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NEW YORK (Dow Jones)--Erneut im Plus haben die US-Börsen den Handel am Freitag beendet, auch wenn die Anleger vor dem Wochenende etwas zurückhaltender agierten. Vor allem die technologielastigen Nasdaq-Indizes legten kräftig zu, nachdem Konjunkturdaten einen neuerlichen Beweis dafür geliefert hatten, dass sich die Inflation abschwächt. Das untermauerte Hoffnungen auf weniger aggressive Zinserhöhungen der US-Notenbank. Schwache Geschäftszahlen und ein pessimistischer Ausblick von Intel schürten auf der anderen Seite jedoch Rezessionssorgen.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent. Der S&P-500 gewann 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,9 Prozent. Dabei verzeichneten 1.889 (Donnerstag: 2.116) Titel Kursgewinne, während 1.201 (961) -verlierer gesehen wurden und 113 (124) Titel unverändert schlossen. Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Deflator) stieg im Dezember in der Kernrate erwartungsgemäß weniger stark als im November. Allerdings reduzierten die US-Verbraucher ihre Ausgaben im Dezember abermals und etwas stärker als angenommen, was darauf hindeuten könnte, dass eine wichtige Säule der US-Wirtschaft schwächelt. Auf der anderen Seite zeugt ein von der Universität Michigan erhobener Index davon, dass sich die Stimmung der Verbraucher im Januar überraschend deutlich aufgehellt hat. Alles in allem hätten die in dieser Woche veröffentlichten Konjunkturdaten nichts enthalten, was sie von ihrer Erwartung abbringen könnte, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche den Leitzins um 25 Basispunkte erhöhen werde, sagte Liz Ann Sonders, Chief Investment Strategist bei Charles Schwab. Arbeitsmarkt und Wirtschaft müssten schon erhebliche Schwäche zeigen, damit die Fed die Zinsen senken würde. Intel mit herber Enttäuschung Doch auch wenn bislang vieles auf eine "weiche Landung" der US-Wirtschaft hindeutet, sprechen etliche während der laufenden Bilanzsaison veröffentlichte Zahlenausweise und Ausblicke großer Unternehmen eine andere Sprache. Jüngstes Beispiel ist Intel. Der Chipkonzern ist im vierten Quartal 2022 infolge des schrumpfenden Marktes für Personal Computer in die roten Zahlen gerutscht. Zudem wird Intel voraussichtlich auch das erste Quartal mit einem Verlust abschließen. Bereinigt schnitt Intel zwar noch positiv ab, aber dennoch deutlich unter Marktkonsens. Die Aktie verlor 6,4 Prozent. American Express stiegen dagegen um 10,5 Prozent. Belastet von höheren Rücklagen für mögliche Kreditverluste hat die Kreditkartengesellschaft im vierten Quartal weniger verdient und auch die Erwartungen verfehlt. Für das laufende Jahr rechnet American Express aber mit einem Einnahmeplus von 15 bis 17 Prozent, die Ergebnisprognose schlug die Analystenschätzungen. Der Ölkonzern Chevron hat im vergangenen Jahr von den anziehenden Ölpreisen profitiert, das Unternehmen erzielte 2022 einen Rekordgewinn. Im vierten Quartal blieb das Ergebnis allerdings hinter den Erwartungen zurück, der Kurs ermäßigte sich um 4,5 Prozent. Die Titel hatten am Donnerstag fast 5 Prozent gewonnen, nachdem das Unternehmen einen Aktienrückkauf im Volumen von 75 Milliarden Dollar und eine Dividendenerhöhung angekündigt hatte. KLA, ein Ausrüster der Halbleiterindustrie, lieferte unter den Konsensschätzungen liegende Quartalszahlen ab. Der Kurs rutschte um 6,9 Prozent ab. Hasbro fielen um 8,1 Prozent. Der Spielwaren- und Unterhaltungskonzern schrumpft seine Belegschaft weltweit um 15 Prozent. Zugleich hat Hasbro enttäuschende und schlechter als erwartet ausgefallene Quartalszahlen gemeldet. Ein Anstieg des Reiseverkehrs hat dem Kreditkartenanbieter Visa zu einem besseren ersten Geschäftsquartal verholfen als erwartet. Der Kurs verbesserte sich um 3 Prozent. Tesla (+11%) profitierten erneut von den am späten Mittwoch veröffentlichten Geschäftszahlen und dem Ausblick des Elektroautoherstellers. CEO Elon Musk habe die Gemüter beruhigt, indem er versichert habe, dass es bei Tesla kein Nachfrage-Problem gebe, hieß es. Renditen steigen mit anstehenden Zinserhöhungen Die erneut steigenden Aktienkurse dämpften das Interesse an Staatsanleihen. Auch die als sicher geltenden Zinserhöhungen von Fed und EZB in der kommenden Woche lasteten auf den Kursen. Im Gegenzug stiegen die Renditen. Die steigenden Marktzinsen zogen den Dollar leicht nach oben, der Dollarindex gewann 0,1 Prozent. Die Ölpreise gaben anfängliche Gewinne ab und drehten deutlich ins Minus. Die US-Sorte WTI verbilligte sich um 1,6 Prozent auf 79,68 Dollar. Ein Marktteilnehmer sprach von einem "Tauziehen" um die Marke von 80,00 Dollar bei WTI, solange nicht klar sei, wie sehr die Nachfrage vom Ende der Corona-Beschränkungen in China beeinflusst werde. Auch die anstehende Fed-Sitzung und die Opec+-Konferenz in der kommenden Woche hätten die Akteure zurückhaltend agieren lassen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/cln/flf/sha (END) Dow Jones Newswires January 27, 2023 16:11 ET (21:11 GMT) Copyright (c) 2023 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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