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NEW YORK (Dow Jones)--Kräftig aufwärts ist es mit den US-Börsen zum Start in die neue Woche gegangen. Für Zuversicht sorgten laut Marktexperten nachlassende politische Risiken. Marktbeobachter verwiesen darauf, dass US-Präsident Donald Trump am Montag die Klinik verlassen wird, die er wegen einer Corona-Infektion am Freitag hatte aufsuchen müssen. Sein Leibarzt bestätigte die Besserung des Gesundheitszustands, auch wenn Trump "noch nicht über den Berg" sei.
Zum anderen habe Trumps Gegenkandidat für die Präsidentschaftswahl am 3. November, Joe Biden, laut Umfragen seinen Vorsprung weiter ausgebaut auf 53 zu 39 Prozent, was auf einen deutlicheren, mithin wenig umstrittenen Sieg hindeute. Präsident Trump hatte zuletzt immer wieder offen gelassen, ob er das Wahlergebnis anerkennen werde. Der Dow-Jones-Index gewann 1,7 Prozent auf 28.149 Punkte. Der S&P-500 steigerte sich um 1,8 Prozent, der Nasdaq-Composite stieg um 2,3 Prozent. Dabei standen 2.326 (Freitag: 1.914) Kursgewinnern 747 (1.110) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 58 (81) Titel. Am Anleihemarkt gaben die Notierungen mit den steigenden Aktienkursen deutlich nach, die Renditen stiegen also. Dort hieß es, im weiter schwelenden Streit um neue Konjunkturstimuli zeigten beide Seiten immerhin Bereitschaft zu einer Einigung. Sam Stovall, Chef-Investmentstratege bei CFRA, verwies zudem auf die Börsenhistorie. Sie zeige, dass sich der Markt stets schnell erholt habe, wenn es schlechte Nachrichten zur Gesundheit von US-Präsidenten oder selbst Todesmeldungen gegeben habe. Die Börse sei ein Barometer für Wirtschaft, nicht für Politik. Biden-Sieg könnte für Aktien positiv sein Der Markt frage sich zunehmend, ob ein Sieg Bidens grundsätzlich negativ für Aktien zu werten wäre, sagte Marktstratege James McCormick von Natwest Markets. Mit einem möglichen Wahlsieg Bidens verbinde der Markt beispielsweise stärkere fiskalische Stimuli. Auf der anderen Seite sehe man der potenziellen Steuerpolitik Bidens aber eher skeptisch entgegen, sagt McCormick. Konjunkturseitig stand es nach neuen Daten nicht schlecht um die Dienstleistungswirtschaft. Der Einkaufsmanagerindex (ISM) für das nicht-verarbeitende US-Gewerbe im September stieg mit 57,8 stärker als erwartet (57,0) und lag tief im Expansion anzeigenden Bereich. Regeneron Pharmaceuticals legten um gut 7 Prozent zu, nachdem laut Weißem Haus US-Präsident Donald Trump nach seiner Corona-Infektion als vorbeugende Maßnahme früh einen Antikörper-Cocktail von Regeneron erhalten hatte. Im Regeneron-Sog legen Biontech und Pfizer um 9,5 bzw. 0,9 Prozent zu - das deutsche Biotechnologieunternehmen und der US-Pharmariese sind mit führend bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Der Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb verstärkt sich über einen milliardenschweren Zukauf im Bereich Herzmedikamente. Wie der New Yorker Hersteller von Krebsmedikamenten mitteilte, erwirbt er in einer Bar-Transaktion von 13,1 Milliarden US-Dollar das US-Biotechnologie-Unternehmen Myokardia Inc. Die Aktie von Myokardia haussierte um 58 Prozent, Bristol-Myers Squibb legten um 0,7 Prozent zu. Caterpillar verbesserten sich um 2,6 Prozent mit der Nachricht über den Kauf des Öl- und Gasgeschäft des britischen Pumpen- und Gerätebauers Weir für 405 Millionen US-Dollar. Laut den Analysten von Tudor Pickering trägt die Transaktion zur stark benötigten Konsolidierung der Ölfeld-Service-Industrie bei. Der Kurs des Ölfelddienstleisters Baker Hughes stieg um 2,9 Prozent, Schlumberger verteuerten sich um 3,5 Prozent. Hier dürften aber auch die stark erholten Ölpreise eine Rolle gespielt haben. Öl sehr fest Öl verteuerte sich massiv. WTI-Öl gewann zum Settlement 5,9 Prozent auf 39,22 Dollar je Fass, das war der stärkste Anstieg seit Mai. Brent stieg um 5,5 Prozent auf 41,44 Dollar. Zur allgemein zuversichtlichen Stimmung kam laut Marktbeobachtern, dass die Ölpreise in der Vorwoche starke Verluste von rund 8 Prozent eingefahren hatten, so dass es hier nun auch eine Gegenbewegung gegeben habe. Rückenwind für die Ölpreise lieferte auch der an Stärke zunehmende Tropensturm Delta, der sich zu einem Hurrikan entwickeln und die Ölproduktion im Golf von Mexiko beeinträchtigen könnte. Zudem berichteten Reporter, dass sich in US-Städten wie Dallas der Verkehr zu Rush-Hour-Zeiten bereits wieder normalisiert habe. Der Benzinverbrauch habe vergangene Woche den höchsten Stand seit August erreicht. Gestützt wurden die Preise auch von dem schwächelnden Dollar, der als sicherer Hafen mit den Meldungen um Trumps bessere Gesundheit nachgab. Gegen den Euro fiel er um 0,6 Prozent. Auch der Goldpreis legte mit dem leichteren Greenback zu um 0,7 Prozent auf 1.912 Dollar je Feinunze, das war ein Zweiwochenhoch. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/raz (END) Dow Jones Newswires October 05, 2020 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2020 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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