Alt 18.11.10, 18:09
Standard Wall Street baut Anfangsgewinne aus - Philly-Fed-Index treibt
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NEW YORK (Dow Jones)--Freundliche Vorgaben aus Asien und Europa haben Wall Street mit Kursgewinnen in den Donnerstag starten lassen. Im frühen Geschäft verleiht der deutlich besser als erwartet ausgefallene Philly-Fed-Index den Indizes dann noch zusätzlichen Schub. Die Rückkehr von GM an die Börse kann zwar die ganz hohen Erwartungen nicht erfüllen, wird von Händlern unter dem Strich aber dennoch als Erfolg gewertet.

Gegen 16.45 Uhr MEZ steigt der Dow-Jones-Index um 1,6% bzw 172 Punkte auf 11.180. Für den S&P-500-Index geht es um 1,7% bzw 20 Punkte auf 1.199 nach oben. Der Nasdaq-Composite-Index rückt um 1,8% bzw 45 Punkte auf 2.521 vor.

Hauptgrund für die wieder etwas aufgehellte Stimmung der Börsianer sind die sich abzeichnenden Maßnahmen zur Sicherstellung der irischen Refinanzierungsfähigkeit. So trifft am Donnerstag eine Expertengruppe von Europäischer Union, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds in Dublin ein, die sich einen Überblick über den Haushalt Irlands und die Verfassung des irischen Bankensektors verschaffen soll. Darüber hinaus sollen die Modalitäten einer möglichen Rettungsaktion geklärt werden.

Auch die jüngsten Nachrichten zur Beschäftigungslage in der größten Volkswirtschaft der Welt lieferten bereits vorbörslich Grund zu verhaltener Freude. So ist die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung binnen Wochenfrist zwar um 2.000 gestiegen, Volkswirte hatten im Mittel ihrer Prognosen aber eine Zunahme um 8.000 erwartet.

Im frühen Geschäft stand mit dem Philly-Fed-Index der zweite regionale Frühindikator für das Verarbeitende Gewerbe der USA im November auf dem Programm, der den Indizes einen zusätzlichen Aufwärtsimpuls gab. Er stieg überraschend stark auf plus 22,5 von plus 1,0 Punkten im Vormonat. Der Ökonomenkonsens hatte lediglich auf eine Zunahme auf plus 4,5 Punkte gelautet. Positive Zahlen signalisieren wirtschaftliches Wachstum im Raum Philadelphia.

"Allerdings werden dem Indikator auch gute Vorlaufeigenschaften für die landesweite Entwicklung beigemessen", sagt ein Marktteilnehmer. Vor diesem Hintergrund trete die Enttäuschung durch das bereits veröffentlichte Pendant für die Region New York in den Hintergrund. Auch der Blick auf die Details des Philly-Fed-Index falle positiv aus, ergänzt ein Volkswirt. So hätten sich die kritischen Subindizes für Beschäftigung und Auftragseingang kräftig erholt. Das treibt vor allem die Zykliker an Wall Street. So verteuern sich Alcoa um 4% auf 13,46 USD und Caterpillar um 2,6% auf 83,27 USD.

Daneben steht die Rückkehr des Automobilherstellers GM an die Börse im Zentrum des Anlegerinteresses. Weniger als anderthalb Jahre nach einer in Rekordgeschwindigkeit abgewickelten Insolvenz steht das Unternehmen damit wieder auf dem Kurszettel. "Auf den ersten Blick ziemlich niedrig", kommentiert ein Händler die Erstnotiz von 35 USD. Vor der Eröffnungsglocke seien Spekulationen von 36 bis 37 USD herumgereicht worden.

"Aber aus der Aktie ist angesichts der ursprünglichen Spanne von 26 bis 29 USD bislang ja auch schon eine ganze Menge herausgekitzelt worden", so der Händler. GM hatte den Ausgabepreis aufgrund der regen Nachfrage mit 33 USD festgelegt. Im frühen Geschäft legen GM dann noch etwas weiter zu und notieren bei 35,54 USD. Das entspricht einem Plus von 7,7% auf den Ausgabepreis.

Applied Materials legen um 2,4% auf 12,68 USD zu. Der Ausrüster der Halbleiterindustrie hat im vierten Quartal auf bereinigter Basis 0,36 USD je Aktie verdient. Die Einnahmen lagen bei 2,89 Mrd USD. Der Analystenkonsens hatte hingegen lediglich auf einen Gewinn von 0,32 USD je Aktie und einen Umsatz von 2,62 Mrd USD gelautet.

Limited Brands steigen um 7,4% auf 34,25 USD. Das Unternehmen, das Marken wie "Victoria's Secret" oder "Bath&Body Works" vertreibt, hat die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr auf 1,82 bis 1,97 USD von 1,68 bis 1,83 USD je Aktie angehoben. Darüber hinaus kündigte Limited Brands eine Sonderdividende von 3 USD je Aktie sowie ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 200 Mio USD an.

Qualcomm werden mit einem Plus von 1,2% auf 48,55 USD gehandelt. Die Analysten der Credit Suisse haben die Aktien des auf Mobilfunkhalbleiter spezialisierten Unternehmens nach dem Analystentag am Mittwoch auf "Outperform" von "Neutral" heraufgestuft. Das Lizenzgeschäft belebe sich angesichts der steigenden durchschnittlichen Verkaufspreise für Mobilfunkendgeräte wieder, heißt es zur Begründung.

DJG/DJN/jej/reh

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