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Hoffnungen auf expansive geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken haben am Mittwoch an den meisten asiatischen Börsen für Entspannung gesorgt. Im Handel war von gestiegenen geldpolitischen Hoffnungen in den USA die Rede. Darüber hinaus kamen Äußerungen aus dem Kreise der Europäischen Zentralbank (EZB) gut an. Die EZB befürwortet die Schaffung einer Bankenunion im Euroraum. Die Zentralbank sieht eine solche Union als notwendige Ergänzung zur Währungsunion.
Der japanische Leitindex Nikkei-225 kletterte um 0,6 Prozent auf 8.588 Punkte, der breiter gefasste Topix verbesserte sich um 0,3 Prozent. 24 von 33 Sektoren beendeten die Sitzung mit Aufschlägen. In China zogen der Schanghai-Composite um 1,3 Prozent an, in Hongkong der HSI um 0,8 Prozent. In Seoul gewann der Kospi 0,3 Prozent und gegen den regionalen Trend verlor der S&P/ASX-200 in Sydney 0,2 Prozent. Am australischen Markt belasteten enttäuschende Daten zum Verbrauchervertrauen. Hier habe die Griechenland-Wahl am Sonntag ihre Schatten vorausgeworfen, sagten Volkswirte. Der Euro erholte sich wieder und handelte über der Marke von 1,25 US-Dollar. Der Yen verlor zur US-Devise an Boden. Der Ölpreis drehte ins Plus. Auslöser der Aktienrally am Dienstag an Wall Street waren Aussagen des Präsidenten der Chicago Federal Reserve Bank, Charles Evans, der sich erneut für weitere geldpolitische Maßnahmen stark gemacht hat. Damit rückt die Sitzung der US-Notenbank (Fed) in der kommenden Woche wieder stärker in den Fokus. Allerdings warnten Händler, dass die Stimmung jederzeit kippen könnte. Mit jedem Tag rücke die griechische Parlamentswahl näher und damit möglicherweise eine weitere Eskalation der europäischen Schuldenkrise. Die gestiegenen Renditen für Staatsanleihen aus den südeuropäischen Krisenstaaten seien bereits die ersten Vorboten einer möglichen Verschärfung der Krise, hieß es im Handel. Auch Nachrichten aus der Region bewegten die Kurse. Die japanischen Maschinenbauaufträge sind im April deutlich besser als erwartet ausgefallen. Marktteilnehmer sprachen unisono von einem positiven Konjunktursignal für die ganze Region. Die Yen-Aufwertung als Folge der Schuldenkrise habe den Maschinenbau in Japan offensichtlich nicht gebremst. In Tokio gehörten Industriewerte beflügelt von den positiven Daten zu den klaren Gewinnern. Nippon Steel und Kobe Steel gewannen 3,6 bzw 2,2 Prozent. Hitachi zogen um 2,4 Prozent an. Der Industriekonzern plant laut Nikkei die Übernahme eines Kraftwerksdienstleisters in Deutschland und will die Umsätze mit fossilen Kraftwerken bis 2015 um 25 Prozent steigern. Nach einem negativen Analystenkommentar von der Credit Suisse fielen Canon gegen den Markttrend um 1,1 Prozent. Mit dem schwachen Verbrauchervertrauen für Juni gehörten Konsumwerte in Sydney zu den klaren Verlierern. Tatts Group, Tabcorp, Flight Centre, Billabong und Myer gaben zwischen 0,7 und 1,9 Prozent ab. Auch die Titel der vier großen Banken standen unter Druck. Whitehaven Coal zogen um 4,5 Prozent an - beflügelt von einem Übernahmegebot von Nathan Tinkler, welches prompt abgelehnt wurde. Analysten rechnen nun mit einer Erhöhung der Offerte. In Seoul schlugen ausländische Investoren bei Schwergewichten aus dem Technologie- und Automobilsektor zu. Samsung Electronics und Hyundai Motor gewannen 1,1 Prozent bzw 0,2 Prozent. In Hongkong brachen die Titel des Modekonzerns Esprit um rund 20 Prozent ein, nachdem der Vorstandsvorsitzende überraschend aus persönlichen Motiven das Handtuch geworfen hatte. Es war bereits der zweite Abgang einer prominenten Führungskraft im laufenden Monat. Das Unternehmen leidet vor allem unter der Schuldenkrise in Europe, denn der alte Kontinent stellt einen wichtigen Absatzmarkt für den Bekleidungshersteller dar. In Schanghai zählten Versicherungsaktien zu den klaren Siegern. Händler sprachen von Spekulationen auf steigende Unternehmensergebnisse im Zusammenhang mit regulatorischen Lockerungen. New China Life Insurance schnellten um 10, China Life Insurance um 7,2 und China Pacific Insurance um 6,7 Prozent in die Höhe. Kontakt zum Autor: florian.faust@dowjones.com DJG/DJN/flf/gos Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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