Beitrag gelesen: 22671 x |
||
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag mit einem Befreiungsschlag die 13.000er Marke im DAX zurückerobert. Der deutsche Leitindex stieg um 2,7 Prozent auf 13.308 Punkte und schloss fast 500 Punkte über seinem frühen Tagestiefststand. "Der DAX sprengt den Deckel weg", so Jochen Stanzl von CMC Markets. Anlass waren Berichte, Russland werde die Gaslieferungen durch Nordstream 1 nach Ende der regulären Wartungsarbeiten wieder aufnehmen.
Da die Berichte allerdings nicht auf offiziellen Aussagen fußten, bleibt ein Restrisiko. "Sollten die Gaslieferungen durch Nord Stream 1 trotz der heutigen Berichte ausbleiben, könnte der DAX wieder unter 13.000 Punkte abtauchen", so Stanzl. Falls allerdings wieder Gas fließt, könnte der Anstieg vom Dienstagnachmittag nur einen Vorgeschmack geboten haben. Aufgrund der extrem niedrigen Aktienquoten gebe es dann gute Chancen auf eine regelrechte Sommerrally. Von den Berichten zu den Gaslieferungen profitierten unter anderem die Chemiewerte. Hier gewannen BASF 4,6 Prozent und Covestro 5,8 Prozent. Bei den Versorgern legten Eon um 4,3 Prozent zu und RWE um 4 Prozent, in der zweiten Reihe erholten sich Uniper um gut 10 Prozent. Thyssen zogen um 4,1 Prozent an. Commerzbank vor EZB stark Aber auch in der Breite war die Stimmung gut, so bei den Banken. Hier steht die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag im Blick. "Da bekommt das neue Bond-Tool der EZB gegen ein Auseinanderlaufen der Anleihenrenditen wohl Vorschusslorbeeren", so ein Marktteilnehmer. Daneben wäre ein mäßiger Zinsschritt gut für die ganze Branche, meint er. Deutsche Bank stiegen um 4,5 Prozent und Commerzbank um 6,5 Prozent. Auch die Autotitel lagen gut im Markt, so verbesserten sich VW um weitere 3,9 Prozent. Händler verwiesen auf die positiven Porsche-Renditeziele vom Montagnachmittag. Zudem sollten sich die Lieferkettenprobleme nun weiter entspannen. Für Bilfinger ging es dagegen um 11 Prozent abwärts, nachdem die Bank of America das Papier von "Buy" auf "Underperform" drastisch abgestuft hatte. Der Kurs des Industriekameraherstellers Basler knickte um knapp zwei Drittel ein. Das war aber nur der Ausgabe von Gratisaktien geschuldet. Statt einer finden die Basler-Aktionäre nun drei Aktien in ihren Depots. DJG/hru/cln (END) Dow Jones Newswires July 19, 2022 11:50 ET (15:50 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|