Alt 23.03.21, 05:56
Standard Technologiesektor vorn - Anleiherenditen fallen
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NEW YORK (Dow Jones)--Vor allem die Stärke der Technologiewerte hat am Montag die Wall Street nach oben gebracht. Gestützt wurden Technologietitel von wieder leicht sinkenden Rentenrenditen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel auf 1,69 nach zuletzt 1,73 Prozent zum Wochenschluss. Die Renditen waren zuletzt mit gestiegenen Inflationserwartungen sieben Wochen am Stück geklettert. Technologieunternehmen weisen häufig einen höheren und mit Fremdkapital finanzierten Investitionsbedarf auf. Entsprechend sensibel reagieren ihre Aktienkurse auf veränderte Marktzinsen.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,3 Prozent auf 32.731 Punkte, der S&P-500 gewann 0,7 Prozent. Der Nasdaq-Composite kletterte um 1,2 Prozent. An der Nyse wurden 1.458 (Freitag: 1.852) Kursgewinner gezählt, denen 1.814 (1.447) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 102 (96) Titel.

"Es gibt bei den US-Anleiherenditen mehr Potenzial nach oben als Abwärtsrisiken", sagte Chefanalyst Edward Smith von Rathbone Investment Management. Damit steht er nicht allein. Am Markt mehren sich die Stimmen, die aus der Geldflut der US-Notenbank, einem erwarteten Konjunkturaufschwung und nicht zuletzt aus dem gewaltigen Konjunkturprogramm der US-Regierung Inflationsrisiken ableiten. Die Fed selbst hatte jüngst eingeräumt, dass die Inflation kurzfristig mit 2,4 Prozent über das langfristige Ziel von 2 Prozent hinausschießen könnte.

Technologiewerte fest

Im Technologiesektor stiegen Apple, Microsoft und Intel um bis zu 2,9 Prozent. Der neue Intel-CEO Pat Gelsinger plant einen Strategie-Zwischenbericht nach der Schlussglocke am Dienstag. Analysten rechnen mit Informationen zu Intels Ausgliederungsplänen, dem Fortschritt bei 7-Nanometer-Chips und möglicherweise Jahresziele und Investitionspläne.

Applied Materials steht bei der Übernahme des Chipzulieferers Kokusai Electric vom Finanzinvestor KKR vor dem Scheitern. Es sei nicht gelungen, eine regulatorische Genehmigung aus China bis zum Fristende in der vergangenen Woche zu erhalten, so das Unternehmen. Daneben kündigte der Konzern einen Aktienrückkauf in Höhe von 7,5 Milliraden Dollar an. Die Titel von Applied Materials zogen um 3,9 Prozent an.

Elefantenhochzeit bei Eisenbahnen

Auf dem nordamerikanischen Kontinent steht eine große Fusion im Eisenbahnverkehr an: Die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway kauft die Eisenbahnholding Kansas City Southern und schafft damit erstmals ein Schienennetz im Güterverkehr, das Mexiko, die USA und Kanada verbindet. Die Transaktion hat einen Wert von rund 25 Milliarden US-Dollar. Canadian Pacific sanken in den USA um 2,1 Prozent, Kansas City Southern stiegen um 11,1 Prozent. Im Eisenbahnsektor verloren Union Pacific 2,3 Prozent, CSX zogen um 3,3 Prozent an und Norfolk Southern stagnierten.

Am Devisenmarkt neigte der US-Dollar zur Schwäche. Die Türkische Lira wertete indes massiv ab. Zeitweise brach sie um 17 Prozent ein. In einem überraschenden Schritt hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Chef der Zentralbank erneut entlassen. Diesmal berief er Naci Agbals. Im Handel ist von zerstörtem Vertrauen und einer Abkehr der Zinserhöhungspolitik die Rede. Die Türkei erhält bereits ihren dritten Zentralbankchef in zwei Jahren.

Die Aussicht auf erneute Lockdowns in Deutschland, Frankreich und Italien gepaart mit Sorgen über die politische Unsicherheit in der Türkei könnten den Euro belasten und den Dollar beflügeln, so MUFG. Aktuell hält sich die Gemeinschaftswährung aber im Plus.

Die Erdölpreise tendierten wenig verändert. Einerseits dürften steigende Förderaktivitäten bei den US-Schieferölproduzenten die Aussichten auf eine Preiserholung nach dem jüngsten Absturz dämpfen. Auch die weiteren oder zusätzlichen Schließungen der Wirtschaft in vielen Ländern lastete. Andererseits halfen positive Nachrichten zum Covid-Impfstoff von Astrazeneca.

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March 22, 2021 16:11 ET (20:11 GMT)

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