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Die offene Drohung Trumps gegenüber Toyota, in Mexiko produzierte Autos beim Import in die USA hoch zu besteuern, hat auch die deutschen Autobauer aufgeschreckt. Immerhin betreibt Volkswagen eine riesige Produktion in Mexiko.
Gleichzeitig geraten nun auch Chrysler und heute auch Renault in den Strudel des Abgasskandals. Die Aktie von FiatChrysler ist gestern um 10% abgerutscht. Derweil hat Volkswagen den Thron des weltgrößten Autobauers erklommen. 2016 verkaufte VW mehr Fahrzeuge als Toyota. Auf der CEO in Las Vegas gibt es dieses Jahr nur ein Thema: Die Elektrifizierung des Automobils. Autonomes Fahren steht ganz oben auf der Wunschliste sämtlicher Autobauer, die IT-Branche möchte beim Wettlauf natürlich die Chips und Software liefern. Die Aktie von Tesla, 2018e KGV von 118, ist seit Dezember um 25% angesprungen. Im Jahr 2017 werden wir viel über den Automobilsektor zu hören bekommen. Derzeit ist die Situation für meinen Geschmack zu undurchsichtig. Deutsche Autobauer haben starke Standbeine in China aufgebaut, Volkswagen verkauft inzwischen über die Hälfte seiner Autos direkt nach China. Donald Trump fordert eine härtere Gangart gegenüber China und sieht die "Freunde" der USA in der Pflicht, seinen Kurs zu unterstützen. Ich sehe daher VW nicht unbedingt als Profiteur der Trump-Direktive. CIA VS. FBI, CLINTON VS. TRUMP Achten Sie mal drauf: Geheimdienste mischen sich kräftig in die Politik ein, das ist nichts Neues. Bei diesen US-Wahlen haben sich CIA und FBI einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Das FBI hat gewonnen, Trump wird Präsident. Durch die Veröffentlichung von persönlichen E-Mails Hillary Clintons kurz vor der Wahl hat das FBI einen Beitrag zum Wahlsieg Trumps geleistet. Nun tritt das CIA noch nach und veröffentlicht einen Bericht, in dem einige schwerwiegende Vorwürfe gegenüber Trump nachzulesen sind. Der Haken an der Sache: Der Bericht stammt nicht vom CIA, sondern von einem ehemaligen MI6-Spion aus Großbritannien, der seine Informationen direkt aus Russland, autorisiert durch Putin, erhalten haben soll. Trump nutzt sein Twitter-Account, um offen gegen den CIA vorzugehen. Bereits im Dezember hat er angekündigt, den CIA umzustrukturieren (sprich: zu verkleinern). Seit John F. Kennedy ist kein US-Präsident mehr so offen gegen die CIA vorgegangen. Kein Wunder, dass diese Auseinandersetzung sehr viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erhält. Für mich ist das eine sehr schwierige Geschichte: Ich bin sicher, das man über Donald Trump viele Informationen sammeln kann, die moralisch fragwürdige Verhaltensweisen aufdecken. Ich habe an dieser Stelle bereits geschrieben, dass ich Donald Trump, würde er an meiner Haustür klingeln und mich zu einem Bierchen einladen, die Tür vor der Nase zuschlagen würde. Soweit gehen meine persönlichen Sympathien für diesen Menschen. Doch politisch ist das eine andere Sache: Ich freue mich jeden Tag darüber, wie er Washington aufmischt. Die eingefahrenen Beziehungsgeflechte lassen kaum noch sachlich fundierte Entscheidungen zu, immer spielen diverse Abhängigkeiten die Hauptrolle. In vier Jahren wird das anders aussehen, wenn Trump einen Teil seiner Vorhaben umsetzen kann. Gleichzeitig wurden einige von ihm benannte Minister vom Senat befragt. Der nominierte Außenminister (Rex Tillerson) als auch der nominierte Verteidigungsminister (James "Mad Dog" Mattis - Beiname "Verrückter Hund") haben in wesentlichen Punkten den Wahlversprechen Trumps widersprochen. Bevor die Presse einen Skandal daraus machen konnte, twitterte Trump heute früh "Ich möchte, das meine nominierten Kandidaten ihre eigene Meinung vertreten, nicht meine. Sie haben ein gutes Bild abgegeben". Wir dürfen also gespannt sein, was von seinen vollmundigen Wahlversprechen letztlich wirklich umgesetzt wird und wo er sich von seinen Ministern eines Besseren belehren lässt. Eines zeichnet sich jedoch derzeit bereits ab: Die drei wichtigsten Versprechungen an die Finanzmärkte, Steuererleichterungen, Infrastrukturinvestitionen und Repatriation, geraten ins Hintertreffen. Am kommenden Freitag wird Donald Trump zum Präsidenten gekürt. Die Erwartung der Finanzmärkte, dass einen Tag später die drei genannten Versprechen umgesetzt werden, dürfte nicht erfüllt werden. ROTATION SETZT SICH FORT An den Finanzmärkten stellt man sich auf eine entsprechende Enttäuschung ein: Nachdem im November und Dezember die "Trump-Aktien" nach oben schossen, konsolidieren diese nun. Stattdessen hat die Nasdaq bis gestern jeden Tag im neuen Jahr höher geschlossen als am Tag zuvor, die Nasdaq notiert auf einem Allzeithoch. Der DAX startete zwar mit einem kräftigen Sprung über die 11.500 Punkte ins neue Jahr, pendelt aber seither um die 11.600 Punkte. Wir laufen auf die Berichtssaison zu, da wird es spannend. In den USA als auch in Deutschland gibt es neuen Konjunkturoptimismus, CEOs haben also Grund genug für einen optimistischen Ausblick auf das Jahr 2017. Auf der anderen Seite ist der US-Dollar seit Anfang November um 6% gegenüber dem Euro angesprungen. Das belastet die US-Exporte, ist auf der anderen Seite gut für deutsche Exporte in die USA. Aus diesem Grund habe ich zu unseren fünf Trump-Aktien kein US-Unternehmen gestellt, das von Exporten abhängig ist. J.P. Morgan hat heute bereits gute Quartalszahlen vorgelegt, CEO Jamie Dimon hat sich zu einem optimistischen Ausblick hinreißen lassen. J.P. Morgan ist kaum betroffen von einem starken US-Dollar, ebensowenig wie die US-Bank, die wir als eine der fünf Trump-Aktien ausgewählt haben. Schauen wir einmal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich geschlagen haben: WOCHENPERFORMANCE DER WICHTIGSTEN INDIZES INDIZES (12.01.2017) Woche Δ Σ '17 Δ Dow Jones 19.864 -0,4% 0,5% DAX 11.521 -0,7% 0,3% Nikkei 19.135 -1,6% 0,1% Shanghai A 3.266 -1,1% 0,5% Euro/US-Dollar 1,06 0,8% 1,1% Euro/Yen 121,57 -1,5% -1,2% 10-Jahres-US-Anleihe 2,34% -0,08 -0,11 Umlaufrendite Dt 0,07% -0,01 0,08 Feinunze Gold $1.199 2,3% 4,1% Fass Brent Öl $56,15 -1,9% -1,0% Kupfer 5.752 6,0% 6,0% Baltic Dry Shipping 892 -3,9% -3,9% Der Dow Jones flirtet weiterhin mit der 20.000 Punkte-Marke, schafft aber nicht den Sprung darüber. Der DAX kann sich ebensowenig über die nunmehr gültige Hürde bei 11.700 Punkten hieven. Vor einer Woche schrieb ich, dass es gefährlicher wird, um so länger die Aktienindizes nicht nach oben laufen. War also vor einer Woche die Gefahr eines Ausverkaufs noch klein, so ist die Gefahr nun deutlich größer geworden. Erste Zweifel an der Durchsetzungsfähigkeit Trumps haben diese Woche für eine Erholung des Euros gesorgt. So sind auch die Anleihen wieder etwas angestiegen, die Renditen sind gefallen. Der Kupferpreis ist kräftig angesprungen (+6%) während der Baltic Dry Verschiffungsindex zurückgegangen ist (-3,9%). Beides sind wichtige Konjunkturindikatoren, die derzeit widersprüchliche Signale aussenden. Warten wir's also ab. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Stephan Heibel die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
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