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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Freitag den ersten kräftigen Dämpfer der laufenden Berichtssaison gut weggesteckt. Trotz schwacher Quartalszahlen der beiden Technologie-Konzerne Apple und Amazon schlossen Dow & Co mit leichten Aufschlägen. Nach anfänglichen Abgaben kam es im Verlauf zu einer Erholung.
"Ich denke, die Anleger nehmen die Ergebnisse von Apple und Amazon gelassen hin, weil sie während der Berichtssaison eine allgemeine Stärke des Marktes gesehen haben", sagte Keith Lerner, Co-Chief Investment Officer bei Truist Advisory Services. "Sie sehen in diesem Quartal, dass die US-Unternehmen zeigen, wie anpassungsfähig sie sind". Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 35.820 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,2 Prozent und der Nasdaq-Composite schloss mit einem Aufschlag von 0,3 Prozent. Den 1.625 (Donnerstag: 2.316) Kursgewinnern standen dabei 1.704 (1.014) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 118 (128) Titel. Die Konjunkturdaten des Tages lieferten ein gemischtes Bild. Die Arbeitskosten in den USA sind im dritten Quartal spürbar gestiegen. Die US-Verbraucher haben ihren Konsum im September indessen nur verhalten erhöht, und die Einkommen sanken. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Oktober wider Erwarten aufgehellt. Gleiches gilt für die Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Oktober, die in der zweiten Lesung höher ausfiel als erwartet. Amazon und Apple im Minus - Starbucks knicken ein Amazon vermeldete am Vorabend nach Handelsende einen unerwartet starken Gewinneinbruch und gab auch nur einen recht trüben Ausblick auf das wichtige Weihnachtsquartal. Der Handelsriese kämpft mit Problemen in der Lieferkette und beim Personal. Das Ergebnis sackte um knapp die Hälfte ab. Das war der stärkste Rückgang seit mehr als vier Jahren. Die Amazon-Aktie fiel um 2,2 Prozent. Apple hat in seinem vierten Geschäftsquartal unterdessen die Umsatzprognose verfehlt, die iPhone-Verkaufszahlen fielen etwas geringer aus als erwartet. Zugleich warnte das Unternehmen für die kommenden Monate vor größeren Problemen mit der Lieferkette. Die Aktie verlor 1,8 Prozent. Auch Starbucks hat Geschäftszahlen vorgelegt. Die Kaffeehauskette verfehlte die Umsatzerwartung des Marktes. Dagegen wurde beim Nettogewinn die Prognose leicht übertroffen. Die Aktie büßte 6,3 Prozent ein. Chevron (+1,2%) hat für das dritte Quartal Gewinn- und Umsatzzahlen gemeldet, die weit über den Erwartungen liegen. Der Ölkonzern profitierte davon, dass die Rohölpreise sich fast verdoppelt und die Erdgaspreise fast vervierfacht haben. Gleiches gilt für Exxon Mobil (+0,2%). Die Aktionäre können sich zudem über Aktienrückkäufe in Milliardenhöhe ab dem kommenden Jahr freuen. Das Biopharmaunternehmen Abbvie (+4,6%) wird zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Der US-Konzern hob seinen Gewinnausblick nach einem starken Quartal an. Der Covid-19-Impfstoff von Pfizer/Biontech wurde durch die Food and Drug Administration (FDA) für Kinder ab 5 Jahren zugelassen. Es ist die erste Impfung, die die US-Bundesgesundheitsbehörden für diese Altersgruppe erlaubt haben. Während die Biontech-Aktie 1,8 Prozent verlor, verbesserten sich Pfizer um 1,3 Prozent. Einen schwachen Börsengang verzeichnete die US-Tochter des deutschen Biopharma-Unternehmens Biofrontera an der Nasdaq. Der erste Kurs hatte bei 4,09 Dollar gelegen und damit deutlich unter dem Ausgabepreis von 5 Dollar. Die Papiere schlossen bei 4,41 Dollar, ein Minus von 11,8 Prozent zum Ausgabekurs. Dollar mit kräftigem Plus - Blicke auf Fed-Sitzung gerichtet Der Dollar legte nach den Vortagesverlusten kräftig zu, der Dollar-Index gewann 0,8 Prozent. "Der Dollar ist wieder in der Offensive", sagte Karl Schamotta von Cambridge Global Payments. Er steige im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank kommende Woche. "Händler erwarten mehrheitlich, dass die Fed mit der Drosselung der Anleihekäufe beginnen wird, aber es bleibt eine beträchtliche Unsicherheit darüber, wie die politischen Entscheidungsträger auf die Kombination aus hohen Preisen und nachlassendem Wachstum reagieren werden", so der Teilnehmer. Der wieder anziehende Dollar belastete den Goldpreis, der sich von der Marke von 1.800 Dollar entfernte. "Gold ignoriert weiterhin den steigenden Inflationsdruck und wird stattdessen durch den langsamen Anstieg der Renditen und die ständigen Beteuerungen der Zentralbanken, dass der Preisanstieg nur vorübergehend sein wird, belastet", so das Brokerhaus ED&F Man Capital Markets. Die Ölpreise legten leicht zu. "Es scheint wahrscheinlich, dass selbst ohne einen erneuten Covid-Ausbruch das Angebot die Nachfrage zu Beginn des neuen Jahres übersteigen wird", so Michael Lynch, Präsident von Strategic Energy & Economic Research. "Ich glaube nicht, dass die Opec+ ihre Pläne bei der nächsten Sitzung ändern wird, was kurzfristig positiv sein wird", sagte Lynch mit Blick auf das Treffen am kommenden Donnerstag. Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen mit einer uneinheitlichen Tendenz. Der Spread zwischen den Renditen 5-jähriger und 30-jähriger Titel verringerte sich weiter, was darauf hindeutet, dass die Marktteilnehmer weiterhin über die wirtschaftlichen Aussichten besorgt sind, hieß es. Laut Tradeweb war der Spread so niedrig wie seit März 2020 nicht mehr. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/ros (END) Dow Jones Newswires October 29, 2021 16:20 ET (20:20 GMT) Copyright (c) 2021 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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