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NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben nach den Vortagesgewinnen am Freitag mit deutlichen Abschlägen geschlossen. Marktteilnehmer verwiesen auf den starken US-Arbeitsmarktbericht, der den geplanten Zinserhöhungskurs der US-Notenbank bestätigen dürfte.
Der Dow-Jones-Index schloss 1,1 Prozent tiefer bei 32.899 Punkte, der S&P-500 notierte 1,6 Prozent leichter. Der technologielastige Nasdaq-Composite gab 2,5 Prozent nach. Dabei gab es insgesamt 862 (Donnerstag: 2.485) Kursgewinner und 2.417 (804) -verlierer. Unverändert schlossen 116 (122) Titel. Der US-Arbeitsmarktbericht für Mai zeigte mit einem Stellenaufbau um 390.000 erneut ein robustes Jobwachstum und lag damit über der Erwartung einer Zunahme um 328.000. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 3,6 Prozent, während hier ein leichter Rückgang auf 3,5 Prozent erwartet worden war. Beruhigend auf den Markt wirke jedoch, dass die Stundenlöhne mit 0,31 Prozent im selben Tempo wie im Vormonat gewachsen sind und damit nicht die befürchtete Beschleunigung zeigen, so ein Teilnehmer. Damit wurden allerdings die anhaltenden Sorgen der US-Notenbank bestätigt, dass ein starker Arbeitsmarkt die Inflation weiter in die Höhe treiben könnte, da der Wettbewerb um Arbeitskräfte die Lohnverhandlungen anheizt. Die Fed versucht derzeit mit einer straffen Geldpolitik, die weiter hohe Inflation einzudämmen. Vor diesem Hintergrund haben die Investoren Bedenken, dass es im Zuge der kräftigen Zinsanhebungen zu einem Fall der US-Wirtschaft in eine Rezession kommen könnte. Konjunkturseitig hat sich der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe im Mai etwas stärker als erwartet abgeschwächt, er lag damit aber weiter deutlich im Wachstumsbereich. Und der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für die US-Dienstleistungsbranche hat in zweiter Lesung für Mai ein nachlassendes Geschäft aufgezeigt, was von Ökonomen erwartet worden war. Ölpreise steigen - Anleihen unter Druck Nach einem zwischenzeitlichen Rücksetzer ging es für die Ölpreise erneut deutlich nach oben. Damit knüpften die Preise für Brent (+3,2%) und WTI (+2,9%) an die kräftigen Vortagesgewinne an. Energieanalyst Carsten Fritsch von der Commerzbank äußert Verständnis für den Preisanstieg trotz der Erhöhung der Fördermenge durch die Opec+. Denn die habe zwar am Vortag beschlossen, die Ölproduktion im Juli und August jeweils um 648.000 Barrel pro Tag zu erhöhen und damit 50 Prozent stärker als bislang vorgesehen. Doch habe die Opec+ damit lediglich die für die kommenden drei Monate vorgesehenen Produktionserhöhungen auf die nächsten zwei vorgezogen. Mehr Öl stehe dem Markt, wenn überhaupt, nur kurzfristig zur Verfügung, so seine Einschätzung. Der Dollar legte mit den Arbeitsmarktdaten etwas zu, zeigte aber insgesamt eine verhaltene Reaktion. Der Dollar-Index gewann 0,3 Prozent. Die Anleihen gerieten mit den Arbeitsmarktdaten unter Druck. Die Rendite 10-jähriger Papiere legte um 3,3 Basispunkte auf 2,94 Prozent zu. Die Fed könne bei der Straffung der Geldpolitik weiterhin aufs Gaspedal treten, so Thomas Altmann von QC Partners: "Der starke Arbeitsmarktbericht legitimiert schon heute den nächsten 0,5-Prozent-Schritt". Freuen dürfte sich die Fed, dass sich der Anstieg der Löhne im Mai schon den zweiten Monat in Folge verlangsamt hat. Damit befeuern die befürchteten Zweitrundeneffekte die Inflation bislang nicht übermäßig zusätzlich. Der Goldpreis gab 1,0 Prozent nach. Belastet wurde die Nachfrage nach dem zinslosen Edelmetall von den gestiegenen Marktzinsen. Okta nach Zahlen fester - Tesla mit Abschlägen Für die Okta-Aktie ging es um 5,0 Prozent nach oben. Der Experte für Identitätsmanagement schnitt in seinem ersten Quartal nicht nur besser ab als vom Markt erwartet, sondern erhöhte auch die Prognose für das Gesamtjahr. Tesla gaben 9,2 Prozent nach. Berichten zufolge plant der Autobauer die Zahl der Mitarbeiter um 10 Prozent zu senken. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten, soll Konzernchef Elon Musk dies in einer E-Mail mitgeteilt haben. Probleme in der Lieferkette veranlassen Boeing (-0,9%) dazu, die Produktion der 737 Max für etwa 10 Tage zu pausieren, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten. Dem Flugzeughersteller erschwert das, die Nachfrage der Fluggesellschaften nach neuen Flugzeugen zu befriedigen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/err/ (END) Dow Jones Newswires June 03, 2022 16:18 ET (20:18 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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