Beitrag gelesen: 2411 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Dienstag zweigeteilt: Während der S&P-500 auf ein Allzeithoch klettert und die Technologiewerte vorauseilen, hinken die Standardtitel im Dow hinterher. Dabei haben die Börsen tendenziell schwache Daten und zugleich Signale einer steigenden Inflation zu verdauen. Die Daten zu den Einzelhandelsumsätzen sowie zur Industrieproduktion - beides im Februar - sind zwar enttäuschend ausgefallen, dürften die US-Notenbank jedoch in ihrem aktuellen Kurs einer anhaltend lockeren Geldpolitik bestätigen. Damit sollten die Sorgen um eine vorzeitige Zinserhöhung an Brisanz verlieren.
Andererseits liefern die US-Importpreise im Februar genau das gegenteilige Signal, denn diese sind stärker gestiegen als erwartet und deuten somit auf eine leicht zunehmende Inflation hin. "Selbst das Risiko einer falkenhafteren Fed morgen scheint von den Marktteilnehmern eingepreist worden zu sein", sagt Analyst Marios Hadjikyriacos von XM. Am Mittwoch wird die US-Notenbank die Beschlüsse ihre Sitzung kundtun. Anders als in Europa und anderen Teilen der Welt verläuft die US-Impfkampagne wie am Schnürchen. Laut aktuellen Daten haben 32 Prozent aller Amerikaner mindestens die erste Impfung erhalten - 2,43 Millionen Dosen werden dabei täglich verabreicht. Für die Konjunkturerholung und damit auch für den Aktienmarkt seien das ermutigende Zeichen, heißt es. Der Dow-Jones-Index verliert gegen Mittag US-Ostküstenzeit 0,4 Prozent auf 32.830 Punkte. Für den S&P-500 geht es dagegen um 0,1 Prozent nach oben und der technologielastige Nasdaq-Composite steigt um 0,9 Prozent. Die Nasdaq profitiert von wieder leicht sinkenden Marktzinsen - die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen reduziert sich um knapp einen Basispunkt auf 1,60 Prozent - liegt damit aber noch immer in der Nähe ihrer Jahreshochs. Moderna mit erweiterten Impfstofftests gesucht Im Technologiesektor steigen Apple, Microsoft und Intel um bis zu 2,7 Prozent. Der Branchenindex der Halbleiterwerte legt um 2,5 Prozent zu. Unter den Einzelwerten legt die Aktie von Moderna um 9,2 Prozent zu. Der Pharmakonzern testet seinen Covid-19-Impfstoff nun auch an Kindern. Bislang ist das Vakzin nur für Menschen ab 18 Jahren aufwärts zugelassen. Dazu kommen die Probleme von Wettbewerber Astrazeneca in Europa, wo in vielen Ländern die Impfungen mit dem Vakzin des Unternehmens ausgesetzt wurden. Die Aktien von New Fortress ziehen um 24,4 Prozent an. Zwar schrieb das Energieunternehmen im Gesamtjahr noch einen Verlust, doch im vierten Quartal wurde ein ausgeglichenes Ergebnis erzielt. Für die Aktie von Predictive Oncology, einem Entwickler von personalisierten Krebstherapien, geht es nach Zahlenausweis um 2,5 Prozent abwärts. Dollar vor Fed-Sitzung kaum bewegt Der Dollar zieht zum Euro an. Insgesamt helle sich das Konjunkturbild in den USA weiter auf. Es bleibe abzuwarten, ob es der Fed bei steigender Inflation gelinge, den Markt von ihrem Stillhalten zu überzeugen, heißt es im Handel. Der Euro sinkt auf 1,1896 US-Dollar nach einem Tageshoch bei 1,1952. Mit dem Impfdebakel der EU und der vergleichsweise starken US-Wirtschaft werde der Euro tendenziell eher unter Druck stehen, so ein Marktteilnehmer. Die Ölpreise zeigen sich mit kräftigen Abgaben. Händler verweisen auf die Impfprobleme in Europa, die eine konjunkturelle Erholung und damit eine steigende Nachfrage verzögern könnten. Die Blicke seien zudem auf den Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) am Mittwoch gerichtet. Anleger würden vor allem auf Änderungen der Nachfrageprognosen achten, heißt es. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf/ros (END) Dow Jones Newswires March 16, 2021 12:15 ET (16:15 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|