FRANKFURT (Dow Jones) - Schwächer tendiert am Freitagmittag der deutsche Aktienmarkt. Die Rating-Agentur Moody's hat mitgeteilt, die Bonität Spaniens möglicherweise zu senken. Das drückt laut Händlern unter anderem auf die Kurse. Gegen 12.57 Uhr verliert der DAX 1% oder 70 Punkte auf 7.120.

Auch im US-Schuldenstreit gibt es keine Aussicht auf eine Lösung. Eine Abstimmung im US-Repräsentantenhaus über ein Sparpaket des republikanischen Mehrheitsführers John Boehner wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) erneut vertagt.

Technisch unterstützt ist der DAX laut Beobachtern an der Durchschnittslinie der vergangenen 200 Handelstage, die aktuell bei 7.086 Zählern verläuft. Bei 7.200 liege ein Widerstand. Am Nachmittag könnte sich das Interesse der Akteure weg von der Schuldenkrise und hin zur Konjunktur wenden. Veröffentlicht werden Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA im zweiten Quartal.

Linde scheren mit einem Plus von 2,7% auf 124,30 EUR aus der Riege der Kursverlierer aus. Händler begründen die Kursgewinne vor allem mit einer guten Gewinnmarge des Herstellers von Industriegasen im zweiten Quartal.

Deutsche Börse büßen dagegen nach Quartalsergebnissen 2,3% auf 51,30 EUR ein. Händler monieren bei den Quartalsergebnissen des Frankfurter Börsenbetreibers hohe Kosten im operativen Geschäft.

HeidelbergCement geben um 1,3% auf 38,33 EUR nach. Beim Zementhersteller haben hohe Energiekosten die Ergebnisse im zweiten Quartal belastet - vor allem auf den asiatischen Wachstumsmärkten.

Auffallend ist die Kursschwäche der Versorger. RWE fallen um 2,7% und E.ON um 1,8%. Im Handel verweist man auf enttäuschende Geschäftszahlen von EnBW. Der baden-württembergische Versorger blickt wegen des Atomausstiegs doch etwas skeptischer auf das operative Ergebnis in diesem Jahr.

Vorzugsaktien von VW handeln 1,9% fester bei 140,65 EUR, nachdem Goldman Sachs das Kursziel für die Aktien um 15 auf 260 EUR erhöht hat.

In der zweiten Reihe fallen GEA auf mit einem Kursanstieg von 5,2% auf 24,36 EUR. Der Hersteller von Industrieanlagen hat die Ergebnisziele für das laufende Jahr erhöht. Auch der Rüstungskonzern Rheinmetall hat die Ziele für Umsatz und Gewinn im laufenden Jahr höher gesteckt. Die Aktie verliert jedoch 4% auf 56,97 EUR. Laut Tobias Schmidt vom Wertpapierhändler Steubing hatte man am Markt bereits mit einem besseren Ausblick gerechnet.

Nach Quartalszahlen legen die Aktien von EADS und Continental leicht zu. Continental hat die Umsatz- und Gewinnprognose erhöht. EADS rechnet für 2012 mit einem erheblich besseren Gewinn. MorphoSys verlieren nach Ergebnissen für das zweite Quartal 1,4% auf 19,75 EUR.

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