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NEW YORK (Dow Jones) - Die Aktienkurse an Wall Street sind am Freitag kräftig eingebrochen. Ein überraschend schwach ausgefallener Michigan-Index zum Verbrauchervertrauen sowie nun auch einige eher enttäuschende Unternehmensausweise sorgten für einen Realitätsabgleich an den Märkten und brachte die Bären in die Offensive. Vor allem Bankenwerte brachen kräftig ein.
Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 2,5% bzw 261 Punkte auf 10.098, für den S&P-500 ging es um 2,9% bzw 32 Punkte auf 1.065 nach unten. Der Nasdaq-Composite gab um 3,1% bzw 70 Punkte auf 2.179 nach. An der New York Stock Exchange wurden 1,49 (Donnerstag: 1,08) Mrd Aktien umgesetzt. Dabei kamen auf 611 Kursgewinner 2.417 Kursverlierer, 80 Aktien schlossen unverändert. Der Index für die Verbraucherstimmung der Uni Michigan in den USA ist im Juli nach den Ergebnissen der ersten Umfrage auf 66,5 gesunken. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten den Indexstand bei 75,0 erwartet. Die zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten nähren laut der Helaba die Sorgen um einen Rückfall der USA in eine Rezession und belasten entsprechend das Sentiment der Verbraucher. Auch der US-Arbeitsmarkt konnte noch keine nachhaltige Verbesserung aufweisen, was sich ebenfalls in der Stimmung niederschlage. Zudem entsprachen in dieser Berichtssaison erstmals auch Unternehmenszahlen nicht den Erwartungen der Wall Street. Nachdem die ersten Berichte von Alcoa und Intel noch gefeiert wurden, kehrte nun Ernüchterung ein. Zwar werden die Gewinnschätzungen der Analysten in vielen Fällen spielend übertroffen, allerdings haben einige Unternehmen Probleme auf der Umsatzseite, unter anderem konnte am Berichtstag das Schwergewicht General Electric (GE) die Erwartungen nicht erfüllen. Das wird auch im Bankensektor deutlich, hier waren die verabschiedete Finanzmarktreform sowie die Geschäftszahlen der Bank of America und der Citigroup zu verarbeiten. Beide Institute haben zwar besser als erwartet ausgefallene Zahlen vorgelegt, konnten die Anleger allerdings nicht begeistern. Damit ergab sich ein ähnliches Bild wie am Vortag bei J.P. Morgan. Die Investoren zeigten sich von der Qualität der Zahlen nicht überzeugt, und waren vor allem von der Umsatzentwicklung wenig angetan. Im Dow ging es für Citigroup um 6,3% auf 3,90 USD nach unten, Bank of America brachen sogar um 9,2% auf 13,98 USD nach. Gegen den Trend zogen dagegen Goldman Sachs um 0,7% auf 146,17 USD an - nachdem sie allerdings zuvor noch deutlicher im Plus notiert hatten. Die Bank hatte sich mit der SEC auf eine Zahlung von 550 Mio USD zur Beilegung der laufenden Klagen geeinigt. Das entspricht zwar der höchsten jemals gezahlten Strafe einer US-Bank, dennoch waren die Investoren erleichtert. Nach schwächeren Umsatzzahlen verloren GE 4,6% auf 14,55 USD. Beflügelt von einem wieder besseren Wirtschaftsumfeld kletterte zwar das Nettoergebnis auf 3,1 Mrd USD nach 2,7 Mrd USD im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente GE 0,28 USD, Analysten hatten mit einem Gewinn je Anteil von 0,27 USD gerechnet. Die Erlöse sanken jedoch um 4% auf 37,44 Mrd USD. Hier hatten die Branchenbeobachter 38,43 Mrd USD erwartet. Auch im Technologiesektor ging es für die Notierungen kräftig nach unten. Nach enttäuschenden Zahlen brachen Google um 7% auf 459,60 USD ein. Der Suchmaschinenbetreiber hatte nach der Schlussglocke Geschäftszahlen unter Markterwartung vorgelegt. Der Internetkonzern hatte im zweiten Quartal 2010 dank der Erholung der Werbemärkte seinen Gewinn zwar gesteigert, die Gewinnerwartungen der Analysten jedoch verfehlt. AMD sind nach volatilem Verlauf trotz guter Geschäftszahlen im Minus aus dem Handel gegangen und sanken um 0,5% auf 7,37 USD. Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal von der anziehenden Nachfrage nach Computerchips profitiert und die Markterwartungen übertroffen. DJG/DJN/reh Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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