Alt 22.03.21, 18:28
Standard Technologiesektor zieht wegen sinkenden Renditen an
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zieht am Montag an - allen vorneweg der Technologiesektor. Gestützt werden Technologietitel von wieder leicht sinkenden Rentenrenditen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt auf 1,69 nach zuletzt 1,73 Prozent zum Wochenschluss. Die Renditen sind zuletzt mit gestiegenen Inflationserwartungen sieben Wochen am Stück geklettert. Technologieunternehmen weisen häufig einen höheren und mit Fremdkapital finanzierten Investitionsbedarf auf. Entsprechend sensibel reagieren ihre Aktienkurse auf veränderte Marktzinsen. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit dreht der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 32.686 Punkte ins Plus, der S&P-500 gewinnt 0,8 Prozent und der technologielastige Nasdaq-Composite steigt um 1,5 Prozent.

"Es gibt bei den US-Anleiherenditen mehr Potenzial nach oben als Abwärtsrisiken", sagt Chefanalyst Edward Smith von Rathbone Investment Management. Damit steht er nicht allein. Am Markt mehren sich die Stimmen, die aus der Geldflut der US-Notenbank, einem erwarteten Konjunkturaufschwung und nicht zuletzt aus dem gewaltigen Konjunkturprogramm der US-Regierung Inflationsrisiken ableiten. Die Fed selbst hatte jüngst eingeräumt, dass die Inflation kurzfristig mit 2,4 Prozent über das langfristige Ziel von 2 Prozent hinausschießen könnte.

Technologiewerte fest

Im Technologiesektor steigen Apple, Microsoft und Intel um bis zu 3,2 Prozent. Der neue Intel-CEO Pat Gelsinger plant einen Strategie-Zwischenbericht nach der Schlussglocke am Dienstag. Analysten rechnen mit Informationen zu Intels Ausgliederungsplänen, dem Fortschritt bei 7-Nanometer-Chips und möglicherweise Jahresziele und Investitionspläne.

Applied Materials steht bei der Übernahme des Chipzulieferers Kokusai Electric vom Finanzinvestor KKR vor dem Scheitern. Es sei nicht gelungen, eine regulatorische Genehmigung aus China bis zum Fristende in der vergangenen Woche zu erhalten, so das Unternehmen. Die Titel von Applied Materials ziehen um 4,2 Prozent an.

Elefantenhochzeit bei Eisenbahnen

Auf dem nordamerikanischen Kontinent steht eine große Fusion im Eisenbahnverkehr an: Die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway kauft die Eisenbahnholding Kansas City Southern und schafft damit erstmals ein Schienennetz im Güterverkehr, das Mexiko, die USA und Kanada verbindet. Die Transaktion hat einen Wert von rund 25 Milliarden US-Dollar. Canadian Pacific sinken in den USA um 4 Prozent, Kansas City Southern steigen um 12,3 Prozent. Im Eisenbahnsektor verlieren Union Pacific 2,3 Prozent, CSX ziehen um 3 Prozent an und Norfolk Southern stagnieren.

Am Devisenmarkt neigt der US-Dollar zur Schwäche. Die Türkische Lira wertet indes massiv ab. Zeitweise bricht sie um 17 Prozent ein. In einem überraschenden Schritt hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Chef der Zentralbank erneut entlassen. Diesmal berief er Naci Agbals. Im Handel ist von zerstörtem Vertrauen und einer Abkehr der Zinserhöhungspolitik die Rede. Die Türkei erhält bereits ihren dritten Zentralbankchef in zwei Jahren.

Die Aussicht auf erneute Lockdowns in Deutschland, Frankreich und Italien gepaart mit Sorgen über die politische Unsicherheit in der Türkei könnten den Euro belasten und den Dollar beflügeln, so MUFG. Aktuell hält sich die Gemeinschaftswährung aber im Plus.

Am Erdölmarkt sinken die Notierungen leicht. Steigende Förderaktivitäten bei den US-Schieferölproduzenten dürften die Aussichten auf eine Preiserholung nach dem jüngsten Absturz dämpfen, heißt es.

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March 22, 2021 12:47 ET (16:47 GMT)

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