15 Mrd EUR. Technisch unterstützt ist der DAX an der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage bei rund 5.750 Punkten. Bei 6.200 Punkten liegt ein Widerstand. Die Welle der Quartalsberichte erreichte einen neuen Höhepunkt. Mit der Deutschen Post, der Deutschen Börse, K+S und E.ON legten vier DAX-Titel Quartalszahlen vor. Die Tendenz der Anleger zu Gewinnmitnahmen überlagerte jedoch vielfach die Zahlenreihen der Unternehmen. So gaben E.ON um 0,3% auf 25,24 EUR und Deutsche Börse sogar um 1,5% auf 54,75 EUR nach, obwohl Analysten die Geschäftszahlen der beiden Unternehmen überwiegend positiv bewerteten. Deutsche Post konnten dagegen um 1,4% auf 12,10 EUR zulegen. Der bereinigte Gewinn des Konzerns übertraf im ersten Quartal mit 566 Mio EUR den Analystenkonsens von 458 Mio EUR deutlich. Vor allem das Briefgeschäft hat besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Zudem äußerte sich die Post optimistisch zum weiteren Jahresverlauf. Die Aktien von K+S schlossen 0,4% fester bei 42,43 EUR. Auch hier sprachen Analysten von guten Ergebnissen des Düngemittelproduzenten. HSBC stufte die Aktie hoch auf "Übergewichten" von "Neutral" und Independent Research erhöhte die Aktie auf "Kaufen" von "Halten". Verkauft wurden dagegen Salzgitter-Aktien, die 1,9% auf 56,90 EUR einbüßten. Der Stahl- und Röhrenhersteller legt am Mittwoch den Quartalsbericht vor. adidas machten Händler als Profiteur der Dollar-Stärke aus. Die Papiere des Sportartikelherstellers gewannen 2,9% auf 42,80 EUR. BMW (+1,3%) und Daimler (+1,7) folgten am Nachmittag den Kursgewinnen des Automobilsektors an Wall Street. Zudem erhöhte die Citigroup den Automobilsektor auf "Übergewichten" von "Untergewichten". Die Papiere des Automobilzulieferers ElringKlinger schlossen 4,3% höher. Gewinnmitnahmen belasteten dagegen vor allem die Finanzwerte. So fielen Commerzbank um 2,4% und Deutsche Bank um 1,2% zurück. Allianz büßten 1% auf 82,23 EUR ein. Diese Titel hatten am Montag überdurchschnittlich zugelegt. In der zweiten Reihe gaben Aareal Bank um 2,6% auf 15,71 EUR nach. Die Erstquartalszahlen der Bank haben laut Analysten die Erwartungen erfüllt. EADS zogen um 2,9% auf 14,65 EUR an, nachdem die Citigroup die Aktie auf "Kaufen" von "Halten" erhöht hatte. MTU Aero Engines machte ein Beobachter als Profiteur der Dollar-Stärke aus, da der Motorenhersteller mehr als 70% des Umsatzes in Dollar erlöse. MTU Aero Engines gewannen 4,7% auf 44,14 EUR. Heidelberger Druck sprangen um 8,3% auf 6,64 EUR hoch. Der französische Broker Cheuvreux soll Händlern zufolge die Aktie auf "Outperform" von "Underperform" erhöht haben. Lanxess gaben nach laut Händlern sehr guten Quartalszahlen um 2% auf 33,70 EUR nach. Fraport (-0,8%) und Douglas (+2%) schlossen nach Quartalszahlen ebenfalls mit Verlusten. Bei den deutschen Solarunternehmen, die am Dienstag über den Start ins Jahr 2010 berichtet haben, zeigt sich ein gemischtes Bild. So schlossen SolarWorld nach Geschäftszahlen für das erste Quartal 7,3% schwächer bei 9,08 EUR, Centrotherm gaben 3,9% auf 28,58 EUR ab und Q-Cells 5,3% auf 6,10 EUR. Phoenix Solar (+1,1%) konnten dagegen nach Quartalszahlen zulegen. DJG/bek/flf Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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