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Ich war diese Woche auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt/M. Dort haben 250 Unternehmen Präsentationen vor institutionellen Anlegern gehalten. Ich habe mir ein paar Präsentationen angeschaut und werde Ihnen heute eine kurze Zusammenfassung über meine wichtigsten Erkenntnisse liefern.
Vorab: Ich bin überrascht von der Zuversicht, die von sämtlichen CEOs, CFOs und sonstigen Unternehmensvertretern versprüht wurde. Da ich das erste Mal dort war kann ich nicht beurteilen, ob das Zweckoptimismus ist, oder aber ob die Angst vor einer Rezession in den Chefetagen noch nicht angekommen ist. Ich denke aber, dass viele von den Unternehmen, die ich mir angeschaut habe, sich auf schwerere Zeiten eingestellt haben. BVB BORUSSIA DORTMUND Beginnen wir mit der Präsentation, die seitens der Zuhörer aus allen Nähten platzte. Als Tabellenführer und gemessen an Fans größtem europäischen Fußballverein war die Präsentation von CFO Thomas Treß ein Magnet der Tagung. Anzahl der Fans: 79.496 BVB 75.000 Bayern 74.462 ManU 65.824 Barca & Real Die BVB-Fans finden Platz in Deutschlands größtem Fußballstadium, das insgesamt 81.360 Sitze hat und zu 95% ausverkauft ist. Das Geschäft gliedert sich in sechs Bereiche. 1. Spielbetrieb, sprich Ticketeinnahmen: Mit 42 Mio. Euro wurde 2017/18 etwas weniger eingenommen als in der vorhergehenden Saison. Das lag nach Aussage von Treß einfach daran, dass es weniger Spiele im heimischen Stadion gab als zuvor. Die 42-46 Mio. Euro an Ticketeinnahmen ziehen sich jedoch als Konstante über Jahre durch die Bilanz. Das ist um so erfreulicher, da das teure Signa-Iduna-Stadion schon bald schuldenfrei sein wird. 2. Werbung, sprich Bandenwerbung: Mit 93 Mio. Euro Umsatz kann der BVB hier auf eine Wachstumsrate von 8% blicken. Erstmals konnte in der Saison Werbung auf dem Ärmel gedruckt (und somit verkauft) werden, was zu einem ordentlichen Umsatzsprung geführt habe, so Treß. Wenn ich mir die Rennanzüge in der Formel 1 anschaue, gibt es da noch Luft nach oben ;-). Aber auch die Bandenwerbung spielt hier mit rein. Hier hält der BVB ein technologisches Zuckerstückchen bereit: In der Zukunft will man die Bandenwerbung bei Übertragungen ins Ausland individuell für andere Länder überblenden. Da der BVB in China eine große Fangemeinde habe und die Spiele regelmäßig viele Zuschauer anlockten, könnte man also auch chinesische Werbung vermarkten. 3. TV-Werbung: die Fifa hat die Verteilungskriterien vor zwei Jahren überarbeitet, insbesondere die großen Clubs haben davon profitiert. So ist dieser Teil der Einnahmen trotz des frühen Ausscheidens aus der Champions League im Geschäftsjahr 2017/18 kaum zurückgegangen (-3 Mio. auf 122 Mio. EUR). In diesem Geschäftsbereich spielt der sportliche Erfolg eine große Rolle: Wie weit schafft es der BVB im DFB-Pokal, wie weit in der Champions League, deren Qualifikation noch gerade so "mit brennendem Arsch" geschafft wurde (Zitat Treß). 4. & 5. Merchandising und Catering sowie Verschiedenes: Mit 29 und 25 Mio. Euro Umsatz sind das die beiden kleinsten Bereiche. Merchandising verlor im Vergleich zur vorhergehenden Saison 10 Mio. Euro an Umsatz, weil mangels sportlichem Erfolg auch weniger Fan-Artikel verkauft wurden. Catering hängt an der Stadionauslastung und ging ebenfalls leicht zurück. 6. Transfers: Dembele (105 Mio.) und Aubameyang (64 Mio.) haben in der Saison 2017/18 für Ausreißer nach oben gesorgt. Insgesamt nahm der BVB 222 Mio. Euro für Transfers ein, nach 77 Mio. Euro in der vorhergegangenen Saison. Treß sprach von einer Überhitzung auf dem Transfermarkt, die erzielten Preise seien von vielen Vereinen heute nicht mehr zu stemmen. Treß sprach ein wenig über das Ausbildungszentrum des BVB. Spieler, die für Millionen nach Dortmund geholt würden, kamen auch zum Spieleinsatz. Das sei ein wichtiger Unterschied zu den Bayern und vermutlich ein Grund dafür, dass die besten Nachwuchsspieler lieber im Kohlepott als in "der schönsten Stadt Deutschlands" wohnen würden. Mit dieser Philosophie seien auch in den kommenden Jahren immer wieder positive Beiträge aus dem Transfermarkt zu erwarten, wenngleich das Rekordjahr 2017/18 erst einmal unerreicht bleiben werde. Namen wie Sancho, Zagadou, Pulisic, Larsen und Gomez fielen in diesem Zusammenhang. Auf die Frage, was denn der BVB in dieser Saison anders mache als zuvor und wo denn der Erfolg herkomme, antwortete er schlicht mit einem Satz: Man habe sich um die Basis und die Identifikation mit dem Verein einiger Stammspieler beschäftigt und so ein qualitativ hochwertiges Rückgrat gebildet, Namen wie Reus, Wiesel und Alcacer fielen. Mit Evonik (14,8%), Signal Iduna (5,4%) und Puma (5%) gibt es drei strategisch wichtige Ankerinvestoren, die nicht nur an guten Sponsoring-Vertragen interessiert sind, sondern deren Image vom Erfolg der Mannschaft abhängt. Diese Verknüpfung sei wichtig, so Treß. In den vergangenen Jahren hat sich Aufsichtsrat und Familienunternehmer Bernd Geske einen Anteil von 9,3% zusammen gekauft. Der BVB Verein hält 5,5% der Aktien, die verbleibenden 60% befinden sich im Streubesitz. In den kommenden Jahren wolle Treß den Umsatz unabhängig vom Transfermarkt auf über eine halbe Milliarde pro Jahr steigern. Da der jährliche Umsatz stark vom Spielerfolg abhängt, kann man vom BVB keine lineare Entwicklung erwarten. Doch die Bilanz ist gesund, das Konzept passt und ich kann mir gut vorstellen, dass dies gelingen wird. Ob für diese Entwicklung jedoch ein 2019er KGV von 19 passt, ist fraglich. Der BVB ist eine Fan-Aktie und wird wohl immer auf einem hohen Bewertungsniveau notieren. Ich würde jedoch mit einem Einstieg in diese in meinen Augen gute Unternehmenspolitik warten, bis der BVB mal wieder etwas schlechter spielt und die Aktie dadurch günstigere Kurse bietet. SCHALKE 04 Gleich neben der gelben Wand spielt Schalke 04 in Gelsenkirchen. CFO Peter Peters stellte die beiden Unternehmensanleihen seines eingetragenen Vereins vor. Die Gelsenkirchener sind weiterhin voll in der Hand der Vereinsmitglieder. Das entspreche der Philosophie unter den Kumpel, die sich voll mit ihrem Verein identifizieren. Die Geschäftsbereiche untergliedern sich ähnlich wie beim BVB. Ticketeinnahmen sind mit 37,6 Mio. Euro ähnlich hoch wie beim BVB. Auch beim Sponsoring/ Advertising bleiben die 71 Mio. Euro zwar hinter den 94 Mio. Euro des BVB zurück, zeigen jedoch eine ähnliche Entwicklung. Der Unterschied wird jedoch bei den TV-Einnahmen sichtbar, wo Schalke nur 81 Mio. Euro vorweisen kann (BVB 122 Mio.). Merchandising ist mit 16 Mio. Euro nur halb so hoch wie beim BVB, der größte Unterschied ist jedoch beim Transfer zu sehen: Nur 12,6 Mio. Euro sind es bei Schalke, ein Zehntel dessen, was der BVB ausweist. So heißt es auch bei Schalke "Transferentschädigung", während dieser Bereich beim BVB schon eher wie ein eigenes Geschäftsmodell behandelt wird. Unterm Strich kommt ein Umsatz von 240 Mio. Euro heraus. Davon wird, so Peters, 2018 ein Gewinn (EBITDA) von über 100 Mio. Euro übrig bleiben. Es gibt keine Aktie auf Schalke, sondern nur zwei Anleihen. Diese sind mit einer Rendite von 1,8% (WKN: A2AA03 läuft bis 2021) und 3,5% (WKN: A2AA04 bis 2023) in meinen Augen sehr attraktiv, da es sich um einen Verein handelt, dessen Mitglieder mit allen Mitteln für den Erfolg sorgen dürften. Für 95 Mio. Euro baut Schalke derzeit seine Trainingsanlagen aus: direkt neben dem Stadion werden 9 Fußballplätze gebaut, Parkhäuser, Verwaltungsgebäude und ein neues Leistungszentrum. Der Bau wurde 2015 begonnen und soll 2021 fertig sein. Hört sich für mich so an, als wolle man die Nachwuchsförderung verbessern, vielleicht in Anlehnung an das Konzept des Reviernachbarn. Grundsätzlich ist die Bilanz nicht ganz so solide wie die des BVBs. Wichtige Geschäftsbetriebe wurden vom Verein schon an den Konzern verkauft, um die Eigenkapitalausstattung zu verbessern. Dafür sieht es beim Konzern dann ziemlich mau aus. Von den finanziellen Möglichkeiten des BVBs ist Schalke meiner Einschätzung nach weit entfernt. Als derzeit Tabellen-Vierzehnter steht der Verein sportlich gesehen mit dem Rücken zur Wand. Die Knappen vertrauen eher auf Zusammenhalt als auf wirtschaftliche Stärke. Wollen wir hoffen, dass das Konzept aufgeht. SILTRONIC Von Siltronic war CFO Rainer Irle vor Ort. Er zählte die Wachstumsmärkte im Halbleitermarkt auf und teilte mit, dass die von Siltronic hergestellten Wafer qualitativ und kostentechnisch führend seien. Wachstum kommt aus dem immer stärkeren Einsatz von SSD-Festplatten, die herkömmliche, sich drehende HDD-Festplatten in immer mehr Geräten ablösten. SSD ist schneller und weniger fehleranfällig. Dafür sei der Bereich der NAND-Speicher für Smartphones eher durch fallende Preise bei gleichzeitig höherer Dichte pro Stück gekennzeichnet, im iPhone befindet sich inzwischen ein Speicher mit 512 GB auf kleinster Fläche. Als Hersteller von Wafer partizipiert Siltronic nicht mehr so stark am Smartphone-Absatz, weil der Platz für NANDs beschränkt sei. die Entwicklung gehe eher in die Richtung, mehr Daten pro Fläche unterzubringen. Dafür sorgten Wachstum im Automobilbereich (autonomes Fahren als auch Entertainment-System), durch die Nutzung künstlicher Intelligenz und das internet der Dinge für immer mehr Speicherbedarf, der eben zunehmend mit SSDs befriedigt werde. Siltronic verzeichnet ein stabiles Wachstum von 15% im Umsatz als auch Gewinn. Das KGV von 6 spiegelt diese solide Entwicklung nicht wider. Auch die Dividendenrendite von 6,7% erscheint mir viel zu hoch für ein so solides Unternehmen. Wo ist der Haken? Nun, der Haken wurde im Anschluss an die Präsentation von einem Analysten angesprochen. Er fragte nach der Bedrohung aus China, denn immerhin habe China die Wafer-Produktion als Schlüsselindustrie bezeichnet und sorge dafür, dass die Wafer-Technologie beste Rahmenbedingungen erhalte. Irle tat die Sorgen ab. Seiner Überzeugung nach seien die Chinesen weit von dem Qualitätsstandard entfernt, den sein Unternehmen biete. Zudem seien Industriebereiche mit kürzeren Produktzyklen als die der Automobilindustrie - der Hauptkunde von Siltronic - für diese chinesische Revolution attraktiver. Klingt für mich überzeugend ... für die nächsten ein oder zwei Jahre. Doch irgendwie klingt das ähnlich wie vor vielen Jahren in der Solarindustrie oder derzeit auch in der Automobilindustrie. Immer wird die Konkurrenz mit Worten diskreditiert, dass sie den hohen Qualitätsstandard unserer Produkte nicht erreichen können... bis sie ihn erreichen. Die Entwicklung der jüngsten Vergangenheit spricht für Siltronic: Die Gewinnmarge (WBITDA) ist von 13% vor fünf Jahren auf inzwischen 40% gestiegen. Aktuell hat CFO Irle offensichtlich recht, die Chinesen können nicht mithalten. Wer also diese günstig bewertete Aktie ins Depot holen möchte, der sollte stets ein Auge auf die Entwicklungen in China haben. SÜSS MICROTEC Der Münchener Maschinenbauer bietet Produktionsanlagen für das Bonding an. Die verschiedenen Bauelemente der Computerindustrie als auch der LED-Industrie, werden auf Platinen oder direkt per Draht miteinander verbunden (Bonding). Die Maschinen von Süss Microtec beherrschen verschiedenste Verfahren dazu, beliefert werden Anlagenbauer wie Canon, Tokyo Electron oder AMAT. CEO Dr. Franz Richter stellte sein Unternehmen auf dem Kapitalmarktforum vor. Er verwies auf Wachstum , das aus dem Bereich des autonomen Fahrens, des 5G-Standards für das Internet der Dinge und der Smart Factory komme. In diesen Wachstumsmärkten sei erfolgskritisch, wer am schnellsten mit den modernsten Maschinen produzieren könne. Die Maschinen von Süss sind also elementarer Bestandteil bei der Verarbeitung von Wafern zu Chips. Über Jahre habe Süss individuelle Maschinen für einzelne Kunden entwickelt, nun habe man sich stärker auf standardisierte Maschinen konzentriert und könne daher höhere Gewinnmargen realisieren. Das zeigt sich derzeit noch nicht in der Gewinnentwicklung, denn der Gewinn pendelt seit Jahren um die Nulllinie. Auch der Konzernumsatz hat sich in den vergangenen 17 Jahren nicht nach oben entwickelt. Das soll nun anders werden, so Richter, und als Beweis zeigt er die Entwicklung des Auftragseingangs, der in den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres um 27% angesprungen ist. Im Maschinenbau ist tatsächlich der Auftragseingang die wichtigste Kennziffer. Entsprechend springt die Aktie eines Maschinenbauers steil in den Orbit oder fällt ins Bodenlose. Die Aktie von Süss hat beides schon getan: Im Jahr 2017 ist der Kurs von 5 auf 18 Euro gesprungen, seither ging's wieder zurück auf 10 Euro. Ein Investment in Maschinenbauer ist eine ganz eigene Kunst. Ich habe mir damit bereits häufiger die Finger verbrannt und lasse Süss daher lieber links liegen. ELMOS CFO Dr. Arne Schneider präsentierte seine Elmos Semiconductor AG. Die "embedded systems" verarbeiten in Autos sämtliche Signale, die von Sensoren aufgenommen werden. Seien es die Ultraschallsensoren für das autonome fahren, die Steuerung der Beleuchtung oder auch Kontrollsysteme für den Motor, alles wird auf ICs von Elmos gesteuert. Das geht über Sicherheitsfunktionen wie der Auslösemechanismus von Airbags bis hin zur optischen Gesichtserkennung, mit der ein Fahrer künftig sein Bordsystem bedienen kann. So ziemlich die gesamte Automobilindustrie weltweit steht auf der Kundenliste von Elmos. Elmos genießt nach Aussage von Schneider einen tadellosen Ruf in der Branche. Bill Gates hat seine eigene Computerindustrie einmal mit den Worten kritisiert: Stellen Sie sich vor, Ihr Auto würde durchschnittlich zweimal am Tag ohne erkennbaren Grund einen Unfall haben. Das ist der aktuelle Qualitätsstandard der Computerindustrie. Elmos nutzt seine Reputation, um auch in den Zukunftstechnologien an wichtigen Entwicklungen teilzuhaben. Ich denke, das wird gelingen. Derzeit wächst der Umsatz mit 11% p.a., der Gewinn ist im laufenden Jahr sprunghaft angesprungen, die Gewinnmarge ist von 11 auf 17% gestiegen. Schneider dämpft allerdings die Erwartungen und gibt mittelfristig eine Zielmarge von 13-17% aus. Die Umsatzwachstumsrate werde seiner Einschätzung nach zwischen 8 und 12% liegen. Vor diesem Hintergrund ist das KGV 2019e von 11 in meinen Augen recht günstig. Die Dividendenrendite von 2,7% rundet die Aktie als solides Investment für ein diversifiziertes Portfolio ab. So, das soll's jetzt erstmal gewesen sein. Ich habe noch Serviceware gesehen, die sich als Fortentwicklung der IT-Plattform in der Cloud betrachten. Quasi eine moderne ServiceNow. Zudem habe ich noch die Datagroup gehört, die IT-Services auf der Plattform von ServiceNow anbietet. Schauen wir uns nun einmal die Entwicklung der wichtigsten Indizes im Wochenvergleich an: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (29.11.2018) Woche Δ Σ '18 Δ Dow Jones 25.339 3,6% 2,1% DAX 11.298 1,4% -12,5% Nikkei 22.351 3,3% -1,8% Shanghai A 2.688 -3,0% -22,4% Euro/US-Dollar 1,14 -0,1% -5,0% Euro/Yen 129,19 0,2% -4,3% 10-Jahres-US-Anleihe 3,04% -0,03 0,61 Umlaufrendite Dt 0,18% -0,03 -0,10 Feinunze Gold $1.225 -0,2% -6,0% Fass Brent Öl $60,20 -3,7% -9,6% Kupfer 6.197 -0,7% -13,4% Baltic Dry Shipping 1.281 25,8% -6,2% Bitcoin 4.238 -1,9% -69,5% Nach der Rede von US-Notenbankchef Jay Powell im Volkswirtschaftsclub von New York sind die internationalen Aktienmärkte angesprungen. Powell hat seine zuvor recht hart formulierte Aussicht auf weitere Zinserhöhungen relativiert. Damit ist ein Damoklesschwert entfernt worden. Das zweite schwebt noch über dem Aktienmarkt, Trump und Xi treffen sich an diesem Wochenende. Der Dow Jones konnte somit um 3,6% zulegen. Am Montag werden wir wissen, ob es der Beginn einer Erholung-/ Jahresendrallye ist, oder aber ein Irrläufer. In Deutschland sprang der Funke kaum über, nur +1,4% konnte der DAX zulegen. Das liegt wohl an den fortwährenden Problemen im Rahmen der Brexit-Verhandlungen sowie an der Neuverschuldung Italiens. In China scheint man zu realisieren, dass Trump nicht nur die Handelsbeziehungen neu aufstellen möchte, sondern grundsätzliche Probleme mit dem chinesischen System hat. der Handelsstreit dürfte sich chinesischen Befürchtungen zufolge eher noch ausweiten. Entsprechend ist der Shanghai A-Aktienindex um 3% eingebrochen. Welche Währung in diesem Gezeter stärker ist als die andere, ist derzeit nicht die Frage. Vielmehr geht es darum, weniger schwach zu sein. Eine weitere Eskalation des China-USA-Handelsstreits würde natürlich aus wirtschaftlicher Sicht den US-Dollar belasten, doch gleichzeitig ist der US-Dollar im globalen Finanzsystem der vermeintlich sichere Hafen, was in einem solchen Szenario auch zu Käufen führen würde. Kein Wunder, dass bei diesen Aussichten wieder mehr Anleihen gekauft werden. Die Rendite ist entsprechend wieder zurückgegangen. Für 10-Jahre laufende Staatsanleihen ist die Rendite wieder nah an die ehemalige Unterstützung von 3% gerutscht. In Deutschland kann sich die Rendite kaum von der Null lösen. Im Ölmarkt fand in der abgelaufenen Woche ein Ausverkauf statt, der den Preis für das US-Öl Trude unter 50 USD/Fass drückte. Nun sind mit Saudi Arabien, Russland und den USA die drei größten Ölproduzenten der Welt gemeinsam in Argentinien und am Ölmarkt spekuliert man darauf, dass dem Ölpreissturz ein Ende gesetzt werden könnte. Trump jedoch freut sich über den niedrigen Ölpreis, Putin kann damit gut leben und bin Salman tut derzeit alles für Trump, um vom Mord an Khashoggi abzulenken. Der Baltic Dry Verschiffungsindex ist wieder zurück gesprungen, nachdem das Ende der Hamsterkäufe vor der Zolleinführung für eine Achterbahnfahrt gesorgt hatte. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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