Alt 14.03.13, 14:36
Standard Börsen gehen wieder in Haussemodus über
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Europas Börsen gelingt am Donnerstag endlich der Ausbruch aus der seit Tagen währenden Warteschleife. Der DAX steigt auf ein neues Jahreshoch bei 8.048 Punkten, dem Euro-Stoxx-50 fehlen noch knapp 20 Punkte zum Erreichen selbiges. In den USA konnte der Dow ein neues Allzeithoch auf Schlusskursbasis ausbilden, wenn auch nur 4 Punkte über dem alten. Der Euro setzt derweil seine Abwärtsbewegung gegen den Dollar fort. Börsianer begrüßen die Entwicklung, denn eine schwache Einheitswährung sollte die Unternehmensgewinne stützen.

Der DAX steigt 0,8 Prozent auf 8.035 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 1 Prozent auf 2.732 nach oben. Wahrscheinlich sei nun ein Anlauf Richtung DAX-Allzeit-Hoch bei gut 8.150 Punkten, heißt es von den Technischen Analysten der Commerzbank. Erst dort liege der nächste technische Widerstand. Der Aufwärtstrend sei auf allen Ebenen intakt. Damit verstärken sich die Anzeichen, dass der große Verfall an der Terminbörse Eurex den Trend verstärkt. Am Freitag laufen Optionen und Futures auf Indizes und Einzelwerte aus.

Der Euro ist schwer angeschlagen und fällt auf Jahrestief nur noch knapp über der Marke von 1,29 Dollar. Händler verweisen auf die steigenden Marktzinsen in den USA, die den Greenback stützten. Übergeordnet profitiert der Dollar von - im Vergleich zur Eurozone - guten Konjunkturdaten aus den USA. Gegen Abend treffen sich die Staats- und Regierungschef der EU zu Verhandlungen in Brüssel. Es wird erwartet, dass die Weichen für ein Rettungspaket für Zypern gestellt werden. Unklar ist, ob es zu einer Beteiligung der privaten Gläubiger kommt.

Eine eher enttäuschend verlaufene Sonderauktion spanischer Staatsanleihen tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Spanien konnte lediglich 800 Millionen Euro unterbringen, einige Analysten hatten mit ein bis zwei Milliarden gerechnet. Doch die Nachfrage nach den Papieren mit Laufzeiten von 2029 bis 2041 war ordentlich. Mit den Renditen für spanische Benchmarkanleihen geht es um 9 Basispunkte auf 4,83 Prozent nach oben. Indes lagen die Zinsen erst jüngst bei über 5 Prozent.

Nach Geschäftsausweisen stehen Automobilwerte unter Abgabedruck. Für die VW-Aktie geht es 3,3 Prozent nach unten, BMW-Titel verlieren 0,9 Prozent. Der Kursabschlag bei VW wird unter anderem mit dem Rückgang der Margen im Automobilgeschäft begründet. Im vierten Quartal hat sich die EBIT-Marge gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum auf 2,5 Prozent halbiert. Bei BMW bemängeln Anleger den fehlenden Ausblick auf das laufende Jahr. Auch habe die Dividende die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Der europäische Branchenindex büßt 0,6 Prozent ein und trägt damit die Rote Laterne.

Lufthansa-Aktien steigen um 3,3 Prozent. Die endgültigen Geschäftszahlen lassen den Markt zwar kalt, für eine Überraschung sorgen allerdings niedrigere Kerosinkosten. Noch kräftiger nach oben mit einem Plus von 4,3 Prozent geht es mit den Aktien von HeidelbergCement, nachdem die Nettoverschuldung deutlicher reduziert werden konnte als erwartet. Damit ist die Grundlage für ein besseres Kredit-Rating gelegt worden. Nach einem mehr als überzeugendem Nettogewinn steigen K+S-Papiere um 3,6 Papiere.

SGL Carbon hat dagegen beim Gewinn enttäuscht. Die Analysten der DZ-Bank weisen darauf hin, dass der Ausblick deutlich unter der Markterwartung ausgefallen ist. Die Titel tauchen um 1,6 Prozent ab. Unter den Erwartungen ist laut DZ auch der Ausblick von Hugo Boss ausgefallen. Der Markt erwarte in diesem Jahr einen Anstieg des Gewinns je Aktie um gut 16 Prozent auf 5,19 Euro. Hugo Boss geht aber nur einem hohen einstelligen Wachstum beim operativen Gewinn aus. Die Aktien geben um 1,3 Prozent nach.

Generali-Titel legen deutlich zu und ziehen damit auch Allianz nach oben. Italiens größter Versicherer hat massive Abschreibungen vorgenommen. Operativ lief das Geschäft allerdings gut. Vor allem eine gute Schaden-Kosten-Quote wird im Handel als Grund für das Kursplus hervorgehoben. Die Papiere der Italiener springen um 8 Prozent und ziehen Allianz-Werte 1,8 Prozent ins Plus.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com
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