Alt 12.06.12, 17:10
Standard XETRA-SCHLUSS/Nach Achterbahnfahrt zeigt der DAX Stärke
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FRANKFURT--Erstaunlich robust hat sich der deutsche Aktienmarkt am Dienstag präsentiert. Während Anleger die Kurse spanischer und italienischer Anleihen auf Talfahrt schickten und auch die als sicher geltenden deutsche Bundesanleihen unter die Räder gerieten, konnte sich der DAX am Ende eines volatilen Handelstages sogar noch ins Plus retten. Der Leitindex rückte um 0,3 Prozent auf 6.161 Punkte vor. Die Indizes der Nebenwerte MDAX, TecDAX und SDAX gaben dagegen zwischen 0,3 und 1 Prozent nach.

Die Schuldenkrise hat die Finanzmärkte weiter fest im Griff. Die Renditen der Anleihen der Eurozone-Peripherie sprangen am Nachmittag kräftig nach oben, als die Ratingagentur Fitch gegen 16.00 Uhr die Abstufung von weiteren 18 spanischen Banken meldete. Zuvor hatte die Agentur bereits das Rating der Großbanken BBVA und Santander gesenkt.

Die Aktienkurse gerieten daraufhin unter Druck, der DAX handelte im Tagestief 1 Prozent niedriger. Anschließend erholten sich die Kurse jedoch wieder. Händler verwiesen zur Begründung für die Erholung im späten Geschäft darauf, dass Fitch bereits am Donnerstag die Kreditwürdigkeit Spaniens auf "BBB" gesenkt hat. "Da ist die Abstufung der spanischen Banken nur logisch und war eigentlich zur erwarten", sagte ein Händler.

Zu den heftigen Kursschwankungen wegen immer neuer Nachrichten zu Schuldenkrise und Konjunkturschwäche kommt, dass am Freitag an den europäischen Börsen Optionen und Terminkontrakte auf Indizes und Aktien verfallen. Im Vorfeld dieses so genannten großen Verfalls nehmen oftmals die Volatilitäten noch zu, weil Anleger sich für diesen wichtigen Termin am Markt positionieren.

Händler sprachen denn auch von recht hohen Umsätzen am Terminmarkt, aber dünnen Volumina im Kassahandel mit den Einzelaktien. Auf dem Handelssystem Xetra wechselten 142,6 Millionen DAX-30-Aktien im Gesamtwert von 2,68 Milliarden Euro die Besitzer. Am Montag wurden für insgesamt knapp drei Milliarden Euro DAX-Aktien gehandelt.

Gesucht waren die Aktien solcher Unternehmen, die wegen ihres relativ konjunkturunabhängigen Geschäfts als defensives Investment gelten. So stiegen die Pharmawerte Bayer um 1,5 Prozent, Fresenius Medical Care um 0,9 Prozent und Fresenius um 2,6 Prozent. Sie waren damit Tagessieger im DAX. Deutsche Telekom legten um 1,7 Prozent zu.

E.ON schlossen 2 Prozent fester, nachdem UBS die Aktie auf "Kaufen" von "Neutral" hochgestuft hatte. Für E.ON spricht nach Einschätzung der UBS, dass der Stromproduzent früher als die Wettbewerber Sparmaßnahmen ergriffen und Vermögenswerte veräußert habe. RWE stiegen im Sog von E.ON um 0,7 Prozent.

Die fallenden Kurse von Anleihen aus der Peripherie der Eurozone lastete erneut auf den Bankenaktien. Commerzbank gaben um 1,4 Prozent und Deutsche Bank um 1 Prozent nach. Aareal Bank verbilligten sich um 2,6 Prozent.

DJG/bek/raz

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