Alt 28.03.11, 06:03
Standard Wann wird eine unheimliche black box zu einem black swan?
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„Wer fürchtet sich vom schwarzen Mann?“ haben wir alle als Kinder gespielt und haben versucht uns nicht einfangen zu lassen. „Wer fürchtet sich von der black box?“ wäre der spannende Frage für Finanzanalysten, die nicht weglaufen können, sondern gerade jetzt gefragt sind, aber mit einer Reihe von unkalkulierbaren Ereignissen konfrontiert werden. „Wer fürchtet sich vor black swans?“ ist die spannende Frage für alle Anleger. Black swans sind unvorhersehbare Ereignisse mit nachhaltiger ökonomischer Schockwirkung. Black swans führen zu nachhalten Unsicherheitsschocks in der Wirtschaft und an den Weltbörsen wie am 11. September 2011 nach dem Terroranschlag und im Augst 2008 nach der Lehmann-Pleite.

Die spannenden Frage kann aber auch sein: Wann wird eine „black box“ zu einem „black swans“? Es geht dabei um unkalkulierbare Kettenreaktionen und um“ Domino-Days“. Domino-days kommen durch Massen-Panikreaktion zustanden, die bisher noch ausblieben. Die EU-Gipfel verteilen jetzt ebenso wie die G20-Gipfel noch die Beruhigungspillen, die verabreicht werden mit neuen Rettungsschirmen, die immer größer werden. S&P hat das Rating von portugiesischen Anleihen deutlich herabgestuft, was fast einer Zahlungsunfähigkeit gleichkommt. Dennoch will Portugal nicht unter den Rettungsschirm. Also zunächst das gleiche Spiel wie im Fall Irland.

Ist der Euro noch zu retten? Zunächst wird die EU zur Transferunion, was sie im Grunde durch die EU-Strukturhilfen schon lange ist. Viele Politiker, Top-Manager und Notenbanker, also die, die es eigentlich wissen müssten, spielen jetzt bei dem Film „denn sie wissen nicht, was sie tun“ die Hauptrolle. Über die Risiken und Nebenwirkungen der aktuellen Entscheidungen wird die Bevölkerung erst später – nach dem black swan - aufgeklärt werden.

Jetzt wird es einen Stresstest nach dem anderen – für Atomkraftwerke, Banken und Finanzsysteme - geben und auch die Politiker und Manager sind alle in Stress, denn sie hetzen von einem Krisentermin zum nächsten, ohne Nachdenken zu können. Da kann auf der klug vorausschauende der Anleger schnell den Überblick verlieren, en es gibt jetzt eine Reihe von black box wie das Schnellballsystem „Refinanzierung“ von Staatsanleihen“ („PIGS, USA), Supergau und mögliche Kettenreaktionen in Japan, Jasmin-Revolutionen im arabischen Raum – hoffentlich nicht in Saudi-Arabien oder in China (wer füllt hernach das Machtvakuum), dass eine mittel- oder langfristige Aktienkursprognose aus fundamentaler Sicht wie ein Lotteriespiel wird. Zudem kann aus jeder der aufgeführten black box auch ein black swan werden, wenn eine gewisse Toleranzgrenze überschritten wird.

Da es jetzt eine große Zahl von black box für Finanz-Analysten gibt, ist die Aktienkursprognose reine Spekulation und auch die hartgesottenen Value Investoren werden damit zwangsläufig zu „Spekulanten“, die ihr Erfolgsmodell auf dem Prinzip Hoffnung aufbauen. Dies ist nicht immer ein guter Ratgeber. Mir ist schon auf der letzten Messe „Invest“ aufgefallen, die die Anleger immer mehr zu Tradern mutieren (sollen?). Per Knopfdruck werden aufgrund von bestimmen charttechnischen Signalen gekauft und verkauft. Was hinter dem Kurs steckt, wird nicht hinterfragt. Hauptsache die Richtung stimmt. Wenn ich auch die technische Analyse gerade zum rechtzeitigen Erkennen von Abwärtsspiralen befürworte, sind jetzt die Fundamentalanalyse und das vernetzte Denken wesentliche wichtiger. Zuviel Trader im Markt erhöhen die Gefahr von Domino-days, Crash und Panikreaktionen schon durch den Knopfdruck „Stopp-loss-order“ und Computer-Handelssysteme. Der Menschverstand bleibt dabei auf der Strecke, aber den brauchen wir jetzt – am besten global vernetzt und querdenkend – mehr denn je. Es wird jetzt also weiter“ auf hohem Niveau spekuliert bzw. gezockt, Die Börse in Ägypten eröffnete letzte Woche gleich mit Limit down, also einem Kurseinbruch. Keiner weiß, wie es dort weitergeht.

Ein halbwegs „sicherer Hafen“, den es bekanntlich nicht gibt, waren Öl/Gasaktien aus Russland und den Aktien aus Südosturopa, die ich weiterhin favorisiere. Der RTS-Index stieg am Freitag um 0,67% auf 2041 indexpunkte, was ein Kursplus von 15% seit Jahresbeginn bedeutet. Das neue Russia Equity Basket. Zertifikat von Goldman Sachs (WKN GS4EZ9) stieg am Freitag um 0,8% auf 94,15 €. Das aus 30 Aktien bestehen Zertifikat ist weiterhin aussichtsreich. Hochinteressant ist jetzt auch der Aktienmarkt Mongolei. Nachzulesen sind die neuen Chancen auch im aktuellen EAST STOCK TRENDS mit einem Südosteuropa- und Mongolei-Special.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Andreas Männicke die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
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